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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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durch eine Horde von Bewaffneten hindurch.«
    »Okay, dann also mit dem Zug. Und danach?«
    »Danach entscheiden wir von Fall zu Fall.«
    »Für wen arbeitest du eigentlich genau?«, fragte Reggie und beugte sich vor.
    »Ich arbeite für Frank, den Typen hinten im Flugzeug. Mehr müsst ihr nicht wissen.«
    »Dann seid ihr also Cops, ja?«, fragte Whit.
    »So würde ich das nicht nennen, nein.«
    »Spione?«
    »Kein Kommentar.«
    »Was bleibt dann noch?«
    »Ich.«
    Whit grinste und schaute Reggie an. »Der große Kerl wächst mir allmählich so richtig ans Herz, Reg. Wirklich. Nun denn … Ich sage dir jetzt mal, wie’s weitergeht, Shaw, du Einmannarmee. Wenn wir gesund und sicher nach England kommen, dann wirst du deines Weges ziehen und wir unseres.«
    »Und wer soll euch dann vor … wie hieß er noch? … Kuchin beschützen?«
    »Du weißt offensichtlich nicht, wer das ist«, sagte Reggie.
    »Sollte ich?«
    »Es gab mal einen Mann mit Namen Mikola Schewschenko. KGB. Er war als Schlächter von Kiew bekannt. Kuchin war sein Spitzenmann, und als solcher hat er Hunderttausende auf brutalstmögliche Art ermordet. Schewschenko ist nach dem Ende der Sowjetunion vor einem Erschießungskommando gelandet, aber Kuchin kam davon.«
    »Ich nehme an, die Geschichte erinnert sich nur an die großen Fische und nicht an die, die den Abzug drücken«, bemerkte Shaw. »Also deshalb wart ihr hinter dem Kerl her. Was für eine Verbindung habt ihr denn zu ihm? Sind Ukrainer unter euch?«
    »Ja, mütterlicherseits«, sagte Whit und grinste. »Und um deine andere Frage zu beantworten: Wir können schon selbst auf uns aufpassen, danke.«
    »Ja, sicher. Das habt ihr in der Kirche ja bewiesen.«
    »Manchmal passiert nun mal was Unerwartetes, und ein Plan geht schief.«
    »Komm schon! Das war von vorne bis hinten Mist«, schoss Shaw zurück.
    Whit schnappte: »Ach ja? Ihr wolltet ihn euch doch auch schnappen, und dann habt ihr es noch nicht einmal versucht .«
    »Das war nicht meine Entscheidung.«
    »Wo wolltet ihr ihn euch denn schnappen?«, fragte Reggie.
    Shaw zögerte. »In den Höhlen von Les Baux.«
    Reggie dachte darüber nach. »Was vermutlich besser war als der Ort, den wir uns ausgesucht haben.«
    »Hey«, bellte Whit. »Wir haben das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Und dass du plötzlich aufgetaucht bist, hat uns auch nicht gerade geholfen«, fügte er hinzu und funkelte Shaw an. »Wir haben ja vielleicht nicht so tolle Privatflieger, aber für gewöhnlich erledigen wir den Job.«
    »Das muss ich dir wohl glauben. Aber wenn du denkst, ihr könntet euch ohne meine Hilfe gegen diesen Typen schützen, dann irrst du dich. Es gibt da ein paar tote Muslime, die dir was dazu erzählen könnten.«
    »Mir ist scheißegal, ob er ein paar von denen ausgeschaltet hat«, erklärte Whit. »Und weißt du was noch? Ich werde mich wieder an seine Fersen heften, und diesmal werden wir ihn schnappen.«
    »Dann seid ihr so gut wie tot.«
    »Warum hältst du nicht einfach den Mund und fährst?« Whit wandte sich von Shaw ab und starrte mürrisch zur Windschutzscheibe hinaus.
    Shaw blickte in den Rückspiegel und sah, dass Reggie ihn anschaute.
    Stumm formte er mit den Lippen die Worte: Alles wird gut .
    Doch schon während er das sagte, wusste Shaw, dass er log.
    Und er konzentrierte sich wieder auf die Straße.

Kapitel zweiundsechzig
    K uchins Flieger war auf halbem Weg über dem Atlantik. Rice hatte auf das Internet zugegriffen und noch einmal die Facebookseite aufgerufen, die man für Reggie als Jane Collins eingerichtet hatte. Sie war vollständig gelöscht worden.
    Ängstlich erzählte er Kuchin davon, der sich auf seinem Sitz ausruhte.
    »Wir haben sie auch nicht ausgedruckt«, gestand Rice mit bebender Stimme. »Somit haben wir auch kein Foto von ihr.«
    »Doch. Ich habe ein Foto«, überraschte Kuchin seinen Assistenten. »Ich habe es aufgenommen, als Sie mit ihr vor unserem ersten gemeinsamen Dinner auf der Terrasse geredet haben.«
    »Hatten Sie da schon einen Verdacht?«
    »Nein, ich wollte nur das Bild einer schönen Frau. Aber jetzt … Jetzt hege ich einen Verdacht«, fügte Kuchin sarkastisch hinzu.
    »Über Bill Young haben wir gar nichts.«
    Inzwischen hatte Kuchin Zeichnungen von Reggie, Shaw, Whit und Dominic angefertigt. Er hatte sich schon immer gut selbst an die kleinsten Kleinigkeiten erinnern können. Kuchin zeigte Rice die Bilder, und der nickte anerkennend. »Hervorragend, Evan. Sie sind wirklich ein

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