Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Donavan und die Eurasierin

Donavan und die Eurasierin

Titel: Donavan und die Eurasierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
schwarzseidenen Baby-Doll-Pyjamas, mit dem
Höschen hatte sie sich gar nicht erst befaßt. Ihre Brüste hüpften erregt bei
jedem Schritt, und die Seide verhüllte absolut gar nichts.
    »Du Blaubart!« schrie sie. »Du
elender, hinterhältiger Hurensohn eines degenerierten Gorilla!«
    »Wer - ich?« fragte ich
unschuldig.
    »Ich habe Licht unter der Tür
des Gästeschlafzimmers gesehen«, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Zuerst dachte
ich, du hättest dich entschlossen, allein zu schlafen, und du weißt genau, wie
ich es hasse, die ganze Nacht einsam dazuliegen und mich an niemanden klammern
zu können. Also ging ich rein und -«, sie holte plötzlich tief Luft, »- dreimal
darfst du raten, was ich gefunden habe.«
    »Eine Eurasierin«, sagte ich
bereitwillig.
    »Eine Eurasierin«, äffte sie
mich wütend nach. »Und was zum Teufel hat eine Eurasierin hier zu suchen,
Donavan?«
    »Zuflucht«, erwiderte ich. »Sie
war in großer Gefahr und brauchte einen Zufluchtsort.«
    »Du verlogener Drecksack!«
kreischte sie. »Du wolltest heute abend bloß nicht
mit mir ausgehen, weil du den plötzlichen Drang verspürt hast, irgendwo eine
billige Nutte aufzulesen. Und dann hast du noch den Nerv gehabt, sie mit
hierher zurückzubringen für den Fall, daß du vielleicht noch mal diesen Drang
verspüren solltest - stimmt’s?«
    »Stimmt«, bestätigte ich.
    Sie starrte mich ungläubig an.
»Du gibst das zu?«
    »Warum nicht?« sagte ich. »Du
bist mir sowieso auf die Schliche gekommen. Außerdem ist sie im Bett ganz
vorzüglich, weit besser als du zu jeder Tages- und Nachtzeit. Warum ziehst du
nun also nicht einfach zu Hicks?«
    » Was ?«
    »Damit du dich die Nacht über
irgendwo anklammern kannst«, sagte ich. »Ich möchte nicht, daß du dich einsam
fühlst.«
    »Paul Donavan«, sagte sie in
niedergeschlagenem Ton, »du bist ein unbeschreiblicher Mistkerl.«
    »Sie heißt Elaine«, sagte ich.
»Willst du dich nicht mal eine Weile mit ihr unterhalten? Sie kann dir
vielleicht ein paar Tips geben. Das wird deiner neuen
Beziehung zu Hicks immens förderlich sein.«
    Sie wandte mir den Rücken zu
und ging langsam aus dem Zimmer. Diesmal hüpfte ihr Hinterteil nicht, es hing
einfach herab. Vielleicht hätte sie mir leidtun sollen, aber es war nicht so,
denn ich war nun mal im Grund nichts weiter als ein chauvinistisches männliches
Schwein. Frauen sind in Ordnung, wenn sie wissen, wo ihr Platz ist, und bei
Daphne war es hohe Zeit gewesen, daß ihr der ihre gezeigt wurde.
    Ich trank mein Glas aus und
ging dann ins Hauptschlafzimmer. Nach einer langen, entspannenden Dusche putzte
ich mir pflichtschuldig die Zähne und verzog mich ins Bett. Je länger ich da
saß, desto mehr begann ich mich wie eine der Borgia’schen Ladies in ihrer Hochzeitsnacht zu fühlen, voller Ungewißheit, ob ich mit
liebender Fachkunde vergewaltigt oder ob mir statt dessen ein vergifteter
Schlaftrunk angeboten werden würde. Ungefähr zehn Minuten später kam Daphne ins
Zimmer, einen Ausdruck der Zerknirschung auf dem Gesicht. Ich saß mit
übereinandergeschlagenen Armen da und wartete, während sie neben mir ins Bett
kroch und dann die Nachttischlampe ausknipste.
    »Es tut mir leid, Paul«, sagte
sie leise. »Elaine hat mir alles erzählt. Sie hat ein schreckliches Leben
gehabt, weißt du das? Delaney hat sie aus der Gosse geholt und sie von ihrer
Süchtigkeit geheilt. Sie hat mir auch erzählt, was heute
abend vorgefallen ist und daß du ihr das Leben gerettet hast und so
weiter, und ich schäme mich, daß ich mich so aufgeführt habe, und du hattest
ganz recht, mich so zu behandeln - aber bitte, es ist doch nicht dein Ernst,
daß du mich an Hicks weitergibst?«
    »Nein, das habe ich nicht im
Ernst vor«, sagte ich. »Außerdem ist es gar nicht sicher, ob er dich nehmen
würde.«
    »Hast du mir verziehen?«
    »Ich habe dir verziehen.«
    Sie seufzte beglückt und
schmiegte sich dann an mich. Ihre tastende Hand fand meinen Penis und umfaßte
ihn fest. Ungefähr zehn Sekunden später war sein Interesse erweckt, und er
wurde unternehmungslustig.
    »Es ist hübsch, wenn man sich
während der Nacht an etwas anklammern kann.« Daphne kicherte plötzlich. »Mit
beiden Händen ist es sogar noch netter.«
    Meine rechte Hand umschloß ihre
linke Brust und drückte sie sanft.
    »Bist du nicht zu müde, Paul?«
    »Nein, ich bin nicht zu müde.«
    »Da bin ich aber froh.«
    Sie kicherte erneut, was mir
sinnlos erschien. Dann wurde der Druck der beiden Hände plötzlich

Weitere Kostenlose Bücher