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Dornröschens Bestrafung

Dornröschens Bestrafung

Titel: Dornröschens Bestrafung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Roquelaure
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Nichts außer dem
Geräusch meiner nackten Füße auf den Steinen und das scharfe Klappern der Stiefel
meines Herrn hinter mir war zu hören. Er war sehr nah. So nah, dass ich ihn
fast meine Pobacken berühren spürte. Doch mit plötzlichem Schrecken fühlte ich
den Schlag eines starken Riemen und hörte seine Stimme dicht an meinem Ohr.
    „Nimm die Knie hoch und
halte den Kopf gerade.“
    Sogleich streckte ich mich,
erschrocken, dass ich jedes Maß an Würde verloren hatte. Mein Schwanz richtete
sich auf, trotz der Müdigkeit in meinem Körper. Ich rief mir das Bild meines Herrn
wieder vor Augen - er war so rätselhaft mit diesem weichen jungen Gesicht, dem
glänzenden weißen Haar und dem fein genähten Samtgewand. Die Straße wand und
verengte sich. Hier war es etwas dunkler, wo die Spitzdächer hervorragten, und
ich bemerkte, dass ein junger Mann und eine Frau auf uns zukamen, entzückend
gekleidet in frisch gestärkten Gewändern, und ihre Augen musterten mich
sorgfältig.
    Ich konnte meinen schweren
Atem hören, der von den Wänden widerhallte. Ein alter Mann auf einem Hocker in
einem Hauseingang blickte auf. Der Riemen traf mich erneut, genau als das Paar
an uns vorüberging, und ich hörte, dass der Mann in sich hineinlachte und
murmelte:
    „Schöner, starker Sklave,
Sir.“
    Warum nur versuchte ich,
schnellen Schrittes zu marschieren, meinen Kopf hochzuhalten? Warum war ich
wieder von der gleichen Furcht befallen? Dornröschen hatte so rebellisch
ausgesehen, als sie ihre Fragen stellte. Ich dachte an ihr heißes Geschlecht, das
sich so kühn um meinen Schwanz gespannt hatte. Das, und die Stimme meines
Herrn, der mich vorwärts drängte, machte mich fast verrückt.
    “Halt!“ rief er plötzlich
und bog meinen Arm herum, so dass wir uns von Angesicht zu Angesicht gegenüber
standen.
    Wieder sah ich in diese
großen, tiefblauen Augen mit den schwarzen Pupillen, sah den fein geschwungenen
Mund, der ohne eine Spur des Spottes oder Härte war. Mehrere schattenhafte
Gestalten tauchten vor uns auf, und mein Mut sank; es war ein furchtbares Gefühl,
zu sehen, wie sie innehielten, um uns zu beobachten.
    „Du wurdest niemals gelehrt
zu marschieren, habe ich recht?“ fragte mein Herr und hob mein Kinn so hoch, dass
ich stöhnte und mich beherrschen musste, um mich nicht dagegen zu wehren.
    Ich wagte nicht zu
antworten.
    „Nun, du wirst lernen, für
mich zu marschieren“, kündigte er an und zwang mich auf die Knie, direkt vor
ihm, mitten auf der Straße.
    Er nahm mein Gesicht in
beide Hände und hielt es so hoch, dass ich ihn ansehen musste. Ich fühlte mich
wehrlos und schämte mich. Ich konnte Stimmen junger Burschen hören, die
murmelten und lachten. Er zwang mich vorwärts, bis ich seinen Schwanz in der
Ausbuchtung seiner Reiterhosen fühlen konnte; ich öffnete den Mund und presste
meine Küsse leidenschaftlich gegen ihn. Er erwachte zum Leben und regte sich
unter meinen Küssen. Und ich fühlte, wie sich meine eigenen Hüften bewegten,
obgleich ich versuchte, sie ruhig zu halten. Ich zitterte am ganzen Leib. Wie
ein schlagendes Herz pulsierte sein Schwanz gegen den seidenen Stoff. Die drei
Beobachter kamen näher.
    Warum gehorchen wir? Ist es nicht leichter zu
gehorchen? Diese
Frage quälte mich.
    „Nun, auf mit dir, und
bewege dich schnell, wenn ich es dir sage. Und heb deine Knie“, befahl er, und
ich drehte mich um, stand auf, und schon schlug der Riemen gegen meine
Schenkel.
    Die drei jungen Burschen
wichen zur Seite, als ich losmarschierte, und doch konnte ich ihre Aufmerksamkeit
spüren. Es waren ganz gewöhnliche Jugendliche in grober Kleidung. Der Riemen traf
mich mit schnellen Schlägen. Ein ungehorsamer Prinz galt weniger als der
niedrigste der Dorfflegel und war nur für das Vergnügen und zur Bestrafung
geeignet. Ich war verwirrt, und mir wurde heiß, bemühte mich aber dennoch, so
gut es ging, zu gehorchen. Der Riemen streifte meine Waden und meine Kniekehlen
und klatschte hart unter meinen Hintern.
    Hatte ich nicht zu
Dornröschen gesagt, dass ich nicht in das Dorf gekommen war, um Widerstand zu
leisten? Aber was war dann meine Absicht und Bestimmung? Es war leichter zu
gehorchen. Das hatte ich bereits erfahren - die Pein, missfallen zu haben und
vor diesen gewöhnlichen Burschen gezüchtigt zu werden, war entsetzlich. Und ich
wusste, dass mich dieser Mann nur noch mit kalter, harter Stimme anherrschen
würde. Was hätte mich beruhigt? Etwa ein freundliches Wort der Anerkennung?
    Ich hatte

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