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Dornröschenschlaf

Dornröschenschlaf

Titel: Dornröschenschlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Gaylin
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kann.«
    Â»Ganz zu schweigen von dem prachtvollen neuen Revier.«
    Â»Das den Namen Teasdale trägt. Genau.«
    Â»Aber was hat das alles mit –«
    Â»Griffin war ein Witwer ohne Kinder und hatte im Grunde niemanden zum Reden. Lydia Neff war ziemlich oft in Waterside.«
    Â»Um zu meditieren.«
    Â»Genau. Die beiden kannten sich natürlich Iris’ wegen auch schon vorher … aber erst vor vielleicht drei, dreieinhalb Jahren freundeten sich die beiden miteinander an. Sie hatten kein Verhältnis oder so, aber man sah sie des Öfteren zusammen in einem Restaurant oder beim Einkaufen.«
    Â»Sie konnten miteinander reden.« Brenna sah Morasco an. »Konnten sich aneinander anlehnen.«
    Â»Griffin war Motorradfan. Tag für Tag ist er morgens um sieben losgebraust und hat eine Runde um den See gedreht. Man hätte die Uhr nach seinen Fahrten stellen können.« Morasco sah durchs Rückfenster und wandte sich dann wieder Brenna zu. »Nur sechs Monate nachdem er und Lydia angefangen hatten, miteinander zu reden, fand man ihn tot am Rand des Sees. Sein Schädel war zertrümmert, und sein zerstörtes Motorrad lag direkt neben ihm … Es sah aus, als ob er gegen einen Baum gefahren wäre, aber Zeugen gab es nicht.«
    Brenna riss die Augen auf. »Wurde in dem Fall ermittelt?«
    Â»Machen Sie Witze?«
    Brenna dachte an Lane Hutchins, der vom Bürgermeister einer mit Teasdale’schem Geld erbauten Stadt zum Chief befördert worden war. An Hutchins und Wright, ein total seltsames Paar, das sich schon seit Jahren täglich auf dem Golfplatz traf. Was möglicherweise alles andere als seltsam war. An das übertrieben elegante Polizeirevier, das den Namen von Wrights Schwiegermutter Lily Teasdale trug. An Wrights Ehefrau, die völlig ahnungslos gewesen war. Rachel Teasdale Wright, die in erhabener Ruhe neben ihrem Mann gestanden hatte, als die Wohnanlage Waterside eröffnet worden war. Rachel Teasdale Wright, die in ihrer Seifenblase lebte und selbst wenn sie lächelte, den Mund geschlossen ließ und all ihr Glück für sich behielt … Glück, das sich zumindest so lange bewahren ließ, wie Menschen wie Lane Hutchins Wright’sches Geld und Unterstützung akzeptierten, ihre Arbeit taten, die Geheimnisse des Mannes brav bewahrten und auf diese Weise dafür sorgten, dass die Seifenblase sicher blieb.
    Menschen wie Lane Hutchins. Wie der Bürgermeister. Und wie Adam Meade.
    Â»Sie glauben, Meade arbeitet heimlich immer noch für Wright. Sie glauben, dass er dessen Geheimnisse bewahrt.«
    Morasco biss die Zähne aufeinander und blickte starr vor sich hin. »Ich will nicht, dass Sie weiter in dem Fall ermitteln.«
    Brenna musste schlucken. Schließlich aber zog sie einen Schmollmund und antwortete mit einer schrillen Quietschstimme wie Lucille Ball: »Also bitte, Ricky, ich will aber weiter mitmachen!«
    Sein Gesicht blieb völlig ausdruckslos.
    Â»War diese Imitation vielleicht zu aktuell für Sie?«
    Â»Ich meine es ernst.«
    Â»Das weiß ich, Nick«, gab Brenna sanft zurück. »Aber wirklich. Ist das vielleicht etwas, was man zu einem erwachsenen Menschen sagt?«
    Er stieß einen Seufzer aus und schüttelte den Kopf.
    Sie nahm ihm den Umschlag wieder ab. »Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich diese Sachen irgendwo unterbringen, wo sie sicherer sind als auf dem Polizeirevier von Tarry Ridge.«
    Â»Das wäre so ziemlich überall.«
    Sie schlang ihm die Arme um den Hals, sog den Duft von seiner Seife in sich ein und hatte während einiger Sekunden das Gefühl, in Sicherheit zu sein. Sie war froh darüber, dass sie diesen Augenblick nie mehr vergessen würde. Doch am liebsten hätte sie gehabt, dass er gar nicht erst zu Ende ging.
    Schließlich aber machte sie sich wieder von ihm los, und er blickte sie an. »Versprechen Sie mir, vorsichtig zu sein.«
    Â»Das tue ich.«
    Â»Und rufen Sie so oft wie möglich an.«
    Â»Okay.«
    Â»Und erzählen Sie mir immer alles, enthalten mir nichts vor und lassen mich Ihnen helfen, auch wenn Sie möglicherweise denken, dass das gar nicht nötig ist.«
    Jetzt sah Brenna ihn durchdringend an: »Werden Sie andersrum dasselbe tun?«
    Â»Ja.«
    Â»Dann okay. Dann tue ich das auch.«
    Er öffnete die Tür, doch auch als er ausstieg, blickte er ihr weiter ins Gesicht. »Ich verlasse

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