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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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davon entfernt.
    Waller ballte ein paarmal die behandschuhte Faust.
    Rice bemerkte die Bewegung und fragte: »War der Rückschlag der Pistole übel?«
    »Nein. Ich habe nur an das letzte Mal zurückgedacht, als ich jemanden getötet habe.«
    »Albert Clements«, sagte Rice prompt. »Ihr australischer Scout.«
    »Genau. Es ist schon komisch. Ich bezahle sie wirklich außerordentlich gut, aber es scheint nie genug zu sein.«
    »Wenn man Tausende hat, will man Hunderttausende. Hat man Millionen, will man Milliarden.«
    »Und diese Leute müssen mich wirklich für einen Narren halten, wenn sie glauben, damit durchzukommen.«
    »Nein. Sie halten sich selbst einfach für klüger.«
    »Und glauben Sie auch, dass Sie klüger sind als ich, Alan?«
    Rice schaute über die Schulter zu dem Gebäude zurück, das sie gerade verlassen hatten. »Ich bin in jedem Fall intelligenter als der Mann, den Sie gerade getötet haben, wenn auch nur aus dem einzigen Grund, dass ich nicht den geringsten Wunsch verspüre, durch Ihre Hand zu sterben. Und das würde ich, wenn ich versuchen würde, Sie zum Narren zu halten.«
    Waller nickte, doch ihm war anzusehen, dass er nicht wirklich überzeugt war.
    Rice räusperte sich und wechselte das Thema: »Wie ich gehört habe, ist es um diese Jahreszeit in der Provence sehr schön.«
    »In der Provence ist es nahezu immer schön.«
    »Haben Sie viel Zeit dort verbracht?«
    »Meine Mutter war Französin. Sie stammte aus einer kleinen Stadt mit Namen Roussillon. In der Gegend dort gibt es einige der größten Ockervorkommen der Welt. Viele berühmte Maler wie zum Beispiel van Gogh sind dorthin gereist, um sich Pigmente für ihre Paletten zu holen. Und im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern und Kleinstädten in der Provence sind die Häuser dort nicht aus weißem oder grauem Stein, sondern rot, orange, braun und gelb. Wäre ich ein Maler, ich würde nach Roussillon ziehen und all die Eindrücke in den natürlichen Farben festhalten. Wir haben glückliche Zeiten dort erlebt, meine Mutter und ich.«
    »Sind Sie auch als Erwachsener noch einmal dorthin gefahren?«
    »Nicht nach Roussillon, nein.«
    »Warum nicht?«
    »Mein Vater ist dort gestorben, als ich zwölf Jahre alt gewesen bin.«
    »Was ist passiert?«
    »Er ist die Treppe heruntergefallen und hat sich das Genick gebrochen.«
    »Ein Unfall?«
    »Das glaubt man, ja.«
    Rice schaute ihn überrascht an. »Dann war es also kein Unfall?«
    »Alles ist möglich.«
    »Dann hat Ihre Mutter …?«
    Waller legte Rice die große Hand auf die schmale Schulter und drückte leicht zu. »Ich habe nichts von meiner Mutter gesagt, oder? Sie war eine gute Frau. So eine Tat wäre für eine derart reine Seele einfach undenkbar gewesen.«
    »Ja, sicher. Ich verstehe.«
    Die Falten um Wallers Augen schienen sich noch zu vertiefen. »Haben Sie das wirklich verstanden, Alan?« Er nahm die Hand wieder weg und holte einen Notizzettel aus der Tasche. »Wie ich sehe, hat eine junge Amerikanerin die Villa neben mir gemietet.«
    »Das haben wir gerade erst herausgefunden. Allerdings bezweifele ich, dass sie eine Bedrohung darstellt.«
    »Nein, nein, Alan. Wir wissen noch nicht, was sie darstellt, oder? Die Nähe allein reicht schon aus, um Fragen zu stellen, nicht wahr?«
    »Sie haben recht. Ich werde alles herausfinden, was ich kann. Und? Werden Sie Roussillon diesmal besuchen? Ist es weit?«
    »In der Provence ist nichts wirklich weit voneinander entfernt.«
    »Dann fahren Sie?«
    »Vielleicht.«
    »Passen Sie nur auf, dass Sie nicht selbst Opfer eines Unfalls werden.«
    »Bitte, machen Sie sich um mich kein Sorgen. Mein Vater war unvorsichtig und schwach. Sein Sohn ist das nicht.«

Kapitel dreizehn
    D u hast mit ihr gesprochen, nicht wahr?«, fragte Frank. Shaw schaute von den Papieren auf, die er studierte. »Mit wem?«
    »Jetzt stell dich nicht dümmer, als du bist. Mit Katie natürlich!«
    »Woher weißt du das?«
    »Seit Tagen bekommst du schon nicht mehr den Kopf aus dem Arsch. Hätte ich gewusst, dass du so reagierst, ich hätte dir die verdammte Nummer nie gegeben. Und? Wie hat sie geklungen?«
    »Gut.«
    »Worüber habt ihr zwei geredet?«
    »Was zum Teufel geht dich das an?«
    »Nichts. Wie auch immer. Bitte, entschuldige, dass ich mir Sorgen um dich mache. Okay … zurück zu Evan Waller.«
    »Der Plan gefällt mir nicht. Er hat zu viele Löcher.«
    Überraschenderweise nickte Frank. »Da stimme ich mit dir überein. Was schlägst du vor?«
    »Wir sollten ihn

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