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Donnerstags im Park - Roman

Donnerstags im Park - Roman

Titel: Donnerstags im Park - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Boyd
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und sich fast normal unterhalten. Und sieh ihn dir jetzt an. Das erste Mal seit Monaten lässt er sich wirklich auf ein Gespräch mit jemandem ein.«
    »Vielleicht ist er über den Berg, Mum. Hoffentlich.« Chanty legte die Hand auf Jeanies Arm. »Tut mir leid, dass ich dir in den vergangenen Monaten keine größere Hilfe war; es muss die Hölle für dich gewesen sein. Schade, dass ihr so weit weg seid.«
    »Ihr fehlt mir auch, Liebes. Ich glaube, wir werden bald gehen. George soll keinen Rückfall erleiden. Würdest du der jungen Frau bitte sagen, dass ich das Bild kaufen möchte?«
    »Mum, das musst du nicht kaufen. Alex schenkt es dir.«
    »Quatsch. Natürlich kaufe ich es. Wir können es uns leisten, und ich möchte es für die Wohnung.«
    »Ich bin hundemüde, aber es hat mir Spaß gemacht«, erklärte George im Taxi nach North London.
    »Mir auch. Ich habe ein Bild für die Wohnung gekauft.«
    »Gut. Ich weiß nicht recht, was ich von seinen Werken halten soll. Mich interessieren eher Landschaften«, murmelte er. »So was sollten wir öfter machen, altes Mädchen«, fügte er hinzu und kuschelte sich an sie. Dass er den verhassten Ausdruck zum ersten Mal seit Monaten verwendete, störte Jeanie heute nicht.
    »Möchtest du was trinken?«, fragte sie in der Wohnung. Sie kam sich ihrem Mann gegenüber wie eine Gastgeberin vor.
    Als sie später zusammen ins Bett gingen, spürte sie eine seltsame Anspannung in George.
    »Alles in Ordnung?«
    »Jeanie?« George wandte sich ihr zu und legte die Hand auf ihre Brust, vorsichtig, fast verlegen. »Würde es dir was ausmachen, wenn wir … du weißt schon …«
    Sie versuchte, nicht zu erstarren. Dieser Mann war für sie fast zum Fremden geworden. Sie sagte sich, dass sie ihn nicht zurückweisen durfte. Schließlich war sie mit ihm verheiratet. War es nicht genau das, was sie sich wünschte? Dass alles wieder wurde wie früher? George rückte näher heran und küsste ihr Gesicht und ihre Lippen. Er roch und schmeckte alt. Beinahe hätte sie ihn weggeschoben. Sie versuchte, etwas anderes als Ekel zu empfinden. Ihm schien das nicht aufzufallen. Zum Glück war es schnell vorüber. Sie hörte ihn in der Dunkelheit aufstöhnen und stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    »Danke. Tut mir leid, es war keine sonderlich gute Vorstellung; ist einfach schon zu lange her.« Er lehnte sich seufzend zurück. »Hat’s dir trotzdem Spaß gemacht?«
    »Es war schön«, antwortete sie und wäre fast an ihrer Lüge erstickt.
    »Ich glaube, es kommt alles wieder in Ordnung, Jeanie.«
    »Was ist im Zug passiert, George?«
    »Ich weiß es nicht … Als die Landschaft draußen vor dem Zugfenster vorbeigehuscht ist, habe ich gemerkt, in was für einer schönen Welt wir leben. Plötzlich habe ich die Dinge wieder in Farbe gesehen; ich hatte das Gefühl, sie das erste Mal wahrzunehmen. Keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Das war noch nie meine Stärke … In letzter Zeit hat sich das Leben ziemlich düster präsentiert.«
    Sie lauschte auf seinen Atem, bis er leise zu schnarchen begann. Am nächsten Morgen stand George wie üblich um halb sechs auf; Jeanie döste erst jetzt ein.

21
    Je weiter es in den Herbst hineinging, desto klarer wurde Jeanie, dass ihr die Distanz, die Georges Depressionen geschaffen hatten, lieber gewesen war als der jetzige Zustand. Denn als George sich erholte, begann er, mehr von seiner Frau zu fordern, Dinge, auf die sie sich noch ein Jahr zuvor liebend gern eingelassen hätte, letztlich nicht mehr, als man bei einem Ehepaar erwarten konnte. Aber Jeanie wollte weder Sex mit George noch im selben Bett mit ihm schlafen, den Laden nicht aufgeben (was er nun fast täglich verlangte), sich nicht mit den Leuten aus dem Ort anfreunden oder ihn zu den Gartencentern der Gegend begleiten, um Bodendecker und Zierplastiken aus Stein zu erwerben. Sie wusste, dass ihr Verhalten für andere nicht nachvollziehbar war, und konnte nur hoffen, dass ihre Gefühle sich irgendwann veränderten. Sie biss die Zähne zusammen und versuchte, damit fertig zu werden, dass ihr Dasein ohne eine Hoffnung auf Ray weitergehen würde. Doch das Bild von ihm mit der jungen Frau verfolgte sie.
    »Soll ich das vordere Zimmer für Ihre Gäste herrichten?«, erkundigte sich Sally.
    »Ich glaube, denen wäre das hintere lieber. Das ist größer«, meldete sich George zu Wort.
    »Aber das hat keinen so schönen Blick«, widersprach Jeanie, der es letztlich egal war, wo Rita und Bill schliefen. Sie

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