Doppelspiel
an.«
Dominic schaute zu Whit, der noch immer Reggie anstarrte. »Dann machst du das alles also nur für die Mission?«, verlangte Whit zu wissen.
»Ich habe das von Anfang an nur für die Mission gemacht, Whit. Mein ganzes verdammtes Leben dreht sich nur um die Mission. Wenn du mal mit dem Hirn und nicht mit dem Schwanz denken würdest, dann würdest du das sehen. Oder habe ich deine letzte Bemerkung in Harrowsfield etwa missverstanden? Wie war das noch?«
»Irgendwas mit einem hübschen Gesicht und Titten«, sagte Whit und grinste.
»Wovon redet ihr beiden da?«, verlangte Dominic zu wissen, und sein Blick huschte zwischen den beiden hin und her.
»Nichts, Dom«, sagte Reggie.
»Habt ihr zwei eine Affäre?«, hakte Dominic nach.
Whit lachte. »Nicht dass ich das nicht versucht hätte, aber unsere Schwester Reggie hier will nichts davon wissen.« Das Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. »Okay, Reg, was du gerade gesagt hast, ergibt sogar Sinn. Eifersucht.«
»Ja, Eifersucht«, wiederholte Reggie und starrte Whit in die Augen. »Das funktioniert bei den meisten Männern.«
Whit schaute weg. »Ich habe Hunger. Willst du auch was, Reg?«
»Nein, aber eine Bitte habe ich.«
Er setzte sich auf und schaute sie interessiert an. »Schieß los.«
»Ich brauche neue Ausrüstung.«
Dominic sah sie misstrauisch an. »Was denn für Ausrüstung?«
»Irgendwas, womit man Bilder an die Wand projizieren kann. Könnt ihr so was besorgen?«
»Klar«, sagte Dom. »In Avignon gibt es Großhändler dafür.«
»Dann besorgt es mir, und zwar so schnell wie möglich.«
Whist schaute verwirrt drein. »Was hast du vor?«
Sie stand auf. »Ihr werdet schon sehen.«
Als sie wieder zu ihrer Villa zurückkehrte, stand Fedir Kuchin mitten auf der schmalen Straße und breitete die Arme aus, um sie willkommen zu heißen.
Reggie hätte ihm am liebsten eine Kugel zwischen die Augen gejagt. Stattdessen seufzte sie jedoch, zwang sich zu einem Lächeln und stieg aus.
Kapitel zweiundvierzig
S haw schloss die Tür hinter sich und verlangte wütend zu wissen: »Was zum Teufel machst du denn hier, Frank? Während einer Operation treffen wir uns nie persönlich. Das weißt du doch.«
Frank Wells blieb sitzen. Sein Gesicht sah ein wenig verkniffen aus. »Du bist heute nach Les Baux-de-Provence gefahren.«
»Das weiß ich«, schnappte Shaw. »Und?«
»Warum?«
»Weil Waller Janie zu seiner Privatführung eingeladen hat, und das durfte ich nicht zulassen.« Er hob die Hand, als es so aussah, als wolle Frank etwas dazu sagen. »Das hat nichts mit ihr persönlich zu tun. Es wäre einfach ein logistischer Albtraum geworden, wenn sie beim Zugriff dabei gewesen wäre.«
»Jaja, was das betrifft, habe ich schlechte Nachrichten. Deshalb bin ich hier. Ich wollte dir das nicht am Telefon sagen.«
Shaw warf seinen Zimmerschlüssel auf den Tisch und ließ sich aufs Bett fallen. »Was denn für schlechte Nachrichten?«
»Die Operation wird abgeblasen. Amy Crawford und ihr Team haben schon wieder zusammengepackt und sind aus dem Land.«
Shaw sprang so schnell auf, dass er sich fast den Kopf an der Zimmerdecke gestoßen hätte. »Was? Warum?«
»Die Dinge haben sich geändert.«
»Geändert? Wie können die sich denn geändert haben? Waller will Nuklearwaffen verkaufen, und es gibt genug Verrückte, die sie ihm auch abkaufen wollen, um ein großes Stück der Welt in die Luft zu jagen. Wie kann sich denn daran etwas ändern?«
»Es ändert sich, wenn er nicht länger versucht, sie zu verkaufen. Wie es aussieht, hat er sogar die Leute umgebracht, mit denen er ins Geschäft hat kommen wollen.«
»Woher weißt du das?«
»Man hat zwei Leichen in einem See gefunden, deren Beschreibung zu den Islamisten passt, mit denen Waller verhandelt hat. Beide wiesen Spuren extremer Folter auf. Außerdem haben wir Kommunikationen abgefangen, die darauf schließen lassen, dass die Muslime nicht länger mit unserem kanadischen Psychopathen zusammenarbeiten und alle Verbindungen zu ihm gekappt haben.«
»Woher willst du wissen, dass er sie getötet hat?«
»Wir wissen das nicht mit Sicherheit, aber wir haben ebenfalls erfahren, dass das Haus in die Luft gejagt worden ist, wo Waller sich vermutlich mit einem Terroristen aus der mittleren Kommandoebene getroffen hat. Er könnte dabei ein paar Männer verloren haben; jedenfalls ist das Gefolge, mit dem er hier ist, kleiner als sonst. Wir glauben, dass die Islamisten versucht haben, ihn zu töten, und er hat
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