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Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!

Titel: Dolly - 18 - Sag ja, Dolly! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Festung zu stürmen. Behende schwangen sie
sich über das Fensterbrett ins Zimmer und schlichen, einer rechts,
einer links, bis zum Kopfende des Doppelbetts vor. „Helene!” Francesco zog die Decke zurück, drückte einen leidenschaftlichen
Kuß auf die vom seidigen Stoff des Pyjamas verhüllte Schulter
Monsieur Monniers und einen zweiten, noch heftigeren, auf seine
unrasierte Wange. Für etliche Sekunden war der sonst so flotte
Francesco wie gelähmt. Bis er sich so weit gefangen hatte, daß sich
ein heiserer Schrei in seiner Kehle formen konnte, hatte Pietro seine
eigenen Erfahrungen gemacht.
Er hatte zunächst nach den Haaren seiner Geliebten getastet, war
über ihr Gesicht rasch tiefer geglitten, bis ihn etwas stutzig machte:
Jacquelines Figur konnte man guten Gewissens als knabenhaft
bezeichnen. Was er hier fühlte, erinnerte ihn eher an seine glückliche
Kinderzeit und den gewaltigen mütterlichen Busen, an dem er Schutz
zu suchen pflegte.
„Raus hier, wir haben die Falschen erwischt!” keuchte er entsetzt
und versuchte, sich aufzurappeln.
Jetzt endlich erwachte Madame Monnier. Hatte sie die zärtliche
Berührung ihrer Haare noch ihrem Mann zugeschrieben, soweit sie die
Tiefe ihres Schlafs überhaupt durchdrungen hatte, so machte sie der
unterdrückte Hilfeschrei augenblicklich hellwach. Sie tastete nach der
Nachttischlampe.
Für Pietro und Francesco kam jede Flucht zu spät, es blieb ihnen
nichts anderes übrig, als sich, so gut es ging, unter dem Bett zu
verstecken.
Das Licht flammte auf, und Madame Monnier starrte ungläubig auf
die Blütenpracht, die sich auf Bettdecke und Kopfkissen ausbreitete.
„Cheri? Cheri, was soll der Unsinn!”
Monsieur Monnier fuhr erschrocken hoch und blickte nun
seinerseits verständnislos auf die Gartenlandschaft, die die eheliche
Ruhestätte zierte.
„Mon Dieu, unsere schönen Blumen! Wer hat das getan?” „Das
Fenster… Diebe! Einbrecher… mais… c’n’est pas possible…”,
jammerte seine bessere Hälfte.
„Les filles… die Mädchen! Sie haben uns einen Streich gespielt!” Bei diesen Worten schöpften die beiden – mittlerweile recht
abgekühlten – Liebhaber Hoffnung. Zögernd krochen sie aus ihrem
Versteck und hoben zur Sicherheit beide Arme empor.
„Sie haben uns hereingelegt!” beklagte sich Pietro ohne jede
weitere Einführung. „Sie haben uns die Adresse aufgeschrieben und
den Plan gezeichnet… sehen Sie, hier!” Madame Monnier war
zunächst gewaltig erschrocken, als die beiden jungen Männer
plötzlich unter dem Bett hervorkamen. Doch die offensichtliche
Zerknirschtheit der beiden ließ kaum befürchten, daß man hier um
Leib, Leben oder auch nur Bargeld zittern müsse. Monsieur Monnier
rieb sich immer wieder die Augen, als müsse er eine Halluzination
verscheuchen.
„Wer sind Sie? Was tun Sie in unserem Schlafzimmer?” Madame
Monnier richtete sich zu voller Größe auf und sah die beiden Sünder
mit blitzenden Augen an.
„Das versuche ich ja gerade zu erklären”, antwortete Pietro
weinerlich und hielt ihr den Zettel mit der Adresse unter die Nase. „Zurück! Drehen Sie sich um, ich bin im Nachthemd!” donnerte die
mollige kleine Französin und griff rasch nach dem Zettel. Sie studierte
ihn ausgiebig und reichte ihn stumm an ihren Mann weiter. „Wer hat Ihnen den gegeben?” fragte Monsieur Monnier streng. „Nun”, Francesco trat vor und sah das Ehepaar treuherzig an. „Die
beiden Französinnen, Jacqueline und Helene! Die, die immer
nachmittags zu uns ins Strandhotel kommen.”
„Äh, bien. Sie kommen also jeden Tag. Nur zwei? Oder sind es
noch mehr?”
„Noch so eine kleine Dicke. Monique. Und Viviane, die mit den
langen Haaren. Sie kennen sie?”
„Und ob wir sie kennen”, antwortete Madame Monnier für ihren
Mann. „Aber vor allem: die werden uns jetzt kennenlernen!”
Strafe muß sein!
    Für die beiden enttäuschten Liebhaber ging das Abenteuer noch glimpflich aus. Man beteuerte sich gegenseitig, kein Wort über die Angelegenheit verlieren zu wollen, und Monsieur Monnier, dem die beiden so kräftig blamierten Opfer des Streiches leid taten, lud sie schließlich noch zu einem Glas Wein in die Küche ein, wo Francesco mit ihm alsbald in eine leidenschaftliche Diskussion über die ideale Zubereitung von Rebhühnern geriet, während Pietro seinen Kummer über die Herzlosigkeit Jacquelines in etlichen Gläsern Rotwein ertränkte, bis Madame Monnier erschien und alle drei Männer energisch zum Schlafengehen aufforderte.
    Beim

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