Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
ein paar Bäumen versteckt.«
    Janie schaute auf das dunkle Wasser. »Der Pool?« Sie wirbelte zu Shaw herum und starrte ihn vorwurfsvoll an. »Konntest du mich etwa schwimmen sehen? Und auch danach?«
    Shaw zögerte nicht. »Ich habe nur den Kerl gesehen. Deshalb bin ich auch hier runtergekommen. Ich wollte sichergehen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Und es ist nach ein Uhr nachts.«
    »Ja, das ist es. Ich bin überrascht, dass du noch wach bist.«
    »Ja, ich war auch überrascht, dich zu sehen. Vermutlich tickt meine innere Uhr noch amerikanisch. Bist du sicher, dass du niemanden gesehen hast?«
    »Niemanden, und die Türen sind alle abgeschlossen.« Sie hielt kurz inne. »Ich wusste gar nicht, dass Lobbyisten so firm mit Abwehrmanövern und Handfeuerwaffen sind.«
    Shaw brachte ein leises Lachen zustande. »Himmel, das war pures Glück. Als ich den Lauf an meinem Kopf gespürt habe, war ich total erschrocken. Das letzte Mal habe ich mit dreizehn eine Waffe abgefeuert. Das war ein Gewehr Kaliber 22, und die Ziele waren Blechbüchsen auf einem Zaun. Aber wo hast du gelernt, dich so an Leute anzuschleichen? Ich habe dich nicht gehört.«
    Tatsächlich hatte Shaw es bis dato für unmöglich gehalten, dass sich ihm jemand unbemerkt nähern konnte.
    »Früher hatte ich Ballettunterricht. Ich bin sehr leichtfüßig.«
    Als sie weiter nichts sagte, berührte Shaw sie leicht am Arm und erklärte: »In jedem Fall bin ich froh, dass dir nichts passiert ist. Aber jetzt sollte ich wohl besser gehen.«
    »Vielleicht sollten wir vorher ja sicherheitshalber nachsehen, ob diese Männer noch immer draußen sind«, schlug Janie vor und drehte sich zur Villa um.
    Shaw folgte ihr stumm. Dabei bemerkte er den Fleck auf dem Rücken des Bademantels, der wohl daher rührte, dass er die Frau ins Gras geworfen hatte. Das Haus war dunkel, und Janie schaltete auch das Licht nicht an. Shaw ging ihr weiter hinterher. Offenbar fand sie sich im Dunkeln gut zurecht. Schließlich erreichten sie das Foyer, und Shaw sah die große, doppelte Eichentür, die nach draußen führte. Der Raum hatte eine gewölbte Decke, die von geschwungenen Holzbalken getragen wurde, wie man sie oft in alten europäischen Häusern sah. Die Innenwände waren dick und mit Stuck verziert, und sie hielten die Kühle oder Wärme drinnen, je nachdem. Die Möbel waren edel, teuer, und es gab so viel davon, dass der große Raum beinah schon überladen war, aber dennoch gemütlich wirkte. Links von sich bemerkte Shaw die steinerne Wendeltreppe, über die die anderen Stockwerke zu erreichen waren. Das war verdammt viel Platz für eine Person.
    Shaw und Janie traten an die Tür, und Janie schob vorsichtig den Vorhang an einem der Fenster zurück. Shaw schaute ihr über die Schulter. Er stieß einen stummen Seufzer aus, als er den Citroën mit den beiden Männern sah. Sie hatten sich nicht gerührt.
    Janie schloss den Vorhang wieder, trat einen Schritt zurück und drehte sich zu Shaw um. »Danke, dass du dir solche Sorgen um mich gemacht hast, Bill.«
    »Gern geschehen. Weißt du, wer die Kerle sind?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Vielleicht sollten wir das ja der Polizei melden.«
    »Ja, vielleicht«, erwiderte Shaw. Er hatte jedoch nicht die geringste Absicht, das zu tun, und irgendetwas sagte ihm, dass Janie sie ebenfalls nicht anrufen würde. »Nun, ich sollte jetzt besser gehen«, sagte Shaw noch einmal. »Macht es dir etwas aus, wenn ich auf dem gleichen Weg wieder rausgehe, wie ich reingekommen bin? Diese Kerle sehen mir für meinen Geschmack ein wenig zu hart aus.«
    Janie nickte gedankenverloren und schaute ihm ins Gesicht. »Ich bin sicher, du kannst auf dich selbst aufpassen.«
    Sie folgte ihm nach hinten, wo Shaw sich wieder die Jacke um die Hände wickelte, um sich an der Mauer raufzuziehen. Als er dort kurz hockte, sagte Janie: »Vielleicht können wir uns demnächst ja wieder treffen.«
    »Okay. Ich habe so das Gefühl, als hätten wir heute Nacht eine gewisse Bindung zueinander aufgebaut.«
    Janie rang sich ein Lächeln ab. »Das glaube ich auch.«
    »Morgen so gegen neun wollte ich in einer kleinen Bäckerei im Stadtzentrum frühstücken. Wie wär’s? Treffen wir uns dort?«
    Kaum war Shaw hinter der Mauer verschwunden, da zog Reggie sich den Bademantel aus, und darunter kamen dunkle Shorts und ein marineblaues Top zum Vorschein. Sie wartete ein paar Sekunden; dann ging sie wieder in die Villa zurück und durch eine Tür im Erdgeschoss, die auf den

Weitere Kostenlose Bücher