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Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition)

Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition)

Titel: Donnerstags im Fetten Hecht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Nink
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Versuchsablauf nicht zu stören. Nach seiner Rückkehr ins Forschungszentrum wird Dr. O’Shady Ihre Nachricht selbstverständlich erhalten.
    Mit freundlichen Grüßen aus der Antarktis,
    Timothy Leroy
    From: Dr. Timothy Leroy
    To: Manfred »Zen« Wipperfürth
    Sent: 13. März 2010, 11:32
    Re: Re: Re: Contact O’Shady
    Sehr geehrter Herr Wipperfürth,
    wie ich Ihnen bereits in meiner E-Mail von gestern mitgeteilt habe, befindet sich Dr. O’Shady momentan nicht im Forschungszentrum, sondern in einem unserer Satelliten. Ein »kurzer Anruf« oder »eine flinke SMS «, wie von Ihnen angeregt, sind aufgrund der geografischen Gegebenheiten nicht möglich.
    Gruß,
    Timothy Leroy
    From: Dr. Timothy Leroy
    To: Manfred »Zen« Wipperfürth
    Sent: 14. März 2010, 12:27
    Re: Re: Re: Re: Re: Contact O’Shady
    Sehr geehrter Herr Wipperfürth,
    ich denke schon, dass ich Sie richtig verstanden habe. Dennoch möchte ich Ihnen hiermit noch einmal ausdrücklich mitteilen, dass ich keinerlei Möglichkeit habe, mit Dr. O’Shady in Kontakt zu treten. Ich weiß nicht, aus welchen Quellen sich Ihre Kenntnis der Antarktis bezieht, muss Sie aber bitten, sich auf meine Expertise zu verlassen – ganz abgesehen davon, dass es bei uns keine Huskys gibt. Wir reden hier über die Antarktis und über eine Entfernung von über 350 nautischen Meilen!
    Hochachtungsvoll,
    Dr. Timothy Leroy
    From: Dr. Timothy Leroy
    To: Manfred »Zen« Wipperfürth
    Sent: 14. März 2010, 12:28
    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Contact O’Shady
    PS : Wir haben auch kein Schlauchboot, das diese Distanz zurücklegen könnte. Und auch kein Kanu und auch kein Kajak und auch kein Tretboot.
    From: Dr. Timothy Leroy
    To: Manfred »Zen« Wipperfürth
    Sent: 19. März 2010, 10:25
    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Contact O’Shady
    Sehr geehrter Herr Wipperfürth,
    danke für Ihre erneute Nachricht.
    Folgender Vorschlag zur Güte: Lassen Sie Herrn Siebeneisen von Ushuaia aus mit einem Kreuzfahrtschiff in die Antarktis fahren, das ist die südlichste Stadt in Argentinien. In diesem Jahr dauert die Saison wegen des spät einsetzenden Winters ungewöhnlich lang. Wenn das Wetter es zulässt, nehmen diese Schiffe üblicherweise Kurs auf die Station unserer amerikanischen Kollegen. Herr Siebeneisen soll dort von Bord gehen; wir stehen mit den Kollegen in Kontakt und werden organisieren, dass er zu unserem Satelliten gebracht wird. Bitte informieren Sie Ihren Mitarbeiter unbedingt über die klimatischen Bedingungen in der Antarktis, er soll sich in Ushuaia mit dicker Winterkleidung ausstatten. Und sorgen Sie dafür, dass er genügend Tabletten gegen Seekrankheit im Gepäck hat – das Meer kann zu dieser Jahreszeit recht stürmisch sein.
    P.S.: Es freut mich, dass Sie eine Facebookseite für Ihren Freund eingerichtet haben. Bei Gelegenheit werde ich mir die gerne anschauen.
    From: Dr. Timothy Leroy
    To: Manfred »Zen« Wipperfürth
    Sent: 20. März 2010, 13:09
    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Contact O’Shady
    Darüber kann ich Ihnen keine genaue Auskunft geben. Wenn es schnell geht, kann er auf dem gleichen Kreuzfahrtschiff zurück nach Ushuaia, die Kreuzer legen vier Tage nach ihrem ersten Stopp noch einmal bei den Amerikanern an. Verpasst er das Schiff, muss er … nun ja: Das würde ich ihm vielleicht nicht sagen. Neun Monate in einer Forschungsstation können verdammt lang werden.
    From: Dr. Timothy Leroy
    To: Manfred »Zen« Wipperfürth
    Sent: 21. März 2010, 09:55
    Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Re: Contact O’Shady
    er hat einen lämmergeierangriff überlebt????

13
    (Satellitenstation der britischen Queen Mum Station, ca. zehn Tage später.)
    Er hätte ein paar Kartons mehr mitnehmen sollen, ärgerte er sich beim Blick in das Regal, zwanzig Gläser waren zu wenig, da hätte er sich besser auf sein Bauchgefühl verlassen. Aber wer hätte das denn ahnen können? Ursprünglich waren die Vorräte ja für ihn allein gedacht – dass die Pinguine auf Kapern abfahren würden, konnte nun wirklich niemand wissen, das war noch nie untersucht worden. James O’Shady sortierte die Dosen und Gläser im Regal: Erbsen, Gulaschsuppe, Sauerkraut, Kichererbsen, von allem war noch reichlich da. Bloß nicht von den Kapern. Vielleicht würden die Tiere auch etwas anderes akzeptieren? Einen Versuch war es wert. Er entschied sich für eine Dose Makkaroni, ohne Farb- und Konservierungsstoffe, keine Geschmacksverstärker, haltbar bis 2021, damit würde er keinen Fehler machen.

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