Doppelspiel
geschrieben.«
»Aber mit einem Kater essen?«
»Kaspar ist aus Holz, was ihn zu einem wunderbaren Zuhörer beim Dinner macht.«
»Nette Geschichte«, bemerkte Shaw.
»Ja, nicht wahr?«, erwiderte Reggie leise.
»Wie viele Kuchins hat es schon gegeben?«, fragte Shaw.
»Das schließt du aus meinen vagen Formulierungen? Das ist wohl ein wenig weit hergeholt.«
»Nicht wirklich, oder?«
»Ach ja?«
»Auf seiner ersten Mission ist niemand so gut, wie ihr es wart.«
»Ich bin nicht sicher, wie gut wir wirklich sind. Gordes war eine ziemliche Katastrophe. Das hast du selbst gesagt.«
»Manchmal passiert so was, egal wie gut man alles plant. Aber so wie ich das sehe, habt ihr zwei Hauptprobleme, und die könnten miteinander in Verbindung stehen.«
Reggie lehnte sich auf dem Bett zurück und schaute zu Shaw hinauf. »Okay. Und was sind das für Probleme?«
»Zunächst einmal wäre da die Tatsache, dass ihr in einen Hinterhalt geraten seid. Das heißt, ihr habt entweder jemanden zu nah herangelassen, oder ihr habt einen Maulwurf.«
»Und das zweite?«
»Kuchin ist noch immer da draußen.« Shaw klopfte auf die Akte, die er aus dem Safe geholt hatte. »Und wenn der Kerl, der auf diesen Seiten beschrieben wird, im Laufe der Jahre nicht weich geworden ist, dann wird er das nicht einfach auf sich beruhen lassen. Und wenn er wirklich diese Terroristen umgebracht hat, dann ist er immer noch ein Killer, und zwar ein verdammt guter. Sollte er darüber hinaus tatsächlich jemanden bei euch eingeschleust haben, dann macht das das Ganze nur noch problematischer.«
»Aber wenn er wirklich einen Maulwurf hat, wie haben wir es dann geschafft, ihn überhaupt in die Krypta zu bekommen?«
»Ich bin nicht sicher. Aber wie auch immer, die Frage ist: Was wollt ihr deswegen unternehmen?«
»Offen gesagt ist das alles ziemlich neu für uns.«
»Ich würde euch gerne dabei helfen.«
»Du hast keine Ahnung, worauf du dich da einlassen würdest. Vertrau mir.«
»Genau darum bitte ich dich ja: dass du mir vertraust.«
»Ich traue niemandem je wirklich … manchmal noch nicht einmal mir selbst«, fügte Reggie mit angespannter Stimme hinzu.
Shaw setzte sich neben sie aufs Bett. »Wie bist du überhaupt in so etwas hineingeraten?«
Wütend erwiderte Reggie: »Das fragst du mich ? Wie bist du denn da hineingeraten?«
»Das war mehr oder weniger gegen meinen Willen.«
»Schön. Und ich habe diesen Weg freiwillig eingeschlagen.«
»Dann werde ich diesen Weg freiwillig mit dir weitergehen.«
»Warum? Warum willst du mir helfen?«
»Ich bekomme nur selten Gelegenheit, jemandem zu helfen, und habe ich doch einmal die Chance, dann will ich sie auch nutzen.«
Reggies Wut verrauchte, und sie berührte Shaw sanft an der Wange. »Wer war Anna?«
»Eine Frau, die mir sehr viel bedeutet hat. Das habe ich dir doch schon erzählt.«
»Tut mir leid.«
»Mir auch.«
»Ich bin nicht Anna, Shaw.«
Seine Augen schimmerten. »Das weiß ich. Niemand kann Anna ersetzen.« Er wollte noch etwas anderes sagen, doch Reggie legte ihm die Hand auf den Mund.
»Bitte«, sagte sie. »Nicht.«
Shaw schaute sie an, während ihre Hand von seinem Mund zu seiner Wange wanderte.
»Reggie?«
Sie schüttelte den Kopf, stand auf, öffnete ihr Kleid und zog es aus. In Dessous stand sie vor Shaw. Es war, als warte sie nur darauf, dass er sie bat aufzuhören. Doch Shaw schwieg. Er schaute sie nur an. Schließlich legte er die Hand auf ihre Hüfte und drückte leicht zu. Reggie warf ihn aufs Bett und stieg auf ihn.
Dann griff sie seinen Mund an, biss ihn in die Unterlippe und küsste ihn auf Hals und Gesicht, bevor sie gierig wieder zu seinem Mund zurückkehrte, während sie sich beide hastig auszogen. Da war so viel Energie und Wut und Verzweiflung und sogar Gewalt, als sie sich aufeinanderstürzten.
Schweiß rann über ihre Haut, und die neue Klimaanlage des Savoy hatte sichtlich Mühe, schnell genug auf die rasch steigende Hitze ihrer Körper zu reagieren. Sie verknoteten sich förmlich ineinander, ihr Haar in seinen Augen, sein Knie zwischen ihren Beinen und ihr Arm um seinen Kopf. Sanft rieb sie ihm das Gesicht, küsste es.
Shaw hatte die Augen geschlossen, und langsam beruhigte sich sein Atem wieder.
»Offenbar war es bei dir genauso lange her wie bei mir«, sagte Reggie. Das Atmen fiel ihr noch immer schwer.
Shaw löste sich von ihr und lehnte sich ans Kopfende des Bettes.
»Habe ich etwas Falsches gesagt?«
»Das hat nichts mit dir zu tun,
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