Dornröschens Erwachen
helle n Gesicht , de n makellose n Hände n un d de n dunkle n Auge n volle r Ungestü m und Unzufriedenheit.Dass e r si e nac h de m Zügelpfa d nich t i n sei n Bet t gehol t hatte , wa r eine
furchtbar e Erniedrigun g fü r si e gewesen.
„Ichmöchte dirhelfen, weilichdichliebe“, bekannte Alexi.„Ichmöchte
dichführen. Du lehns t dic h auf , d u bis t i n Aufruhr.“
„Ja,abernichtimme r“ , flüstert e si e langsa m un d wandt e de n Kop f ab , al s schäm e si e sich plötzlich , da s zuzugeben . „Ic h hab e .. . s o viel e Gefühle.“
„Erzähle“,forderte erineinem Ton,derkeinen
Widerspruchduldete.
„Nun,heuteAbend...dieRose,dieletzte,kleine,zartrosaKnospe...Warumhobichsie mi t de n Zähne n au f un d bo t si e Julian a dar ? Warum ? Si e wa r s o grausa m z u mi r gewesen.“
„Duwolltestihrgefallen.
SieistdeineHerrin. DubisteineSklavin.DasHöchste, wasdutun kannst , is t z u gefallen . Un d da s versuchtes t
duauchzutun,undnichtnuralsAntwort auf ihreBefehleundSchläge. IndiesemAugenblick
tatestduesauseigenem Willen.“
„Ja , ja“ , haucht e Dornröschen . Da s wa r es . „Und.. . au f de m Zügelpfad.. . wi e sol l ic h das sagen ? D a spürt e ic h au f einma l ein e g r oße Erleichterung . Ic h versucht e ga r nich t mehr, michdemSchmerz
zuentziehen. IchwarnureineSklavin,
einearme,verzagte Sklavin, die nureineAufgabe hatte:reinesStreben, reinesBemühen.“
„Dubistberedt“,sagteAlexianerkennend.„Duweißtschon v iel.“
„Aberich möchtedochdiesesGefühlgarnichthaben.Ich möchtemichauflehnenin meine m Herzen , möcht e gege n si e rebellieren . Abe r si e marter n mic h ohn e Unterlass . Wenn derPrinzderEinzigewäre...„
„Abereristnichtdereinzige,undselbstwenn ereswäre,würdeerneueWegefinden,
dichzuquälen.Abersagmirwarummöchtestduihnennichtnachgeben.“
„Abe r da s weißt d u doch . Has t d u dic h ni e widersetzt ? Tus t d u e s nich t imme r noch ? Leo sagte,indirseieinKern,andenkeinerrührenkönne.“
„U n sinn.Ichweißnurallesundlasseallesgeschehen. Ichwidersetze michnicht.“
„Aberwieistdasmöglich?“
„D u muss t e s lernen . D u muss t e s akzeptiere n un d dic h ergeben . Dan n wirs t d u sehen , dass alle s gan z einfac h ist.“
„Wennichmichergäbe,wäreichnichtmitdirhier,weilderPrinz...„
„Doch,dukönntest mitmirhiersein.Ichverehre meineKönigin undbindochmitdirhier. Ic h lieb e euc h beide . Ic h ergeb e mic h de m wi e alle m anderen , selbs t de m Wissen , da ss ich vielleicht bestraftwerde.Wennmanmich züchtigt , dan n werd e ic h Angs t empfinden , un d ich werd e leide n un d di e Bestrafun g verstehe n un d annehmen . Wen n d u dei n Schicksal
annimmst , Dornröschen , dan n wirs t d u i m Schmer z un d i m Lei d erblühen. “
„Da s Mädchen, dasaufdemReitpfadvormirwar-siehat t e sic h aufgegeben , nich t wahr? “ fragte Dornröschen.
„Nein,vergisssie,sieistnichts.DasistPrinzessinKlara,undsieistalbernundverspielt un d wa r e s immer . Si e empfinde t ga r nichts . Si e ha t kein e Tiefe , kei n großes Geheimnis.
Bei.. . be i di r is t da s gan z anders , un d d u wirs t imme r meh r al s si e leiden. “
„Dies e Fähigkeit,
sic h i n sei n Schicksa l z u füge n- erwirb t di e frühe r ode r späte r ei n jeder?“
„Nein,manchelernensienie,aberesistschwerzuerkennen,wersieerreichthat.Ich sehedas,aberunsereHerrensindnichtimmersoklug,daskannstdumirglauben.Felix zumBeispielerzähltemir,dassdugesterndabeiwarst,alsPrinzessin LisettainderHalleder
StrafenandenBalkengebundenwurde.Glaubstdu,siehatsichaufgegeben?“
„Bestimmtnicht !“
„Doch , si e ha t resigniert , un d si e is t ein e großartige , wertvoll e Sklavenprinzessin. Prinzessin Lisettahatessehrgern,soamBalkenzuhängen, ohnesichbewegenzukönnen.
Wennihrlangweiligist,erträgtsiedasMissvergnügen derer,dieMachtübers i ehaben,und
amüsiert sich,indem siesichvonihnenbestrafenlässt.“
„DaskannnichtdeinErnstsein.“
„Doch , s o is t sie . jede r Sklav e is t anders . Auc h d u muss t deine n eigene n We g finden . Es wir d ni e leich t fü r dic h sein . D u wirs t vie l leiden , bi s d u weißt , wa s gu t fü r dic h ist . Au f dem Zügelpfa d un d heut e Abend , al s d u Julian a di e Ros e dargebote n hast , has t d u eine n Anfang gemacht. PrinzessinLisettaisteineKämpferin.
Duwirstdichergeben-genauwieich.Das wird dein Weg sein - außerordentliche, persönliche Ergebenheit. Große Ruhe,
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