Dolly - 18 - Sag ja, Dolly!
worauf es jetzt ankam?
„Da wir hier nun schon mal alle wie ein Parlament beisammen sind, soll auch jeder seine Meinung dazu äußern. Wir wollen doch mal hören, was eure Mitschülerinnen dazu zu sagen haben. Wer hat eine Idee?”
„Ich finde, daß sie sich entschuldigt haben, reicht doch!” platzte AnnaSophie heraus. „Schlimm genug, sich vor alle hinstellen zu müssen und so eine besch…. so eine blöde Rede halten zu müssen!”
Zustimmendes Gemurmel bewies, daß AnnaSophie mit ihrer Meinung nicht allein stand. Dolly lächelte zufrieden. Sie hatte sich in ihren Burgmöwen doch nicht getäuscht.
Jetzt meldete sich Juanita zu Wort. Bevor sie zu sprechen begann, sah sie um Unterstützung bittend zu ihren Zimmergenossinnen hinüber.
„Ich schlage vor, daß alle Mädchen, die aus Frankreich zu uns gekommen sind und immer davon reden, wie toll das Leben dort ist – alles schöner und besser und raffinierter und aufregender und was weiß ich – uns beweisen, daß es so ist. Ich meine, reden kann man viel. Aber bevor wir das glauben, müssen wir es auch sehen!”
„Sollen sie uns alle nach Paris einladen?” fragte Bine kopfschüttelnd. „Das können sie doch gar nicht bezahlen.”
„Wie stellst du dir das vor?” rief Babsi.
„So’ ne Strafe würde mir gefallen”, warf Franziska ein. Juanita ließ sich nicht beirren.
„Ganz einfach: sie sollen für uns alle ein französisches Fest veranstalten. Wie, das ist ihr Problem. Theater, Gesang, Kabarettnummern, ein französisches Essen kochen, eine Modenschau, einen Diavortrag, was sie machen, ist egal. Nur ein richtiges Fest muß es werden. Und kein Erwachsener darf helfen!”
Es hatte sich mal wieder erwiesen, daß keine so gute Einfalle hatte wie Juanita. Der Vorschlag erntete begeisterten Applaus.
„Bravo, Juanita”, lobte Dolly die Südamerikanerin, „ich denke, eine bessere Strafe wird sich niemand ausdenken können. Oder? Wer hat eine andere Idee?”
„Ein französisches Fest finde ich super!” begeisterte sich Martina. „Mir läuft jetzt schon das Wasser im Munde zusammen. Und es muß unbedingt eine Torte geben! Ganz hauchdünner Teig mit Obst drauf und so ‘ner Vanille-Creme, das haben wir in den Ferien immer…”
„He! Halt mal, sie sollen sich selber was ausdenken!” fiel ihr Cornelia ins Wort.
„Und wir ziehn uns alle in den französischen Landesfarben an”, schlug Angelika vor, „blau-weiß-rot.”
„Aber zu essen muß es was geben, sonst ist es ja kein richtiges Fest!” rief Juliane dazwischen. „Und irgendwas Tolles zu trinken.”
„Nur für unsere Klassen oder für die ganze Schule?” fragte Fanny.
„Es sollten nicht zu viele Teilnehmer sein, sonst haben wir ja nichts davon”, meinte Helga.
Dolly klatschte in die Hände. Augenblicklich kehrte Ruhe ein.
„Darf ich aus eurer begeisterten Diskussion schließen, daß Juanitas Vorschlag einstimmig angenommen worden ist?”
„Jaaa!” kam es vielstimmig zurück.
„Gut. Dann verkünde ich jetzt, daß Jacqueline, Helene, Viviane und Monique die Strafe auferlegt bekommen, für ihre Klassenkameradinnen aus der Dritten und Vierten ein französisches Fest zu veranstalten. Sollten sich die aus der Fünften freiwillig dem Unternehmen anschließen wollen, dürfen sie das gerne tun. Und welchen Termin schlagt ihr vor?”
„In drei Tagen!”
„Quatsch, das ist doch viel zu kurz, um was Richtiges vorzubereiten!”
„In drei Wochen!”
„So lange sollen wir warten?”
„In zehn Tagen müßten sie’s doch schaffen, oder?”
„Wenn sie was einstudieren wollen, ist das verdammt knapp. Vor allem, wenn sie erst den Text dichten müssen.” Die Vorschläge purzelten durcheinander, kaum jemand verstand noch ein Wort. Die einzigen, die sich nicht zu der Frage äußerten, waren die Betroffenen selbst, und es machte nicht den Eindruck, als ob sie über die ihnen auferlegte Buße, die man kaum als schmerzhafte Strafe bezeichnen konnte, erleichtert wären.
Jetzt meldete sich Klaus-Henning Schwarze zu Wort.
„Hört mal zu, Kinder, ich finde, diese Entscheidung sollten wir unseren Veranstaltern selbst überlassen. Gebt ihnen Zeit, die Sache zu beraten. Wenn sie ihr Programm aufgestellt haben, sollen sie uns mitteilen, wann das Fest stattfinden kann. Allerdings sollte es nicht später als in drei Wochen geschehen. Einverstanden?”
„Okay.” Juanita sprach für alle. „Das ist eine faire Lösung.”
„Damit erkläre ich die Sitzung für beendet”, verkündete Dolly. „Und jetzt: ab ins Bett mit
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