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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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automatisch aufs Gaspedal. Es
wurde also ein Rettungswagen angefordert, dann scheint die Person noch zu leben.
    Der Kriminalist
hat den Kastenwagen eingeholt, hängt sich hinter das Heck. Das Fahrzeug verlässt
im selben Moment die B 5 in Richtung Oldenswort, Swensen bleibt dran.
    Wenn ich
noch einen Eindruck vom Tatort bekommen will, muss ich zeitgleich mit den Sanitätern
ankommen, sagt er sich. Die werden keine Rücksicht auf uns Kripobeamte nehmen, und
die paar Spuren, die nach dem Regen noch geblieben sind, werden nullkommanix futsch
sein.
    Die Verfolgungsjagd,
die der Hauptkommissar sich mit dem Krankenwagen liefert, geht über den Bahnübergang
Harblek weiter in Richtung Hoyerswort und wird erst von einer Menschenansammlung
zum Stillstand gebracht. Einige winken wild gestikulierend das Fahrzeug durch. Der
Kriminalist rauscht auf den Rand des Grünstreifens, steigt auf die Bremse und schaltet
die Warnblinkanlage ein. Er reißt die Wagentür auf, stürzt hinaus und rennt beinah
Stephan Mielke um. Der Kollege ist nur als Silhouette im mehrfarbigen Lichtschein
zu erkennen. Er drängt die Leute von der Straße in die Auffahrt zum Schlosshof zurück.
    »Machen
Sie sofort die Straße frei«, hört Swensen seine Worte am Ohr vorbeifliegen. »Dies
ist ein Tatort, Sie behindern die Arbeit der Polizei!«
    Weitere
Sirenen sind hinter ihm zu hören. Die Husumer Polizei scheint bereits mit mehreren
Einsatzfahrzeugen im Anmarsch zu sein. Swensen ist den Sanitätern dicht auf den
Fersen, die ihre Rettungskoffer greifen, sich einen Weg durch eine Lücke in der
Menschenmauer bahnen und auf die am Boden liegende Person zustürmen.
    »Sauerstoff!
Blutdruck kontrollieren!«, brüllt der Rettungsmann, der sich neben den Oberkörper
des Verwundeten kniet und das Gesicht betrachtet. »Geweitete Pupillen, große Eintrittswunde,
Herz wurde wahrscheinlich nur um Haaresbreite verfehlt.«
    Swensen
sieht, wie Silvia Haman dicht neben das Opfer tritt, registriert erleichtert, dass
sie Fotos mit ihrer Handykamera schießt.
    »Sind Sie
bescheuert!«, blafft ein zweiter Sanitäter und will die Hauptkommissarin an der
Jacke packen. Haman macht einen blitzschnellen Schritt zur Seite, und die Handfläche
des Mannes stößt in Leere.
    »Finger
weg! Hauptkommissarin Haman! Glauben Sie, ich mache das hier aus Spaß!?«
    »Verschwinden
Sie! Wollen Sie das Leben des Patienten gefährden?«
    Zwei Mann
rollen eine Trage heran. Mit sicheren Handgriffen wird der Mann draufgelegt und
im Eiltempo zum Rettungswagen geschoben.
    »Alle Personen
haben weiträumig den Tatort zu verlassen, sofort!«, brüllt Swensen und hält seinen
Dienstausweis in die Höhe. Im selben Moment drängeln sich einige Streifenpolizisten
aus Husum durch. Es reichen einige Anweisungen und sie übernehmen die Aufgabe. Der
Hauptkommissar lässt sich von Silvia die Fotos auf ihrem Handy zeigen und lobt sie
für ihre Geistesgegenwart. In ihrem Rücken werden schon die ersten Absperrbänder
gezogen. Der Rettungswagen rast mit Sirene und Blaulicht davon.
    »Einer muss
hinterher, mit ins Krankenhaus«, fordert Silvia Haman.
    »Kannst
du das machen?«, fragt Swensen. »Wieso wart ihr eigentlich schon da?«
    »Ich war
mit Stephan gleich um die Ecke, als der Einsatzbefehl kam. Sag ihm, ich bin mit
dem Dienstwagen ins Krankenhaus!«
    »Okay«,
bestätigt Swensen. »Schick mir die Fotos vom Tatort auf mein Handy, vergiss es bitte
nicht.«
    »Mach ich!«,
ruft Silvia und ist schon weg. Der Hauptkommissar eilt auf Stephan Mielke zu, der
sich nicht weit entfernt mit einer Frau und einem Mann in festlicher Garderobe unterhält.
    »Die Herrschaften
haben Rettungswagen und Polizei informiert«, klärt er den Hauptkommissar auf. »Sie
sind von der Geburtstagsfeier gekommen, dort von Schloss Hoyerswort. Haben den Mann
am Boden liegend gefunden, einen Pfeil in der Brust.«
    »Kennen
Sie den Mann?« Swensen erntet nur ein Kopfschütteln »War er auf der Feier, haben
Sie ihn dort gesehen?«
    »Ich weiß
nicht, ich glaube nicht«, überlegt die Frau angestrengt. Trotz Rouge auf den Wangen
ist ihre bleiche Gesichtsfarbe nicht zu übersehen. »Hast du den Mann dort gesehen,
Martin?«
    Der Mann
schüttelt den Kopf und reibt sich nervös an der Nase. Swensen holt sein Handy aus
der Jackentasche, stellt erfreut fest, dass die Tatortfotos schon angekommen sind
und lädt ein Foto vom Gesicht des Opfers aufs Display.
    »Das ist
der Mann, schauen Sie ihn sich noch einmal in aller Ruhe an«, bittet Swensen, doch
das

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