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Don Blech und der silberne Regen

Don Blech und der silberne Regen

Titel: Don Blech und der silberne Regen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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die Dächer und Wände euerer Zelte einschmiere, sodass sie wasserundurchlässig werden!«
    »Bravo, bravo!«, rief Don Blech.
    »Aber uns lassen wir nicht einschmieren!«, sagte Wattemutter. Sie wurde genauso wenig gern klebrig wie nass.
    »Für euch habe ich einen Regenschirm erfunden!«, sagte Paprikel stolz. Und da jeder dieses sinnreiche Gerät kennt, braucht es hier nicht beschrieben zu werden.
    Jetzt war auch Wattemutter zufrieden. »Sehr schön, sehr schön«, sagte sie. »Es wird hübsch sein, wenn wir alle mit Regenschirmen herumwandern... ach, aber der Boden wird trotzdem ekelhaft weich und durchnässt sein, voller Pfützen...«

    »Nun«, sagte Paprikel, »aller guten Dinge sind drei! Weite Teile euerer hübschen Stadt können wir nämlich mit einem gewaltigen Zeltdach überspannen. Alle euere kleinen Zelthäuser und Oberstübchen — sie werden darunter liegen wie Trapeze, Buden und Raubtiergitter in der Manege eines Zirkusses. Das Licht wird gedämpft durchscheinen — und der Regen wird abgehalten werden. Es wird ein sehr schönes Zeltdach werden, mit mindestens siebzehn Masten, ich habe es schon ausgerechnet. Und siebzehn Spitzen wird es haben, natürlich in verschiedener Höhe, weil auch die Masten verschieden hoch sind. Sanft wird das Zeltdach von Mast zu Mast schwingen, hinauf und hinab, wie ein Gebirge...«
    »Außerordentlich!«, sagte Don Blech und schüttelte dem klugen Erfinder nachdrücklich die Hand.
    Da bewies auch der Hadnik Geist und fragte: »In gewisser Weise hat nun doch Paprikel den Regen besiegt — müsste nun nicht er Watteia heiraten?«
    »Ach — «, seufzte Watteia. Sie schaute Paprikel flehend an.
    Und Paprikel lächelte.»Nein — werdet glücklich miteinander!«

    Heimkehr

    So wäre diese Geschichte zu Ende? Noch blieben Don Blech und seine Freunde bei den Wattels. Sie halfen die Folgen des Unwetters zu beseitigen, sie halfen den Stoff der Dächer und Wände zu imprägnieren; sie halfen das große Zeltdach aufzuspannen. Dreihundert Wattelmädchen webten abwechslend in Tag- und Nachtschichten, bis genug Leinen vorhanden war. Dreihundert Wattelmänner richteten Tag und Nacht die Masten auf und zurrten die Verspannungen fest. Später schwang sich die kühne Konstruktion über die kleine Stadt, ließ sanftes Licht durchscheinen und schützte Zelthäuser samt den Oberstübchen zuverlässig vor dem Regen.

    Nun freuten sich die Wattels, wenn es so recht vom Himmel herabschüttete, auf das Dach trommelte und sie trocken darunter saßen und sogar bei Regen glücklich schweben konnten.
    Sie scheuten sich auch nicht, mit Paprikels Regenschirm ins Freie zu spazieren, über den Dschungelpfad oder durch die Wiese zu wandern. Die Schirme waren bunt wie Blumen — sie passten zu Wattelland. Und wenn das eine oder andere Haus nicht unter dem großen Zeltdach gebaut werden konnte, weichte es nun trotzdem nicht durch, denn es war nach Paprikels Rezept sorgfältig imprägniert, das heißt wasserdicht gemacht worden.
    Watteia und Wattoneon feierten Hochzeit — Don Blech führte die Braut und Donito verzauberte alle durch sein Trompetenspiel, das die Wattelwatte so betörend zum Zittern brachte.
    Und was tat Don Blech mit dem goldenen Junker?
    Er verarbeitete das Blech der Rüstung wieder zu dem, was es einmal gewesen war — zu Eimern, Schalen, Büchsen und Schüsseln, die schenkte er Watteia und Wattoneon zur Hochzeit. Auch Wattemutter bekam eine goldglänzende Bettdose.
    Dann aber brachen sie auf und begaben sich auf die Heimfahrt. Zunächst segelten sie nach Gurkonien, wo Paprikel ausstieg.
    Er sagte »Auf Wiedersehen!«, und meinte, er überlege sich ernsthaft, ob er wieder Berater des Königs werden oder ob er nicht von nun an nur noch Erfinder und Entdecker sein wolle. »Schließlich ist das Zeitalter der Technik angebrochen«, erklärte er. Darauf segelten sie mit dem Seefalter und mit König Wididniks Drachen zur Didnikinsel. Hier verabschiedeten sie sich vom Hadnik und von Nassi. Beide hatten das Reisen in die Fremde sehr unterhaltend und bildend gefunden. Aber nun wollte Nassi gleich ihre Wohnung tief unten im Loch Nass gründlich aufräumen.
    Noch oft würde sie mit dem Hadnik von den überstan-denen Abenteuern plaudern. Und dem Hadnik selbst — also dem Wirt des Didnikkruges — würde der Gesprächsstoff in der Gaststube bestimmt nie ausgehen... wie oft wohl würden seine Zuhörer bei den aufregendsten Stellen sagen: »Oh, halt die Luft an!«
    König Wididniks Drache, das

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