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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Richtung, aus der auch jemand kommen würde, wenn er hier rausfährt?«
    »Im Dunkeln ist das schwer zu sagen, aber ich glaube schon.«
    »Was liegt in der Nähe?«
    »Nichts. Na ja, gut vierzig Kilometer entfernt gibt es eine Landepiste, aber soweit ich weiß, steht da gerade kein Flugzeug. Goose Bay ist die nächstgelegene Stadt, aber die ist elend weit entfernt: Stunden mit dem Auto und Tage zu Fuß.«
    »Hat er Waffen hier?«
    »Soll das ein Scherz sein? Er hat einen riesigen Safe mit Waffen im Haus.«
    »Kennen Sie die Kombination dazu?«
    »Ja, klar. Ich habe sie hier in meiner Tasche.«
    Shaw zog so heftig an Rices Arm, dass er ihn fast zu Boden geworfen hätte, und blieb stehen. »Wir können Sie auch einfach hier zurücklassen, damit Kuchin Sie sich als Ersten vornimmt. Wollen Sie das? Oder wollen Sie lieber mit der Klugscheißerei aufhören und uns helfen?«
    »Ich weiß aber nichts, was Ihnen helfen könnte. Ich war zwar schon oft hier, aber immer nur kurz. Das Haus habe ich dabei so gut wie nie verlassen. Waller, Kuchin oder wie auch immer er heißt kennt diese Gegend besser als sonst jemand.«
    »Wie beruhigend«, knurrte Reggie.
    »Wenn er Hunde hat«, sagte Shaw, »dann müssen wir uns darum kümmern.«
    Sie trabten wieder los.
    »Und wie?«, fragte Reggie.
    »Wir müssen unseren Geruch verändern.«
    »Und wie machen wir das?«, wollte Alan Rice wissen. »Ich dachte immer, Hunde könne man nicht täuschen.«
    »Man kann alles täuschen, selbst Schweißhunde. Und wir haben einen Vorteil.«
    »Und was?«, fragte Reggie.
    »Riecht mal.«
    »Was?«
    »Atmet tief durch.«
    Reggie und Rice nahmen einen tiefen Zug. Rice musste unwillkürlich würgen, und Reggie rümpfte die Nase. »Verfaulte Eier«, sagte sie.
    »Schwefeldioxid«, korrigierte Shaw sie. »Vermutlich gibt es hier metamorphes Gestein, und das heißt eine Menge Schwefel. Vermutlich sogar Schwefelteiche.«
    »Und das wiederum heißt …?«, hakte Reggie nach.
    »Wir werden uns mit dem Geruch eindecken. Auf diese Art riechen wir wie alles andere hier auch. Das ist zwar nicht perfekt, aber es könnte die Hunde lange genug verwirren. Und viele Möglichkeiten haben wir nicht. Außerdem müssen wir noch die Overalls umdrehen. Das Innenfutter ist bei Weitem nicht so grell und so gut zu sehen wie das Gelb.«
    Er rannte los, um Whit das zu sagen. Und so drehten sie ihre Overalls auf links, und zwanzig Minuten später hatten sie einen flachen Teich gefunden, der schier unglaublich nach Schwefel stank.
    »Und da müssen wir rein?«, beschwerte sich Rice.
    »Wenn Sie noch ein wenig länger leben wollen, ja«, antwortete Shaw. »Trinken Sie nur nichts davon.«
    Durchnässt, durchgefroren und furchtbar stinkend liefen sie noch ein wenig in Richtung Westen, bis Shaw sie anhalten ließ. Er sah frustriert aus. »Das ist alles vollkommen falsch.«
    »Wovon zum Teufel redest du da?«, verlangte Whit zu wissen. Das nasse Haar fiel ihm in die Augen. »Wir versuchen, einen Vorsprung vor dem Kerl zu behalten. Er ist uns auf den Fersen. Und er kommt von da, also müssen wir nach dort.« Er deutete nach vorne.
    »Und genau das will er. Er hat uns gesagt , wir sollen da lang laufen, Whit. Warum, glaubst du wohl, hat er das getan?«
    »Ein Hinterhalt?«, antwortete Reggie. »Will er uns in eine Art Netz treiben?«
    »Genau so was habe ich mir auch gedacht«, sagte Shaw. »Ich habe dem Kerl ohnehin nicht geglaubt, als er gesagt hat, es hieße nur wir gegen ihn.«
    »Und was sollen wir nun tun?«, fragte Whit.
    »Ich habe es schon immer als gute Taktik erachtet, nach links zu gehen, wenn mein Gegner glaubt, dass ich nach rechts gehen würde.«
    »Und das heißt?«
    »Das heißt, dass wir im Bogen wieder zum Haus zurückgehen.«
    »Was, wenn er genau damit rechnet und uns dort eine Falle stellt?«
    »Dann hat er es vermutlich verdient zu gewinnen.«
    »Er wird gewinnen«, jammerte Rice.
    Bevor Shaw darauf reagieren konnte, packte Reggie Rice am Hals und drückte zu. »Jetzt sag mir mal eins, du verdammtes Stück Scheiße: Hast du ihn bei den Frachtkosten beschissen?«
    Rice schwieg. Reggie verstärkte ihren Griff. »Hast du?«
    »Ja.«
    »Und hast du auch versucht, ihn zu erschießen?«
    Rice nickte. Er sah hundeelend aus.
    »Dann sollst du verdammt dafür sein, dass du den Bastard verfehlt hast. Und jetzt weiter.«

Kapitel fünfundneunzig
    K uchin ging allein. In der rechten Hand hielt er das Gewehr, die Mündung nach unten. Vor sich hörte er das Bellen der Hunde. Doch es

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