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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gesellen. »Ich kann von Glück sagen, dass ich ihn habe.«
    Reggie setzte sich neben ihn. Ihre Knie berührten sich fast. »Was für Geschäfte machen Sie eigentlich?«
    »Die Art von Geschäften, die Geld einbringt.«
    »Ich nehme an, es ist der Profit, der Sie antreibt«, sagte Reggie kühl.
    »Ja, wenn man so ganz ohne Geld aufwächst, kann das eine große Motivation sein.«
    »Aber Sie sind als Kind doch in die Provence gefahren. Dann können Ihre Lebensumstände doch nicht so verzweifelt gewesen sein. Schließlich ist eine Reise von Kanada hierher nicht gerade billig.«
    Waller schaute sie unergründlich an, und einen furchtbaren Augenblick lang glaubte Reggie, zu weit gegangen zu sein.
    »Aber natürlich geht mich das nichts an«, fügte sie rasch hinzu.
    »Nein, nein, das ist schon okay. Wie gesagt war meine Mutter Französin. Deshalb mussten wir die Unterkunft nicht bezahlen. Wir haben im Haus der Familie gewohnt. Und damals sind wir auch mit dem Schiff gekommen, in der dritten Klasse. Das war zwar sehr billig, allerdings nicht sonderlich bequem.«
    »Natürlich.«
    »Und ist man erst einmal in der Provence, dann ist es völlig egal, wie man hierhergekommen ist.« Er stand auf und genoss die atemberaubende Aussicht auf das Tal von Luberon. »Einfach wunderbar.«
    Reggie gesellte sich zu ihm. »Ja, das ist es.« Und dann fügte sie hinzu: »Meine Mutter hätte jetzt gesagt, dass Gott einen besonders guten Tag erwischt haben muss, als er die Provence erschaffen hat.«
    »Sie war eine fromme Frau, nehme ich an.«
    »Eine gute Katholikin – genau wie ich.«
    »Auf dem Sterbebett hat meine Mutter zu mir gesagt: ›Vergiss mir den Glauben nicht. Er wird dich im Guten, aber vor allem auch im Schlechten bewahren.‹ Ja, meine Mutter war eine weise Frau.«
    »Und hat der Glauben Sie im Guten wie im Schlechten bewahrt?«
    »Das Leben ist nie frei von Schmerz. Jetzt bin ich reich, doch einst war ich das nicht. Einst war ich …« Er lächelte. »Ich glaube, das Essen ist fertig. Sie werden neben mir sitzen. Alan gesellt sich auch zu uns. Sie sollten ihn mal nach seiner Theorie zu französischem und kalifornischem Wein befragen. Das ist äußerst interessant. Natürlich liegt er vollkommen falsch, aber trotzdem lohnt es sich, ihm zuzuhören.« Er ging ins Speisezimmer.
    Nach der Mahlzeit nahmen sie noch ein paar Drinks, gefolgt vom Dessert, draußen auf der Terrasse neben dem Pool. Rice gesellte sich abermals für ein paar Minuten zu ihnen und ging dann unvermittelt. Ob er das auf ein Zeichen seines Arbeitgebers hin tat, vermochte Reggie nicht zu sagen. Waller schaute mürrisch aufs Wasser hinaus.
    »Sie haben doch auch einen Pool an Ihrer Villa, nicht wahr?«
    Reggie nickte. »Ich schwimme gerne. Tatsächlich könnte ich nach dieser Mahlzeit ein paar Bahnen vertragen, um die Kalorien wieder loszuwerden.«
    Waller winkte ab. »Lächerlich. Sie sind in hervorragender Verfassung.«
    »Sie leiden auch nicht gerade unter Fettleibigkeit.«
    »Ich tue, was ich kann«, erwiderte er bescheiden. »Amerikaner essen einfach zu viel Müll, aber Sie sind dieser Falle offenbar entronnen.«
    »Wenn man reich ist, hat man gewisse Vorteile, die viele Amerikaner nicht haben. Ich kann es mir leisten, gesund zu essen, und ich habe Zeit, um Sport zu treiben.«
    »Hier kann man einfach auf den Markt gehen und bekommt die frischesten Zutaten für ein paar Euros. Und die Leute hier gehen wirklich zu Fuß zum Markt, was auch eine Art von Sport ist.« Er hielt kurz inne und fügte dann hinzu: »Aber ich möchte niemanden verurteilen.«
    Reggie spürte, wie sie bei dieser Bemerkung unkontrolliert errötete, doch glücklicherweise schaute Waller sie nicht an. Du hast nur Hunderttausende zum Tode verurteilt .
    Sie stand auf. »Danke für diesen wunderbaren Tag.«
    »Sie wollen doch nicht schon gehen.«
    Reggie zuckte kurz zusammen, da sie nicht so recht wusste, ob das eine Frage oder ein Befehl gewesen war. »Es war ein langer Tag.«
    »Aber es ist noch früh.«
    »Vielleicht für Sie.«
    »Ich wünsche mir wirklich sehr, dass Sie noch bleiben würden.«
    »Ich bin sicher, wir werden uns schon bald wiedersehen. Wünsche erfüllen sich nicht immer.«
    Er stand auf. »Wollen Sie nicht noch einmal darüber nachdenken? Ich würde Sie gerne besser kennenlernen.«
    »Ich muss ein wenig schwimmen.«
    »Das können Sie doch auch hier.«
    »Gute Nacht, Evan. Ich finde selbst hinaus.«
    »Es gibt nur wenige, die es wagen, mir zu widersprechen.«
    »Ich

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