Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Mädchen, sie sind nicht würdig, an einem so wundervollen
Platz zu sein! Alors, demain matin… morgen vormittag werde ich mit
ihnen reden. Ich schäme mich für sie – und das werde ich ihnen auch
sagen!”
„Nun, wir können niemanden zwingen, sich bei uns wohl zu
fühlen”, wandte Dolly vorsichtig ein. „Und ich fürchte, unsere Vierte
ist nicht ganz unschuldig an diesem Zustand. Nachdem die Mädchen
gemerkt haben, daß ihre französischen Mitschülerinnen nicht sofort in
helle Begeisterung ausbrachen, als sie in die Burg einzogen, waren die
fremden jungen Damen als verwöhnte, hochnäsige Ziegen
abgestempelt. Immer wieder muß ich die Mädchen ermahnen, fair und
verständnisvoll zu sein.”
Monsieur Monnier brachte eine neue Flasche Wein und stellte eine
große Platte mit Käse und Weintrauben auf den Tisch. Dazu reichte er
ofenwarmes Baguette. Dolly und Klaus ließen sich nicht lange bitten
und genossen den improvisierten Imbiß und die liebevolle Fürsorge,
die ihnen hier zuteil wurde.
„Ich weiß nicht, was ich Ihnen raten soll”, sagte der kleine Franzose
und wechselte einen Blick mit seiner Frau. „Ich bin sehr traurig
darüber, daß unsere Mädchen die Auszeichnung nicht erkennen, die es
bedeutet… wie sagen Sie, eine ,Burgmöwe’ zu sein. Aber was kann
man dagegen tun?” Er zuckte hilflos die Achseln.
Die beiden Monniers so niedergeschlagen zu sehen, war nicht
Dollys Absicht gewesen, fast bereute sie, das Thema überhaupt
angeschnitten zu haben.
„Nun, ich muß einmal betonen”, warf sie lebhaft ein, „daß sich
nicht alle Mädchen so verhalten. Vielleicht liegt es am Alter? Denn
mit Valentine und Dominique aus der Fünften haben wir nicht die
geringsten Probleme. Ich wollte Sie auch mit diesen Dingen nicht
belasten. Wir dachten nur…”
„… daß eine Aussprache zwischen Ihnen und den Mädchen
vielleicht ganz hilfreich sein könnte”, vollendete Klaus den Satz. „Was immer wir tun können, um Ihnen zu helfen, Dolly, das
werden wir tun!” erklärte Madame Monnier feierlich.
„Aber nun wollen wir an erfreulichere Dinge denken”, Monsieur
Monnier schenkte die Gläser von neuem voll. „Haben Sie die Fotos
von unserer Sommerreise nach Avignon schon gesehen?” Dolly und Klaus hatten sie noch nicht gesehen, und die beiden
Franzosen sprangen vor Eifer von ihren Sesseln wie federnde
Gummibälle, um die Alben mit den Ferienerinnerungen zu holen. Für
den Rest des Abends bestand die Unterhaltung aus ein paar Dutzend
begeisterten Ahs und Ohs, hin und wieder einem wundervoll! oder
traumhaft und einer Lobeshymne auf den hervorragenden Fotografen.
Monsieur Monnier strahlte vor Stolz, öffnete eine vierte Flasche
Wein, mußte sie aber allein trinken, da es für Dolly und Klaus höchste
Zeit war, heimzukehren.
Ein letztes Gläschen genehmigte sich auch Madame Monnier noch.
Bald darauf gingen sie und ihr Mann höchst beschwingt zu Bett und
waren dank eines so reichlichen Schlummertrunks im Nu fest
eingeschlafen.
So war es kein Wunder, daß sie die leisen Schritte ums Haus nicht
hörten. Auch das Raunen und Wispern nicht. Und nicht einmal der
leise, lockende Pfiff drang an ihre Ohren. Jetzt wurde an den nur
angelehnten Fensterladen geklopft. Madame Monnier drehte sich –
tief und wohlig seufzend – im Bett um, blinzelte zum Fensterspalt
hinüber, durch den sie ein Stück sternenübersäten Himmel sah, und
war gleich darauf wieder eingeschlafen.
„Jacqueline! Helene!” flüsterte es am Fenster.
Monsieur und Madame Monnier hatten süße Träume.
Leise wurde der Fensterladen bewegt. Die Fensterflügel öffneten
sich, sacht wie von Geisterhand, und zwei Köpfe schoben sich
zentimeterweise aus der Tiefe über die Mauerkante. „Sssst! Sssst!
Jacqueline!”
Im Schlafzimmer der Monniers blieb alles still. „Helene! Wach auf!
Wir sind da!”
Monsieur Monnier spürte einen kalten Luftzug an der Schulter und
kroch tiefer unter die Decke.
Jetzt gingen die nächtlichen Besucher zum Angriff über. Zunächst
nahmen sie ihr Ziel von weitem unter Beschuß. Zu diesem Zweck
pflückten sie, was sie im Garten an späten Rosen und Herbstastern
fanden, und feuerten es in Richtung auf das im Mondlicht schwach
erkennbare Bett. Bald war Madame Monnier von Blumen umkränzt
wie eine frisch aufgebahrte Leiche, doch nichts unterbrach ihre tiefen,
gleichmäßigen Atemzüge.
Der durch nichts zu störende Tiefschlaf der Angebeteten brachte die
Ungeduld der feurigen Liebhaber zum Überschäumen. Sie
entschlossen sich, die

Weitere Kostenlose Bücher