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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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sich vor und nahm einen Gegenstand aus seinem Aktenkoffer. Es war eine in Plastik eingewickelte Tasche, und darin lag eine Pistole.
    »Das ist die Waffe der Frau, die sie in der Kirche zurückgelassen hat. Ich will, dass sie auf Fingerabdrücke überprüft wird, auch wenn ich bezweifele, dass uns das etwas bringt. Als ich sie mir genommen habe, habe ich vermutlich alle anderen Abdrücke verwischt. Aber es handelt sich um ein verhältnismäßig neues Modell, und wir können die Seriennummer überprüfen.«
    »Vermutlich haben sie die weggeätzt oder abgeschliffen.«
    »Sie wissen scheinbar mehr über Waffen, als Sie zugeben wollen, Alan. Ja, das könnten sie gemacht haben, aber es gibt da noch eine Technik, die man Mikrostempel nennt. Mit Lasern wird eine mikroskopisch kleine Nummer in den Verschluss, die Zündnadel oder anderswohin gebrannt. Die kann man nicht so leicht entfernen. Und wenn wir etwas über die Waffe herausfinden können, dann finden wir vielleicht auch die Frau.«
    »Sie wollen Sie wirklich, stimmt’s?«
    »Ihr Hintergrund, den wir überprüft haben, war offensichtlich falsch. Ich möchte, dass Sie herausfinden, wer sie wirklich ist.«
    Kuchin hörte auf, sich das Kinn zu reiben, und nahm sich den Laptop, den sie in der Krypta gefunden hatten. Von ihm waren die Bilder gekommen, die sie an die Wände projiziert hatten. Er schaltete ihn ein und drückte ein paar Tasten. Ein paar Augenblicke später starrte er auf Bilder seiner Arbeit in der Ukraine. Er drehte sich um und sah, dass Rice ihm über die Schulter schaute. Der jüngere Mann wandte sich rasch ab. Schließlich löste Kuchin seinen Blick wieder von den Bildern und schaltete den Computer aus. Dann nahm er ein kleines Buch aus seiner Tasche und schlug es auf. Auf einer Seite war eine noch unvollständige Zeichnung zu sehen. Kuchin griff zur Zeichenkohle, und mehr und mehr schälte sich Jane Collins’ Gesicht heraus.

Kapitel einundsechzig
    S o … Wo wollt ihr hin?«
    Shaw fuhr. Whit saß neben ihm und Reggie und Dominic auf dem Rücksitz. Dominic war von den Schmerzmitteln eingedöst, die der Arzt ihm verabreicht hatte.
    Reggie und Whit schauten einander an.
    »Die Frage ist durchaus berechtigt«, sagte Shaw und klopfte auf das Lenkrad. »Das verrät mir nämlich, wohin ich fahren soll.«
    »Nach Norden«, antwortete Reggie, und Whit funkelte sie an.
    »Nach Norden?«, erwiderte Shaw. »Nach Paris? In die Normandie? Nach Calais?«
    »Noch weiter nördlich.«
    Shaw schaute zu Whit. »Zum Kanal? Der Nordsee? Lebt ihr auf einem Boot?«
    »Sehr lustig.«
    »Ihr seid also Briten, ja?«
    »Ich bin Ire, schon vergessen, Paddy «, erklärte Whit, » kein Brite. Aber ich will dir das noch mal durchgehen lassen. Und? Weißt du schon, wie du über den Kanal kommen willst? Hey, vielleicht ist euer Rover ja ein Amphibienfahrzeug. Superagenten haben so was.«
    »Habt ihr Pässe?«
    Whit deutete hinter sich. »Da hinten. Aber es kostet uns auch nur einen Anruf, um uns neue zu besorgen. Wenn ich es mir so überlege, weiß ich eigentlich gar nicht, wofür wir dich brauchen.«
    »Ihr braucht mich, weil ich weiß, was ich tue. Und unterschätzt die französische Polizei nicht.«
    Whit nickte langsam. »Ich unterschätze niemanden, am allerwenigsten dich .«
    »Ruft an. Sagt eurem Mann, er soll sich in vier Stunden in Reims mit uns treffen. Sobald wir in der Nähe sind, rufen wir ihn noch mal an und nennen ihm den genauen Treffpunkt.«
    »Dann kennst du dich also in Frankreich aus, ja?«, fragte Whit.
    »Ich spreche sogar die Sprache ganz passabel«, erwiderte Shaw.
    »Schön für dich.«
    Whit arrangierte ein Treffen mit einem ihrer Leute, der sie mit den gefälschten Papieren versorgen würde, um aus dem Land zu kommen.
    »Okay, das wäre erledigt. Was jetzt?«
    »Lehnt euch einfach zurück, und entspannt euch.«
    Whit hatte nach wie vor die Waffe in der Hand. »Und nach Reims?«
    »Da ein Flughafen zu riskant wäre, bleibt eigentlich nur der Kanaltunnel als schnellste Verbindung. Dafür brauchen wir dann auch die Pässe. Funktioniert das auch nicht, müssen wir nach Osten weiterfahren und uns dort eine Fähre suchen. Vielleicht aus Belgien oder von Amsterdam.«
    »Die Passkontrolle ist ziemlich streng am Gare du Nord«, bemerkte Reggie.
    »Ja, ist sie, aber am Flughafen sind die Sicherheitskontrollen noch viel strenger. Außerdem bietet ein Flughafen weniger Fluchtmöglichkeiten, wenn etwas schieflaufen sollte, und selbst diese wenigen führen uns immer mitten

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