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Donavan und das Mädchen in der Bar

Donavan und das Mädchen in der Bar

Titel: Donavan und das Mädchen in der Bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wieder dabei ?« Sie ging zum Fenster und zog die schweren Vorhänge dicht
zu. »Ich habe nichts dagegen, wenn ich allein hier bin, aber ich schätze es
nicht, wenn ich Gesellschaft habe .«
    »An sich irritiert Sie es nicht ?«
    »Ich versuche, ihn zum Wahnsinn
zu treiben«, sagte sie selbstzufrieden. »An manchen Abenden ziehe ich mich
direkt am Fenster aus, wenn ich sicher bin, daß er mich durch seinen
Feldstecher beobachtet. Dann, wenn ich splitterfasernackt bin, drehe ich mich
um, zeige mich in voller Vorderansicht und begleite das durch das entsprechende
Zeichen .«
    »Zeichen ?« sagte ich verblüfft.
    »So.« Sie hob die Hand in
meiner Richtung, Daumen und Zeigefinger ausgestreckt. »Bedeutet das in Amerika
dasselbe ?«
    »Ich weiß nicht recht«, sagte
ich. »Was bedeutet es auf Englisch ?«
    »Bumsen«, sagte sie nonchalant.
»Ist natürlich für ihn bei mir nicht drin. Dann ziehe ich die Vorhänge zu und
lasse ihn mit dem Schaum der Frustration vor dem Mund zurück. Francine kam auf
die Idee, wir sollten ihn mal eines Abends auffordern, rüberzukommen und ihm
dann die Aspidistra auf den Kopf fallen lassen,
während er unten an der Haustür klingelt. Aber ich finde, meine Methode ist
subtiler. Macchiavellistischer , glauben Sie nicht
auch ?«
    »Mir ist völlig egal, ob Sie
recht haben oder nicht«, sagte ich aufrichtig. »Meiner Ansicht nach sind Sie
das tollste Mädchen, das ich je kennengelernt habe .«
    »Vielen Dank, Paul.« Ihre Augen
funkelten noch heller. »Ist das nicht einfach fantastisch? Francine hat es
letzte Woche gekauft, und es wurde erst gestern geliefert. Nun habe ich gleich
Gelegenheit, herauszufinden, ob es wirklich so gut ist, wie jeder behauptet .«
    »Worüber sprechen wir bitte ?« erlaubte ich mir zu fragen.
    »Vom Wasserbett«, sagte sie.
»Ich habe natürlich gestern nacht darin geschlafen, aber das ist doch nicht das gleiche, wie? Ich meine, dafür
ist ein Wasserbett eigentlich nicht erfunden worden .«
    Der kleine Eiswürfel in meinem
Drink war bereits verschwunden, stellte ich fest, als ich das Glas an die
Lippen hob. Also schmeckte der Scotch jetzt lauwarm statt warm, was vermutlich
einen Fortschritt darstellte.
    »Ich bin wohl ein bißchen
sprunghaft, wie ?« sagte Angela, und ihre Stimme klang
zerknirscht. »Ich meine, wir sollten vielleicht erst unsere Unterhaltung zu
Ende führen und uns dem Wasserbett später zuwenden. Weshalb wollten Sie mich
sprechen ?«
    »Wahrscheinlich hatte ich irgendeinen
Grund«, sagte ich. »Aber jetzt scheint er mir nicht mehr besonders wichtig zu
sein .«
    »Handelt es sich um Francine ?« erkundigte sie sich. »Es ist mir zuwider, Sie in einem
Augenblick wie diesem an diese italienische Puppe erinnern zu müssen, aber schließlich
ist sie meine Freundin, und wenn sie nicht wäre, hätte ich Sie gar nicht erst
kennengelernt, oder ?«
    »Wissen Sie, wo sie ist ?« fragte ich.
    »Bei Bekannten in Surrey«,
antwortete sie. »Tut mir leid, aber das ist alles, was ich weiß. Über
Einzelheiten äußert sie sich immer nur vage. Jedenfalls sagte sie, sie wolle
gegen Ende nächster Woche wieder zurück sein .«
    »Ich werde sie schon finden«,
sagte ich unsicher.
    »Wo wohnen Sie ?« fragte sie.
    »In einem Hotel in Kensington«,
sagte ich.
    »Macht sich irgend
jemand Sorgen, wenn Sie heute abend nicht
dorthin zurückkehren ?«
    »Vielleicht sollte ich mal
telefonieren«, sagte ich.
    »Natürlich.« Sie nickte
bedächtig. »Ich will mich bestimmt nicht in Ihr Privatleben einmischen, Paul,
aber soll das heißen, daß ein anderes Mädchen im Hotel auf Sie wartet ?«
    »Nein«, sagte ich. »Da ist nur
ein Mann, der sich Gedanken macht, wenn ich nicht auftauche und er nichts von
mir gehört hat .«
    »Ja?« Sie biß sich
nachdrücklich auf die Unterlippe, dann hellte sich ihr Gesicht wieder auf. »Na
ja, alles, was Francine mir über Ihre Fähigkeiten erzählt hat, kann schließlich
nicht erlogen gewesen sein, oder? Vielleicht sind Bisexuelle ein bißchen
raffinierter als die anderen, woher soll ich das wissen ?«
    »Das hat überhaupt nichts damit
zu tun«, knurrte ich.
    »Das freut mich«, sagte sie.
»Ich weiß, ich bin altmodisch, aber ich war mal auf einer Party, und eine
Lesbierin schob ihre Hand unter meinen Rock, als ich gerade nicht auf paßte .«
    »Was haben Sie dann getan ?« erkundigte ich mich neugierig.
    »Ich preßte die Oberschenkel
zusammen und hielt ihre Hand dort fest«, sagte Angela gelassen. »Dann fragte
ich mit lauter Stimme, was

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