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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Besprechungsraum verließen. Dann massierte sie sich die Schläfen. Ihren Vorstandskollegen Kämper und Wilson hatte sie manches verschwiegen, doch mehr als das, was hier in Hamburg besprochen wurde, brauchten die beiden gar nicht zu wissen. Außer Professor Konstantin, der in der Privatklinik in St. Bassiès den Wirkstoff CRRA 24-15 an seinen Probanden testete, kannten nur sie und ihr Ehemann den neuesten Stand ihrer Forschungen. Während die anderen ausschließlich die Erfolgsmeldungen zu sehen bekamen, waren Catherine und Noël auch über die Rückschläge informiert.
    Vor ein paar Wochen hatte Konstantin sie verzweifelt um Hilfe gerufen. CRRA 24-15 rief unter bestimmten Bedingungen, die noch nicht genau erforscht waren, eine paradoxe Reaktion hervor. Einige der Probanden hatten schwere Entstellungen erlitten: Ihre Haut war durch den Kontakt mit dem Enzym binnen zwei Wochen zerstört worden. Nicht nur die behandelten Hautflächen, sondern die gesamte Haut war erst trocken und dann schuppig und faltig geworden, bis sie an die eines Reptils erinnerte. Die Erkenntnis, dass das Enzym, das sie in Indien unter so aufwendigen Bedingungen synthetisierten, sowohl dramatisch verjüngend als auch zerstörerisch wirken konnte, war revolutionär. Noël war entsetzt gewesen. Catherine hingegen sah darin nicht nur einen Rückschlag, sondern auch neue Möglichkeiten. Wenn man die Wirkung nur noch zuverlässig steuern könnte. Einmal schon war es ihr gelungen …
    Die neu festgestellte Wirkung gab ihr eine ungeheure zerstörerische Macht an die Hand. Sie hatte nun einen Stoff, der die schlimmsten Albträume eines Menschen innerhalb kurzer Zeit wahr machen konnte.
    A N B ORD DES S CHIFFES DER H ILFSORGANISATION
    Die ersten zwei Tage auf dem Schiff der Hilfsorganisation erschienen Kamal wie das Paradies. Sie teilten sich zwar zu viert eine Kabine, aber die war warm, sauber und beinahe gemütlich. Zudem gab es gutes Essen an Bord. Außer Navid, der sich körperlich zusehends erholte, aber im Grunde der schweigsame, in sich gekehrte, wohl auch traumatisierte Junge blieb, als den ihn Kamal kennengelernt hatte, waren da noch Irfan und Jamal. Irfan kam wie er aus Afghanistan. Es tat ihm gut, sich mit Irfan mal wieder in der Muttersprache zu unterhalten und sich gegenseitig von der für sie verlorenen Heimat zu erzählen.
    Und selbst wenn Kamal weniger gut versorgt gewesen wäre – es hätte seine Stimmung nicht trüben können. Er war auf dem Weg nach Europa! Der Hamburger Hafen war ihr Ziel. Nicht Thamesport in England … aber gut. Der für ihn zuständige Berater – ja, so etwas gab es hier! – hatte ihm in einem ersten kurzen Gespräch Mut gemacht, dass ein Antrag auf Asyl erfolgversprechend sei. Es würde noch etwas dauern, aber irgendwann könne er arbeiten gehen und dann endlich Geld nach Hause schicken. Zum ersten Mal seit seiner Flucht schien sich das Schicksal zu seinen Gunsten zu wenden. Was für ein Glück, dass der Offizier auf der Aurora sich für seine und Navids Verlegung auf dieses Schiff stark gemacht hatte. Er würde ihm schreiben und sich für die Unterstützung bedanken, sobald er in Hamburg angekommen war. Der einzige Wermutstropfen bestand für Kamal darin, dass sie alle keine Möglichkeit hatten, sich mit ihren Leuten zu Hause in Verbindung zu setzen. Seine Familie war jetzt seit zwei Wochen ohne eine Nachricht von ihm. Sie würden vor Sorgen vergehen.
    Am Morgen des dritten Tages erschien sein Berater, ein hellhäutiger, kahler Mann, der sich nur Peter nannte, in der Kabine und forderte Kamal auf, ihm zu folgen. Kamal hatte bisher noch nicht viel von dem Schiff gesehen. Seit dem halsbrecherischen Abstieg von der Aurora über eine schwankende Leiter war er kein einziges Mal an Deck gewesen. Man hatte ihn anschließend nach unten geführt und dann in die Vier-Bett Kabine mit der Ecksitzgruppe und dem kleinem Bad gebracht, wo er sich die ganze Zeit mit den drei anderen aufhielt. Ansonsten kannte er nur noch Peters »Büro«, das sich weiter hinten im Gang befand und wo das erste Gespräch zwischen ihnen stattgefunden hatte. Kamal steuerte nun automatisch darauf zu. Doch Peter schüttelte den Kopf und führte ihn weiter.
    Sie gelangten in einen Bereich, wo der Schiffsdiesel lauter dröhnte und die Gänge enger waren. Kamal musste sich mehrmals bücken, um nicht mit dem Kopf gegen Stahlträger oder Rohre zu stoßen. Sie bogen schließlich um eine Ecke, und sein Begleiter stieß eine Metalltür mit einem roten Kreuz

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