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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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beschützte. Ja, Pascal hatte sich seinen Rang in Wallers kleiner Armee redlich verdient.
    »Pascal«, sagte Waller, »was für Frauen gefallen dir besser? Osteuropäerinnen oder Asiatinnen?«
    Pascal zögerte nicht. »Die griechischen Frauen sind das Erotischste, was Gott erschaffen hat. Ich ziehe die griechischen Frauen allen anderen vor.«
    Waller lächelte, zog eine der Kapuzen weg und schaute sich das Mädchen darunter an, eine Chinesin. Sie war kaum vierzehn, hatte die Augen verbunden und zitterte vor Angst und Kälte. Ihr Mund war zugeklebt, damit man ihr Wimmern nicht hören konnte, auch wenn sich hier noch nicht einmal jemand daran gestört hätte, wenn sie aus Leibeskräften geschrien hätte.
    Waller rechnete rasch im Kopf nach. »Dann ist die Lieferung hier also eine Million und neunhundertsechzigtausend wert, korrekt?«
    »Stimmt«, bestätigte Rice. »Abzüglich unserer Ausgaben natürlich, und alles in US-Dollar, denn das ist noch immer die Standardwährung. Allerdings habe ich unsere Cashflowreserven aus Sicherheitsgründen auch in chinesischen Yuan und indischen Rupien angelegt … nur für den Fall.«
    Waller drehte sich zu ihm um. »Die Gewinnspanne ist geschrumpft. Warum?«
    »Das liegt größtenteils an den Treibstoffkosten der Schiffe. Natürlich reisen sie nicht auf der QEII. Wir transportieren sie so günstig wie möglich in Frachtcontainern, aber auch das kostet Geld. Und wir müssen zwei Schiffe pro Lieferung einsetzen, um das Risiko einer Entdeckung zu minimieren. Das allein verdoppelt schon die Treibstoffkosten. Außerdem müssen wir so grundlegende Dinge wie Essen, Trinken und Bestechungsgeld für die Besatzungsmitglieder bereitstellen, damit sie regelmäßig Sauerstoff in die Container lassen. Aber anders geht es nicht. Lufttransport ist zu problematisch, und bis jetzt hat noch niemand ein Auto erfunden, das über den Pazifik fahren kann. Trotzdem machen wir einen beneidenswerten Nettogewinn.«
    Waller nickte und umkreiste die Frauen weiter. »Wie viele Schiffslieferungen bekommen wir im Moment?«
    »Vier pro Monat mit jeweils in etwa der gleichen Zahl. Wir haben herausgefunden, dass wir mit dieser Zahl die Container nahezu perfekt ausnutzen, und wir verlieren nur zwei, drei Prozent durch Hunger, Dehydrierung oder Krankheiten. Damit liegen wir weit unter dem Durchschnitt im Menschenhandel, der bei ungefähr zwölf Prozent angesiedelt ist.«
    »Warum haben Sie diese sechs hier ausgesucht?«
    Rice zuckte mit den Schultern. »Das sind die Besten, sowohl was das Aussehen als auch die Gesundheit betrifft. Die Wahl liegt natürlich bei Ihnen; aber wir haben sie eingehend untersucht.«
    »Ich weiß Ihre Bemühungen zu schätzen.«
    Rice trat näher. »Das ist definitiv besser, als mit irren Kameltreibern zu verhandeln.«
    »Glauben Sie?«, erwiderte Waller amüsiert. »Ich empfand das als angenehm aufregend. Und ich habe dadurch ein neues Ziel im Leben bekommen: ihre Ausrottung.«
    Rice sprach so leise, dass nur Waller ihn hören konnte. »Halten Sie das für klug, Evan? Diese Leute sind wirklich verrückt. Sie werden uns umbringen, sich selbst, jeden.«
    »Aber genau darin liegt ja die Herausforderung. Ich will vor allem Abdul-Majeed. Er war der Frontmann, und er war nicht da. Das heißt, er war derjenige, der mich verraten hat. Und sein Verrat hat mich zwei meiner besten Männer gekostet – möge Gott ihren Seelen gnädig sein.«
    Da Rice persönlich gesehen hatte, dass Dimitri und Tanner mindestens sechs Menschen ermordet hatten, bezweifelte er stark, dass Gott sich ihrer Seelen annehmen würde.
    »Aber warum haben sie das getan? Sie hatten doch, was sie haben wollten.«
    »Genau das will ich meinen lieben Freund Abdul fragen.« Pascals Blackberry zirpte, und er las die Nachricht auf dem Display.
    Waller war das nicht entgangen. »Ja, Pascal?«
    Pascal trat vor und flüsterte seinem Boss etwas ins Ohr. Waller lächelte. »Die Muslime sind nach Hause gekommen, um sich ein wenig auszuruhen.«
    »Fortschritte?«, fragte Rice.
    »Anscheinend«, antwortete Waller knapp.
    Waller blickte seine Männer der Reihe nach an, die stumm in der Dunkelheit standen, die Hände vor dem Bauch verschränkt. Die meisten seiner Mitarbeiter hatte er sich aus den Armeen der unterschiedlichsten Länder ausgesucht, und sie zeigten noch immer militärische Disziplin. Das gefiel Waller, denn auch er hatte einmal Uniform getragen. Sein Blick wanderte wieder zu Rice. »Es wäre eine große Enttäuschung zu erfahren, dass

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