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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Künstler.«
    »Ich möchte, dass die Zeichnungen in ein digitales Format übertragen werden, oder wie auch immer man das nennt. Kann man das so machen, dass man damit anschließend in einer Fotodatenbank nach den Personen suchen kann?«
    »Ich glaube schon, ja.«
    »Dann machen Sie das. Zusammen mit dem Foto der Frau natürlich. Und suchen Sie in jeder Datenbank, in die wir uns den Zugang erkaufen können.«
    »Verstanden. Aber wenn Sie ein Foto von der Frau haben, wieso haben Sie sie dann auch noch gezeichnet?«
    Kuchin antwortete nicht darauf. Stattdessen sagte er: »Es gefällt mir nicht, Europa zu verlassen. Die Akzente der Männer waren unverkennbar, besonders der des Iren.«
    »Aber das gilt nicht für den Lobbyisten?«
    »Nein. Der ist anders.« Kuchin rieb sich das schmerzende Kinn. »Ich bin auch früher schon geschlagen worden, aber noch nie so hart. Ich bin erstaunt, dass er mir nicht den Kiefer gebrochen hat. Ein wirklich starker Mann … und gefährlich.«
    Rice fügte hinzu: »Er hat Manuel bewusstlos geschlagen, als wäre es nichts. Und dann hat er auch noch Pascal ausgeschaltet, und Sie wissen, wie gut Pascal ist. Und mich hat er hochgehoben, als wäre ich ein Kind. Ich habe seinen Arm gespürt … wie Eisen.«
    »Es ist nicht so sehr seine Stärke, was mich so beeindruckt hat«, sagte Kuchin. »Es gibt viele starke Männer, viel stärkere noch als ihn. Es waren seine Schnelligkeit und sein Können. Drei Bewaffnete … vier, wenn man Sie mitrechnet, Alan. Aber drei Bewaffnete, die wissen, was sie tun, und trotzdem hat er es geschafft.«
    »Das hatte sicherlich auch etwas mit Glück zu tun.«
    »Glück ist immer ein Faktor. Die Frage ist nur, hat er schlicht Glück gehabt oder hat er es geschaffen ? Ich neige zu Letzterem. Er hat mit erhobenen Ellbogen angegriffen, einer klassischen Nahkampftechnik. So konnte er auf engstem Raum und mit voller Wucht zuschlagen. Außerdem sind Ellbogenschläge stets den Fäusten vorzuziehen. In der Hand gibt es viel zu viele kleine Knochen, die beim Aufprall brechen könnten, und ist das der Fall, dann ist der ganze Arm nahezu nutzlos. Ein Ellbogen hingegen besteht nur aus drei Knochen, und die sind auch noch verhältnismäßig groß. Dabei kann der Ellbogen vor allem brechen, wenn der Arm gestreckt ist. Stürzt man und will den Sturz mit ausgestrecktem Arm abfangen, dann ist es vor allem der Ellbogen, der die volle Wucht des Aufpralls abbekommt. Er bricht.« Kuchin winkelte den Arm an. »Wenn man den Arm jedoch anwinkelt, dann verteilt sich die Kraft anders, und der Ellbogen wird zu einer hervorragenden Waffe.«
    »Sie wissen viel über solche Dinge.«
    »Ich weiß zumindest genug. Und er ist immer in Bewegung geblieben, sodass man nur schwer auf ihn hat zielen können.«
    »Wenn er wirklich so gut ist, sollten wir die Sache dann nicht lieber auf sich beruhen lassen?«
    Kuchin schaute Rice offensichtlich enttäuscht an. »Sie haben mich an einen Sarkophag gefesselt. Sie wollten mich in eine alte Knochenkiste stopfen. Sie haben den heiligen Boden einer katholischen Kirche entweiht. Jetzt muss ich noch viel härter zurückschlagen. Also werde ich mich von diesem Augenblick an einzig und allein darauf konzentrieren.«
    »Aber was ist mit dem Geschäft?«
    »Dafür habe ich Sie doch.« Kuchin legte dem anderen Mann den Arm um die schmalen Schultern und drückte zu. Rice stöhnte leise, denn nach dem Zusammenprall mit Shaw hatte er Schmerzen am ganzen Körper. »Und Sie werden einen hervorragenden Job machen. Sollte ich jedoch auch nur den kleinsten Verdacht hegen, dass Sie Ihre Grenzen überschreiten oder gar versuchen, mich zu ersetzen, dann möchte ich Sie daran erinnern, dass die Hunde, die ich auf Abdul-Majeed gehetzt habe, mir noch immer zur Verfügung stehen.«
    »Evan«, sagte Rice nervös, »wie diese Leute Sie genannt haben …«
    »An Ihrer Stelle würde ich das ganz schnell vergessen.«
*
    Das Flugzeug landete nicht in Montreal. Kuchin hatte eine Änderung des Flugplans befohlen. So landeten sie stattdessen auf einem Privatflugplatz, den Kuchin eigens für sich im äußersten Osten Kanadas auf der Labrador-Seite der Provinz Neufundland hatte bauen lassen.
    Rice schaute aus dem Fenster, während das Flugzeug zu seinem Stellplatz rollte. »Evan, was ist los? Warum landen wir?«
    »Ich werde nicht nach Montreal fliegen, das Flugzeug aber schon.« Er stand auf und zog sich einen Mantel an.
    »Aber warum ausgerechnet hier?«
    »Und Sie werden auch nicht in diesem

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