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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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weg. Ein Telefonanruf war getätigt worden, und Kuchins Privatjet hatte ihn nicht am Flughafen von Avignon, sondern auf einem Privatflugplatz abgeholt. Jetzt schaute er aus zwanzigtausend Fuß Höhe auf die französische Landschaft hinunter, während sein Jet auf die Reiseflughöhe stieg.
    Neben ihm saß Alan Rice. Alan drückte sich einen Eisbeutel aufs Gesicht, und einen zweiten hatte er sich ans rechte Knie gebunden. Pascal und zwei der anderen Leibwächter, die von den vermeintlichen Muslimen attackiert worden waren, versorgten ebenfalls ihre Wunden. Der Mann, der von dem Auto erwischt worden war, hatte ein gebrochenes Bein. Kuchins Mund und Kiefer waren von Shaws Schlag übel geschwollen, und er hatte sogar zwei Zähne verloren. Er hatte sich geweigert, sich medizinisch versorgen zu lassen, auch nicht mit Schmerzmitteln. Er saß schlicht auf seinem Platz und starrte auf das rasch kleiner werdende Frankreich hinunter.
    Sie sind irgendwo da unten. Und sie wissen, wer ich wirklich bin .
    Er schaute zu Rice. »Bei all der Aufregung haben Sie mir gar nicht erklärt, wie Sie mich haben retten können, Alan«, brachte er mühsam hervor.
    Rice nahm den Eisbeutel herunter und schaute seinen Boss an. »Ich bin der Frau eines Nachts in die Kirche gefolgt.«
    »Warum?«
    »Weil ich ihr nicht getraut habe«, antwortete Alan schlicht. »Deswegen habe ich sie auch auf die Probe gestellt.«
    »Sie auf die Probe gestellt?«
    »Als ich so getan habe, als würde ich sie warnen. Ich habe sie angelogen und ihr erzählt, dass Sie ausgesprochen besitzergreifend seien, was andere Frauen schon zu spüren bekommen hätten. Ich wollte sehen, ob sie vernünftig genug ist, Sie in Ruhe zu lassen. War sie aber nicht. Das, zusammen mit ihrer nächtlichen Exkursion, machte mich misstrauisch. Außerdem gefiel mir nicht, wie sie Sie gegen diesen anderen Mann ausgespielt hat.«
    »Sie sind ihr also gefolgt, ja? Aber weshalb haben Sie in der Krypta auf uns gewartet?«
    »In jener Nacht habe ich auch gesehen, mit wem sie sich getroffen hat, und ich habe ihn verfolgen lassen.«
    »Und all das haben Sie gemacht, ohne mir auch nur ein Wort davon zu erzählen?«
    »Ich wollte erst sicher sein, Evan. Hätte ich mich geirrt, wäre das wohl übel geworden. Ich bin ein kluger Mann, und das heißt, dass ich Angst vor Ihnen habe.«
    Kuchin lehnte sich auf seinem Sitz zurück. »Und dann?«
    »Dann haben wir sie in die Kirche und in die Krypta runtergehen sehen. Als sie wieder herausgekommen sind, um etwas zu holen, haben wir uns hinuntergeschlichen und Stellung bezogen. Ich hatte große Angst, denn diese Leute hatten Waffen, und ich hatte bis dato noch nie im Leben einen Schuss abgefeuert. Sie haben ja heute selbst gesehen, was für ein schlechter Schütze ich bin.«
    »Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Ich bin froh, dass ich für Sie da sein konnte. Hätte ich gewusst, worum es geht, ich hätte Sie nie mit ihr heute auf den Markt gehen lassen. Als es mir dann klar wurde, war es jedoch zu spät. Die waren wirklich hinterlistig. Ich habe mir gedacht, die beiden Leibwächter bei Ihnen seien genug, aber offensichtlich habe ich mich geirrt.«
    »Also habe ich Sie letztens ungerechtfertigterweise geschlagen, ja?«
    »Nein, Sie hatten jedes Recht dazu. Schließlich sah es wirklich so aus, als hätte ich meine Grenzen überschritten.«
    »Ja, das hat mich überrascht.«
    »Dessen bin ich sicher. Aber ich habe nur versucht, Sie zu beschützen.«
    Kuchin drehte sich um und starrte zu einer Wolke hinaus. »Tut mir leid, Alan. Ich habe Sie falsch eingeschätzt. Ich habe Ihr Leben gerettet, und jetzt sind wir quitt.«
    »Nun ja, Gott sei Dank ist es ja noch mal gut ausgegangen.«
    »Gut ausgegangen? Nein. Das ist noch lange nicht vorbei.«
    »Sie wollen sie verfolgen?«
    »Haben Sie daran gezweifelt?«
    »Nein, nein«, antwortete Rice nervös.
    »Der große Mann … Warum habe ich nur den Eindruck, dass der nicht zu ihnen gehörte?«
    »Aber er war dort.«
    »Ich glaube, der ist Ihnen in die Kirche gefolgt«, sagte Kuchin.
    »Mir?«
    Kuchin strich sich mit dem Finger über das geschwollene Kinn. Das Reden bereitete ihm Schmerzen, aber er war auf etwas anderes konzentriert. »Haben Sie gehört, wie sie mich genannt haben?«
    »Den Namen?«
    »Fedir Kuchin.«
    »Ja, das habe ich gehört.« Rice legte sich wieder den Eisbeutel aufs Gesicht und versuchte, normal zu atmen.
    »Wissen Sie, wer das ist?«
    »Nein.«
    Das freute Kuchin, enttäuschte ihn aber auch. Er beugte

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