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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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Die folgenden anderthalb Stunden waren vergangen wie im Flug. Sie hatten sich unterhalten, waren den Kindern hinterhergelaufen; Ray hatte erneut seine Fähigkeiten auf dem Wackelbalken bewiesen, und sie hatten Tee im Café getrunken. »Wollen wir uns wieder auf einen Drink treffen?«, hatte er am Tor gefragt, doch sie hatte sich bis zu ihrem Geburtstag auf nichts festlegen wollen. »Danach wirst du zu alt zum Ausgehen sein«, hatte er sie geneckt, und sie hatte ihn gegen die Schulter geknufft. Beim Abschied hatte er geflüstert: »Ich würde dir gern einen Geburtstagskuss geben, aber das wäre wahrscheinlich unpassend.« Er hatte mit einem Grinsen in Richtung der Kinder genickt. »Spar ihn dir auf«, hatte sie zurückgeflüstert.

10
    »Mum, wie sollen wir’s mit Ellie machen? Ich will nicht, dass sie bei der Party dabei ist, also hab ich mir gedacht, ich komme ein bisschen früher, wir geben ihr was zu essen und legen sie oben ins Bett, dann schläft sie, wenn die Gäste eintrudeln.«
    Jeanie war skeptisch, dass das funktionieren würde, hatte aber gelernt, sich in Entscheidungen über Ellie nicht einzumischen, weil das nur zu Spannungen führte.
    »Gut, du kannst sie hierlassen und noch mal nach Hause fahren zum Umziehen. Vergiss nicht, dass die Leute vom Catering-Service so gegen vier kommen. Gibt’s dadurch ein Problem mit Ellies Essen? Die werden die Küche in Beschlag nehmen.«
    Chanty seufzte. »Die hatte ich völlig vergessen. Wenn’s hoch hergeht, kriegen wir sie nie ins Bett. Plan B: Wir bringen sie her, wenn sie gefüttert und gebadet ist und wir auch fertig sind. Das Fest beginnt um halb acht, also könnten wir so gegen sieben da sein. Alex bringt das Reisebettchen mit.«
    »Okay. Wie du meinst.«
    »Ich bin ja so aufgeregt, Mum. Es wird sicher ein toller Abend.« Ihre Tochter liebte Partys. »Hast du dich für das blaue oder für das silberfarbene Kleid entschieden?«
    Jeanie lachte. »Weder noch. In dem blauen schau ich aus wie hundertfünfzig, und das silberfarbene kennen schon alle. Nein, ich habe mir ein neues geleistet.«
    »Fantastisch. Wie sieht es aus? Ell, nein. Leg das weg, das ist schmutzig. Tut mir leid, Mum, Ellie hat grade was vom Boden aufgehoben … Ellie, nein. Lass es los!« Wütendes Gezeter von Ellie. Jeanie schmunzelte. »Sie hat eins von diesen widerlichen Styropor-Takeaway-Dingern. London ist abscheulich.«
    Jeanie ging nicht auf dieses nur zu vertraute Mantra ein. »Es ist schwarz.«
    »Was ist schwarz?«
    »Mein neues Kleid. Schwarz, schlicht mit breiten Trägern, eng anliegend.«
    »Wow, sexy. Das gefällt Dad bestimmt.«
    »Er hat’s noch nicht gesehen. Aber ich fühle mich wohl darin.«
    Jeanie machte sich nicht viel aus Mode. Sie mochte schöne Sachen an anderen, doch herauszufinden, was ihr selbst stand, war ein lebenslanger Kampf. Als Tochter von Eltern, die Tand für Teufelswerk hielten, hatte sie als Kind ausschließlich robuste, praktische Kleidung getragen, die ihr meist zu groß war. Als Teenager hatte sie nie rebelliert; der Tod ihres Bruders hatte sie zu sehr erschüttert, und irgendwie war es ihr nie gelungen, verlorenen Boden wettzumachen. Normalerweise brachte Chanty sie dazu, sich neue Klamotten zu kaufen. Aber das schwarze Kleid hatte sie selbst mit Sorgfalt ausgewählt und sich sogar von der Boutique-Verkäuferin beraten lassen, statt zu tun, was sie immer tat, nämlich unsicher zwischen den Ständern herumzuschleichen, ein Kleidungsstück zu nehmen, das ihren bisherigen am ähnlichsten war, und dann möglichst schnell wieder aus dem Geschäft zu verschwinden. Vor dem Spiegel hatte sie an Ray gedacht und versucht, das zu sehen, was er wahrnehmen würde.
    »Prima, Mum, das wird dein Abend. Du siehst bestimmt toll aus.«
    »Ach, Chanty … eins noch. Alles in Ordnung mit Alex?«
    »Ja. Warum?« Ihre Tochter war immer ein wenig misstrauisch, wenn sie mit ihrer Mutter über ihn sprach.
    »Er wirkt ziemlich gestresst. Weißt du, dass er mich gebeten hat, im Sommer, während er die Werke für die Ausstellung fertigstellt, öfter auf Ellie aufzupassen?«
    Kurzes Schweigen. »Nein. Was hast du geantwortet?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass das nicht geht. Ich kann den Laden nicht allein lassen. Erwähn ihm gegenüber nichts davon. Er war ziemlich … enttäuscht, dass ich ihm nicht helfen kann.«
    »Ihr vertragt euch wieder, oder?«
    »Ja, ja«, log Jeanie.
    »Ich habe ein schlechtes Gewissen, dass ich ihm Ellie so oft aufhalsen muss, aber was bleibt mir anderes

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