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Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition)

Titel: Donnergrollen: Der fünfte Fall für Jan Swensen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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sich denken, warum jemand solch eine
Waffe benutzt haben könnte?«
    »Mein Sohn
war Surfer, wohl auch ein bekannter. Er war sogar einmal auf dem Titelblatt eines
Magazins, hat er mir selbst gezeigt. Anscheinend hat er mit diesem Sport sein Geld
verdient. Vielleicht kannte er Menschen, die Harpunen besitzen.«
    »Gibt es
in Ihrem unmittelbaren Freundes- oder Bekanntenkreis Wassersportler, Sporttaucher
vielleicht?«
    »Nein, glaube
ich nicht. Bis auf … aber nein, das ist absurd!«
    »Was ist
absurd? Sagen Sie uns alles, was Ihnen einfällt. Nur so können wir den Mörder Ihres
Sohnes finden!«
    »Mein Vater
hat als Soldat mit Tauchern zu tun gehabt. Bis zu seiner Rente war er Kommandeur
der Minentaucherkompanie in Eckernförde. Aber was soll das mit meinem Sohn zu tun
haben?«
    »Es gab
viele Uniformträger auf der Geburtstagsfeier.«
    »Das waren
Kameraden meines Vaters, ranghohe Offiziere und Führungspersönlichkeiten. Die sind
allesamt über jeden Verdacht erhaben!«
    »Alle Fragen
sind nur Routinefragen, Frau Eschenberg, Sie sollten keine persönlichen Rückschlüsse
daraus ziehen. Wir wollen uns nur ein genaues Bild machen und müssen jeder noch
so kleinen Spur nachgehen.«
    »Mein Sohn
war gegen alles Militärische, schon als Jugendlicher, da kann es keinen Kontakt
zu den Tauchern meines Vaters geben. Er ist auf Grund dieser Tätigkeit seinem Großvater
sogar privat aus dem Weg gegangen, schon damals. Mein Vater war natürlich immer
davon ausgegangen, dass mein Sohn auch eine Offizierslaufbahn beginnen und unsere
Familientradition weiterführen würde. Aber Oleander und Militär, das war völlig
ausgeschlossen.«
    »Aber Sie
sagten vorhin, Sie kennen Ihren Sohn nicht wirklich.«
    »Trotzdem,
dabei bin ich mir 100-prozentig sicher.«
    »Eine letzte
Frage, Frau Eschenberg. Der Einbruch und die gestohlenen Bilder, sehen Sie im Nachhinein
vielleicht einen Zusammenhang mit dem schrecklichen Ereignis?«
    »Der Einbruch?«
Der Frau ist anzusehen, dass die Frage sie verwundert. »Ich … ich verstehe nicht.
Sie meinen, mein Sohn und der Einbruch? Was soll es da für einen Zusammenhang geben?«
    »Wusste
Ihr Sohn von den Kunstwerken?«
    »Was fragen
Sie denn nur? Mein Sohn? Sie glauben doch nicht, mein Sohn …? Nein …, das verbitte
ich mir!«
    »Es gibt
Ungereimtheiten bei diesem Einbruch, die wir durch das Verbrechen an Ihrem Sohn
neu beurteilen müssen. Hatte Ihr Sohn einen Schlüssel für das Haus?«
    »Das ist
ungeheuerlich, was Sie hier für Fragen stellen!«
    »Hatte er
einen Schlüssel oder hatte er keinen?«
    »Natürlich
kann er einen Schlüssel gehabt haben, er war mein Sohn! Aber warum sollte mein eigener
Sohn hier einbrechen. Das ist ein absurder Gedanke!«
    »Es gibt
Beweise, dass der Einbruch nur vorgetäuscht war.«
    »Wird mir
jetzt ein Versicherungsbetrug unterstellt? Das wird ja immer besser!«
    »Nein, Frau
Eschenberg. Aber in einem Mordfall werden auch solche Möglichkeiten in Betracht
gezogen, die im ersten Moment unwahrscheinlich aussehen.«
    »In unserer
Familie herrschen die höchsten moralischen Grundsätze, Herr Swensen! Das sollte
Ihnen genügen! Ich werde jetzt keine weiteren Fragen beantworten, auf Wiedersehen!«
    Ihre Augen
funkeln zornig, sie macht auf der Stelle kehrt und verschwindet, die Forke in der
Faust, durch die Stalltür. Silvia Haman schaut Jan Swensen an, und der zuckt mit
den Schultern. Wortlos räumen sie das Feld und stapfen zum Auto zurück.
    »Was zuerst?
Smeerkrog oder Hoyerswort?«, fragt Swensen beiläufig, als er die Wagentür aufklickt.
    »Wir fahren
geradeaus über Barneckermoor, dann kommen wir automatisch an der Schankwirtschaft
vorbei.« Silvia Haman nimmt auf dem Beifahrersitz Platz und schnallt sich an.
    »Smeerkrog,
merkwürdiger Name«, stellt der Hauptkommissar fest. »Du kennst die Schankwirtschaft?«
    »Stephan
ist mal extra da vorbeigefahren, um mir die Kneipe zu zeigen. Die steht übrigens
genau auf der Grenzlinie von Oldenswort und Uelvesbüll. Hausseite und Scheunentor
gehört sozusagen zu Oldenswort, die andere Seite zu Uelvesbüll.«
    »Wer mit
Stephan unterwegs ist, kommt gebildet zurück.«
    »Stimmt
haargenau! Unser wandelndes Heimatkundebuch hat mir selbstverständlich ellenlang
erklärt, was es mit dem Namen auf sich hat.«
    »Hochdeutsch
heißt es Schmierkrug, denke ich mir«, sagt Swensen und drückt aufs Gaspedal.
    »Richtig!
Ist schon 350 Jahre alt, der Krug, und lag damals an einem dieser Ochsenwege, auf
dem die Rinder von Husum auf die

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