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Doppelgänger

Doppelgänger

Titel: Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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kamen. Wir wurden von einem Wagen aufgehalten, als wir die Straße überqueren wollten, und als wir auf der anderen Seite waren, konnten wir keine Spur mehr von ihr entdecken, aber ich hielt es für richtig, noch hier vorbeizukommen und zu melden, dass ich sie gesehen hätte. So kam es, dass ich erfuhr, sie sei bereits gefunden worden. Chief Inspector Neville sagte mir, dass man sie schon über eine Stunde vorher in der Gegend von Geddesley aufgegriffen habe.«
    Er blickte den Sergeanten verletzt an. »Aber ich würde sie unter Tausenden von Menschen wieder erkennen, Sarge. Schließlich habe ich sie Dutzende von Malen an Samstagabenden selbst in die Zelle gesperrt!«
    Branksome fuhr sich mit der Hand übers Gesicht; es war heute schon am Morgen ziemlich warm.
    »Was haben sie in Geddesley gesagt?« fragte er.
    »Ich habe sofort die Nervenklinik angerufen, als ich heute morgen zum Dienst kam, konnte aber den zuständigen Arzt nicht erreichen, also habe ich eine Nachricht hinterlassen. Anscheinend ist bis jetzt noch niemand von der Polizeistation in Geddesley dort gewesen, sie haben jedoch versprochen, so bald wie möglich jemanden in die Klinik kommen zu lassen, um Miss Beeding zu vernehmen.«
    »Haben sie schon festgestellt, ob sie behauptet, von jemandem überfallen worden zu sein?«
    »Die Schwester, mit der ich gesprochen habe, sagte nein – das war das erste, woran ich gedacht habe, Sarge, denn wenn sie von einem Mann angegriffen worden wäre, den Bruno aus der See kommen sah, bestünde die Gefahr, dass er auch andere Menschen angreift.«
    »Ich nehme an, dass es sich wirklich um Miss Beeding handelt, die sie dort festgesetzt haben«, sagte der Sergeant.
    »Danach habe ich natürlich auch gefragt«, murmelte Sellers und starrte auf die polierte Schreibtischplatte. »Und sie sagten, ja, es sei ohne Zweifel Miss Beeding.« Er schüttelte den Kopf. »Also muss ich mich geirrt haben. Aber es ist lachhaft, ehrlich, ich habe sie so deutlich gesehen, wie ich Sie jetzt sehe. Ich begreife das einfach nicht.«
    »Sie sollten vorsichtig sein«, sagte Branksome ätzend, »oder Sie landen auch dort, wo sie jetzt ist. Überlassen Sie alles den Kollegen von Geddesley, hm? Zumindest ist sie für einige Zeit nicht mehr unser Bier, und das ist ein Segen. Wir haben während der Urlaubssaison ohnehin genug zu tun; wir brauchen niemanden, der uns Extraarbeit aufpackt.«
    Doch als er zu seinem Büro ging, setzte er hinzu: »Sagen Sie mir gleich Bescheid, wenn die Leute von Geddesley anrufen, ja? Wenn sie von diesem Mann angegriffen wurde und nicht nur in panischer Angst davongelaufen ist, als sie ihre Petroleumlampe zerbrach, müssen wir sofort nach ihm suchen.«
     
    Außer bei sehr rauem Wetter – wenn die Besatzung des zu einem Radio-Schiff umgebauten Küstendampfers sich von den Vorräten des Tiefkühlraums ernährte – wurde sie dreimal wöchentlich von einem Boot, das von einem kleinen Fischerdorf kam, mit Lebensmitteln, Post und Personalablösung versorgt, vor allem mit einem neuen Team von Diskjockeys, die eine von vier Wochen an Land verbrachten und dort Werbeveranstaltungen und Pop-Shows, die von Radio Jolly Roger finanziert wurden, leiteten. Rory Dunstable war gerade mit dem Frühstück fertig, als er das Tuckern des Bootsmotors durch die offenen Bullaugen des Schiffes hörte.
    Er befand sich in einer ziemlich miesen Stimmung, nicht so sehr, weil er tags zuvor den größten Fisch verloren hatte, der jemals bei ihm angebissen hatte, sondern vor allem, weil die anderen ihn ständig damit aufzogen. Ihre Sticheleien waren nicht bösartig, aber mit der Zeit gingen sie ihm doch auf die Nerven.
    Plötzlich sprang er auf und stieß seinen Stuhl zurück. »Halt endlich die Schnauze!« fuhr er Mitch an, der gerade eine Bemerkung zu diesem Thema gemacht hatte. »Geht es nicht in deinen blöden Schädel, dass ich nicht behaupte, der größte lebende Experte für Fische zu sein! Ich habe lediglich festgestellt, dass das Ding völlig anders aussah als jeder Fisch, von dem ich jemals gehört habe. Du warst doch selbst an Deck – mein Gott, du hast ihn sogar gefilmt ! Fandest du nicht auch, dass er komisch aussah?«
    »Okay, okay, also hast du einen Coelacanthinus oder so was Ähnliches am Haken gehabt.« Mitch zuckte die Achseln. »Für mich ist ein Fisch etwas, das neben einer Portion Kartoffelchips auf einem Teller liegt.«
     
    Hank, der Diskjockey, der gerade Mikrofondienst hatte, als sie den Fisch – beinahe – herausgezogen

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