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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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Wort zu seinem Dachatelier hinauf.
    Jeanie hob Ellie hoch und drückte sie an sich, bevor sie den Kinderwagen hinausschob.
    »Daddy sauer«, lautete der Kommentar der Kleinen, als wäre das nichts Ungewöhnliches.
    Jeanie sagte lieber nichts.
    Was für eine Erleichterung, Ray zu treffen! Alex’ Gehässigkeit hatte sie aus der Fassung gebracht.
    »Hey, schön, Sie wiederzusehen.« Ray erhob sich von der Bank am Ententeich, als er sie entdeckte. Heute sah er in seinem blauen Baumwollhemd und der Jeans besonders attraktiv aus, dachte sie, sehr fit und adrett. Sie schaute sich nach Dylan um.
    »Wo ist Dylan?«
    »Sein Dad hat ihn zu einem Kindermusikfest mitgenommen, das er organisiert.«
    »Und Sie sind trotzdem gekommen?«
    Ray lächelte. »Ich wollte nicht, dass Sie meinen, ich würde Sie meiden, nachdem … Na ja, sonderlich gut schien’s Ihnen neulich nicht zu gehen. Hallo, Ellie.«
    Jeanie hob Ellie aus dem Buggy und begann, Brot für die Enten zu zerkleinern.
    »Das ist schlecht für die Enten«, bemerkte Ray.
    »Biobrot aus meinem Laden.«
    Er lachte. »Es geht nicht um die biologische Reinheit; Brot ist grundsätzlich schädlich für die Tiere.«
    »Ach. Die Menschen füttern Enten doch seit Urzeiten mit Brot.«
    Ellie kaute zufrieden auf dem trockenen Roggenbrot herum, das Jeanie ihr überlassen hatte.
    »Gib’s den Enten, Liebes.«
    Ihre Enkelin schob vorsichtig ein Stück durch den Maschendraht und steckte den Rest in den Mund.
    »Das heißt noch lange nicht, dass es gut für sie ist. Es verstopft ihnen die Eingeweide. Das wundert mich nicht. Schließlich handelt es sich um industriell verarbeitete Nahrungsmittel.«
    Jeanie dachte über das nach, was er gesagt hatte. »Wahrscheinlich haben Sie recht. Eigentlich sollte ich es besser wissen. Wozu habe ich einen Bioladen?«
    »Für Menschen und nicht für Enten.«
    Sie mussten beide lachen. Dabei trafen sich ihre Blicke. Jeanie merkte, wie ihr Herz schneller schlug.
    Sie setzte sich auf die Bank. Ray lehnte weiter mit dem Rücken am Zaun, die Ellbogen auf das Holzgeländer gestützt. Er musterte ihr gerötetes Gesicht beunruhiged intensiv.
    Ellie begann, Tauben zu jagen.
    »Ich habe mich gerade eben wieder mal mit meinem Schwiegersohn Alex gestritten.« Sie erzählte alles, was ihr in den Sinn kam, um nicht weiter in Rays Augen sehen zu müssen.
    »Sie hatten erwähnt, dass das Verhältnis mit ihm gespannt ist.«
    Jeanie nickte. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass ihr Puls sich beruhigte. »Er hat mich gebeten, öfter auf Ellie aufzupassen, damit er malen kann.«
    Ray sah sie fragend an. »Und das ist schlimm?« Er bemerkte ihre Entrüstung. »Klar, ist es sicher.«
    »Ja, allerdings. Niemandem scheint aufzufallen, dass ich einen Laden habe.«
    »Also haben Sie Nein gesagt.«
    »Er war abscheulich zu mir … Und jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Er ist eine Nervensäge, doch vermutlich fällt es gar nicht so leicht, sich um ein Kind zu kümmern, wenn man gleichzeitig versuchen muss, genug Bilder für eine Ausstellung zusammenzubekommen. Ellie sieht zwar aus, als würde sie kein Wässerchen trüben, aber sie kann ziemlich anstrengend sein.«
    »Kann er sie nicht ein paar Tage die Woche zu einer Tagesmutter bringen?«
    »Davon will Chanty nichts wissen – sie ist bereits zwei Vormittage in der Woche im Kindergarten.«
    »Sie tun, was Sie können, doch am Ende ist und bleibt es das Problem der beiden.«
    Jeanie nickte. »Ja, Sie haben recht. Aber ich möchte nicht, dass es seinetwegen wieder Unstimmigkeiten zwischen Chanty und mir gibt und ich am Ende Ellie nicht mehr so oft sehen darf.«
    Ray zuckte mit den Achseln. »Vielleicht sollten Sie größeres Vertrauen in Ihre Beziehung zu Ihrer Tochter haben.«
    »Ich klinge paranoid, oder?« Sie seufzte. »Es war die Hölle, als wir uns damals zerstritten haben. Das könnte ich nicht noch einmal ertragen.« Sie erklärte ihm Alex’ Verhalten vor Ellies Geburt.
    »Ich tauge leider nicht als Vorbild, Jeanie. Ich nehme mir selbst immer wieder vor, Nat stärker zu vertrauen. Am Ende, glaube ich, brauchen sie uns genauso sehr wie wir sie.«
    »Tja.« Jeanie stand abrupt auf, um weitere Vertraulichkeiten zu vermeiden, obwohl sie das Gefühl hatte, diesen Mann schon ewig zu kennen. »Lassen Sie uns zu dem anderen Spielplatz gehen, damit es Ellie nicht langweilig wird.«
    »Wackelbalken, Wackelbalken«, bettelte Ellie auf dem Weg zum Spielbereich.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Ray. »Dylan schafft den

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