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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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ein schlechtes Gewissen. Er ging wieder ins Bett und schlief rasch ein.

Kapitel fünfundzwanzig
    E van Waller schloss die Augen und ließ seinen Geist zwanzig, dreißig Jahre zurückwandern. In seinem Kopf verschwand der ehrenwerte kanadische Geschäftsmann, der auch kriminelle Aktivitäten verfolgte, und die Seele des Ukrainers Fedir Kuchin kam wieder zum Vorschein. Sein Blick wanderte über seinen Arm auf der Suche nach einer geeigneten Stelle. Er spannte den Bizeps an; das Gummiband am Oberarm straffte sich, und die Venen traten deutlich hervor. Sein Blick fiel auf eine besonders dicke Ader. Er stieß die Nadel hinein und drückte den Kolben herunter. Der spezielle Cocktail strömte in ihn hinein. Er bestand aus ein paar Steroiden, ein paar sauberen Drogen und ein wenig von dem teuren Elixier, das er aus dem Nahen Osten bezog. Was Waller sich in den Körper jagte, war absolut einmalig. Und das war auch richtig so, dachte er bei sich. Was anderen reichte, war für ihn noch lange nicht gut genug.
    Waller atmete tief durch und ließ das Feuer von innen nach außen durch sich hindurchströmen. Er lächelte und lehnte sich zurück; dann schlug das Adrenalin zu. Waller sprang auf, machte ein paar Sit-ups und Liegestützen, legte sich auf die Bank und drückte rasch zehnmal ein schweres Gewicht, und bei jedem Mal grinste er.
    Schließlich ließ er sich wieder auf die Matte fallen und atmete schwer. Dann schaute er in den Spiegel. Für einen Mann von dreiundsechzig Jahren war er in ausgezeichneter Form, ja sogar für einen Mann von dreiundfünfzig oder gar dreiunddreißig … zumindest nach den verweichlichten Maßstäben des Westens. Zwar hatte er kleine Rettungsringe, und das Sixpack war nicht mehr da, aber der Bauch war flach und die Muskeln hart, wenn er sie anspannte. Seine Schenkel waren ein wenig dünner als früher, doch seine Arme und Schultern wölbten sich noch immer. Waller rieb sich den kahlen Kopf und schaute auf die graue Matte auf seiner Brust. Inzwischen war es egal, was er nahm, wie viele Sit-ups er machte oder wie weit er lief, er alterte trotzdem. Ein Teil von ihm war dankbar dafür, denn das Altwerden bewies, dass es bis jetzt noch niemandem gelungen war, ihn zu töten. Ein anderer Teil von ihm jedoch … Nun, er wurde einfach alt , und das gefiel ihm nicht.
    Waller duschte und rieb sich die juckende Einstichstelle. In einen Bademantel gehüllt ging er durch sein Penthouse in Montreal. Hier konnte er die Aussicht durch die neueste Generation kugelsicheren Materials genießen. Er wusste, dass der amerikanische Präsident ähnliches Material an seiner Limousine und im Weißen Haus hatte. Des Weiteren war eine dünne Membran in die Scheibe eingearbeitet, die einem potenziellen Beobachter von außen nur einen verzerrten Blick ins Innere gewährte. Waller stand mitten im Raum, doch von außen betrachtet stand er sieben Zoll rechts von seiner eigentlichen Position. Fünf Minuten später und an einem anderen Punkt im Raum würde sich sein Bild fast fünf Fuß von ihm entfernt befinden. Es veränderte sich ständig, sodass niemand ihn ins Visier nehmen konnte … zumindest theoretisch.
    Als er nun dort stand und die laue Sommernacht genoss, schaute er auf seine Brust und suchte nach dem verräterischen roten Punkt eines Laservisiers. Da draußen konnte durchaus etwas sein, womit man die Illusion auflösen und die Barriere durchschlagen konnte, die Waller zwischen sich und seinen Feinden aufgebaut hatte. Doch er trat nicht in den Schatten zurück. Wenn sie ihn wirklich haben wollten, dann sollten sie es ruhig versuchen. Aber sie sollten ihn besser mit dem ersten Schuss erledigen, denn eine zweite Chance würden sie nicht bekommen. In seiner Welt überlebten nur die Starken.
    Die Muslime würden das bald herausfinden. Der Mann, den sie gefangen genommen hatten, hatte nicht lange durchgehalten. Nach dreißig Minuten allein mit Waller und seinem kleinen Werkzeugkoffer hatte der Kerl ihm alles gesagt, was er hatte wissen wollen … nun, fast alles. Waller kannte jetzt die Namen der Männer, die seinen Tod befohlen hatten, und er wusste auch, wo sie sich aufhielten. Und da war noch jemand: Abdul-Majeed. Er war Wallers ursprünglicher Kontakt gewesen. Abdul-Majeed hatte ihn auf den Weg geführt, der ihn fast das Leben gekostet hätte. Es war nicht leicht, Waller an der Nase herumzuführen, doch diesem Kerl war es gelungen.
    Was der gefangene Muslim ihm jedoch nicht hatte sagen können, war, warum sie Waller hatten

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