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Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Dolly - 06 - Abschied von der Burg

Titel: Dolly - 06 - Abschied von der Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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zurück.
    „Sie kommen am besten mit mir“, sagte Fräulein Pott beruhigend. „Mit der Klasse werde ich schon fertig. Kommen Sie ruhig mit. Wenn Sie Ihre Frisur wieder in Ordnung gebracht haben, geht es Ihnen bestimmt gleich viel besser.“
    „Ich lasse es kurz schneiden“, sagte Mademoiselle. „Ja, das werde ich machen. Und zwar sofort. Ich sage Ihnen, Fräulein Pott…“
Was sie sagte, erfuhren die Mädchen nicht mehr. Sie fielen auf ihre Stühle und lachten wieder. Diese verflixte Zweite! Aber das mußte man ihnen lassen: Es war ein gelungener Streich!
    Niemand tadelte die Jüngeren. Dafür hatten die Großen diesen schönen Nachmittag viel zu sehr genossen, als daß Vorwürfe angebracht gewesen wären.
    „Genau das hatte ich nach dieser schrecklichen Prüfungswoche nötig“, sagte Dolly. „Arme Mademoiselle! Sie hat sich zwar erholt, aber jetzt zischen die Zweitkläßlerinnen immer hinter ihr her.“
    „Die sind gerissener, als wir es jemals waren“, sagte Alice. „Ich hätte das nicht für möglich gehalten!“
Die letzten Tage in Möwenfels gingen nun sehr schnell dem Ende entgegen. Dolly wurde sich dieser Tatsache zunächst kaum bewußt. Tenniskämpfe fanden statt. Möwenfels gewann haushoch. Schwimmwettkämpfe wurden ausgetragen und ebenfalls gewonnen. Martina, Dolly und Susanne kämpften hervorragend, aber der Star dieser Wettkämpfe war natürlich Irmgard. Sie spielte und schwamm in der zweiten Mannschaft, das jüngste Mitglied… soweit man zurückdenken konnte.
Amanda, die immer noch umherhumpelte, war sehr stolz auf Irmgard. „Seht ihr, ich habe sie entdeckt und euch gesagt, daß sie die Meistversprechende der ganzen Schule ist“, frohlockte sie vor den Mitschülerinnen. „Sie zu beobachten und zu trainieren hat sich gelohnt. Sie ist großartig!“
Susanne und Dolly schauten sich an. Wie Amanda sich verändert hatte! Es war ausgemacht, daß sie weiter auf Burg Möwenfels bleiben sollte, wenn sie nicht mehr für sich selbst trainieren konnte. Und jetzt, wo sie nicht mehr nur auf sich selbst achtete, widmete sie sich ganz Irmgard und anderen begabten Nachwuchskräften. Sie hatte in der kurzen Zeit schon bemerkenswert gute Fortschritte mit ihnen erzielt.
„Ich werde Irmgard und noch ein paar andere im Auge behalten“, fuhr Amanda glücklich fort. „Es ist nur schade, daß ihr jetzt alle weggeht. Ohne euch wird es traurig sein. Tut es euch nicht auch leid?“
„Evelyn ist als einzige froh, Burg Möwenfels zu verlassen“, sagte Dolly. „Wir anderen sind gar nicht so froh, obwohl wir zur Universität gehen werden – oder zur Kunstakademie wie Britta und zum Konservatorium wie Irene.“
„… und Will und ich unsere Reitschule eröffnen“, ergänzte Clarissa. „Und Martina…“
„Hört auf“, unterbrach Dolly. „Wir wollen vom nächsten Jahr noch nichts hören. In diesen letzten Wochen hat es viel Auf und Ab gegeben, jetzt wollen wir endlich unseren Spaß haben.“ Alle hatten ihren Spaß – außer einer. Und diese eine war Evelyn. Für sie kam ein Nachmittag, den sie nie mehr vergaß. Der Schlag traf sie aus heiterem Himmel, als sie es am wenigsten erwartete. Die Hausmutter betrat den Gemeinschaftsraum. „Evelyn“, sagte sie merkwürdig ernst, „bitte komm doch gleich zu Frau Greiling. Es ist jemand für dich da.“
Evelyn wunderte sich. Wer besuchte sie noch so kurz vor den Ferien? Sie war erstaunt, Fräulein Winter, ihre alte Lehrerin, Frau Greiling gegenübersitzen zu sehen.
„Fräulein Winter! Warum…?“ fragte Evelyn. Fräulein Winter stand auf und küßte sie.
„Ach, Evelyn, ach, Evelyn!“ sagte sie und brach plötzlich in Tränen aus. Evelyn erschrak.
Frau Greiling ergriff das Wort. „Evelyn, ich fürchte, Fräulein Winter bringt schlechte Nachrichten. Sie…“
„Evelyn, es ist dein Vater!“ sagte Fräulein Winter und tupfte sich die Augen. „Er ist sehr, sehr krank. Er mußte in das Krankenhaus. Ach Evelyn, deine Mutter sagte mir heute morgen, daß er sterben muß!“
Evelyn war es, als griffe eine kalte Hand nach ihrem Herzen. Sie fiel auf einen Stuhl und starrte Fräulein Winter an.
„Sollen – sollen Sie mich holen, damit – damit ich ihn noch einmal sehen kann?“ fragte sie stockend. „Ist es noch nicht zu spät?“
„Nein, du darfst ihn nicht sehen“, schluchzte Fräulein Winter. „Es geht ihm zu schlecht. Er würde dich gar nicht erkennen. Ich soll dich zu deiner Mutter bringen. Sie ist ganz außer sich, Evelyn. Ich kann nicht mit ihr fertig

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