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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Bühnenscheinwerfern angestrahlt.
    Da – plötzlich sah Julia ihn. Robert! Das konnte doch nicht wahr sein. Sie fuhr hoch. Die anderen am Tisch sahen sie verwundert an.
    »Ist alles in Ordnung?«, wollte Ferland sofort wissen.
    Julia hätte schwören mögen, dass er kurz unter seine Jacke gegriffen hatte, dorthin, wo sonst wahrscheinlich seine Dienstwaffe steckte. Sie nickte langsam, dann starrte sie wieder hinauf zur Galerie.
    War er es – oder war er es nicht? Das Gesicht des Mannes schien ihr schmaler zu sein als das von Robert, wie sie ihn in Erinnerung hatte; er sah zudem etwas älter aus. Aber die Ähnlichkeit … Ihr Herz klopfte wild zu den Bässen der Musik. Verdammt, sie wollte ihre neue Clutch auffressen, wenn das dort oben nicht Robert Parminski war!
    Julia bahnte sich ihren Weg durch die eng beieinanderstehenden Tische. Dann hastete sie die Treppe hinauf, so schnell das mit dem langen Kleid und den hohen Absätzen möglich war. Die Gala, Sonja, Wilson, Ferland, ihre Rede – alles war unwichtig im Vergleich zu dem überwältigenden Verlangen, Robert wiederzusehen. Ihm leibhaftig gegenüberzustehen, ihn zur Rede zu stellen, ihn in die Arme zu schließen …
    Immer eins nach dem anderen, sagte sie sich, während sie sich durch die Leute schob, die den Weg von der Treppe zum Geländer der Galerie blockierten. Dort an der Säule hatte er gestanden; sie hatte sich seinen Standort genau gemerkt. Doch da war niemand mehr, der Robert ähnlich sah. Sie blickte sich um. Systematisch suchte Julia den Bereich auf der Galerie ab, aber sie entdeckte niemanden, der Robert hätte sein können. Hatte er sich versteckt? Oder war er in der Zwischenzeit auf der anderen Seite die Treppe nach unten gegangen, um zu ihr zu gehen? Sie sah über die Brüstung zur Bühne und zum Tisch dahinter, wo Sonja und die anderen saßen. Kein Mann weit und breit, der dem Security Officer aus Bihar auch nur entfernt ähnelte. Hatte sie sich das alles nur eingebildet?
    Die Crocodile Hunters begannen erneut zu spielen. Noch knapp zehn Minuten, dann war Sonja mit ihrer Rede dran. Julia musste wieder zu ihr runtergehen. Hier oben war Robert nicht. Dabei war sie sich so sicher gewesen, dass sie ihn gesehen hatte. Ihr Herz schlug immer noch zu schnell.
    Am unteren Treppenabsatz kam ihr einer der Kellner entgegen. »Entschuldigung, sind Sie Frau Bruck?«
    Julia bejahte die Frage. Zu ihrem Erstaunen hielt er ihr eine Packung Zigaretten hin. »Was soll das?«
    »Der Herr dort hinten sagte, dass er Ihnen die noch schulden würde.«
    »Welcher Herr?«
    Der junge Mann sah über seine Schulter, zuckte dann mit den Achseln. »Na, so ein etwas älterer Typ eben.«
    Julia musterte das glatte Gesicht mit den großen braunen Augen. Student, erstes Semester, BWL , dachte sie. Für den waren alle über dreißig »älter«. Er hielt ihr immer noch die Zigarettenschachtel hin. Julia griff danach, obwohl sie Nichtraucherin war. »Können Sie ihn mir bitte zeigen, diesen älteren Herren?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts für ungut. Es ist zu viel los. Ich muss wieder … Schönen Abend noch.«
    Die Zigarettenschachtel war schon geöffnet. Julia sah hinein. Es schienen noch alle Zigaretten drin zu sein, und ihr fiel nichts Ungewöhnliches an der Schachtel auf. Sie verstaute sie in ihrer Abendtasche und schritt langsam auf ihren Platz zu. Ihre Tischgenossen schienen sich gut zu unterhalten. Julia sah, dass eine ihr unbekannte Frau in einem schwarzen Abendkleid mit tiefem Rückenausschnitt an ihrem Platz stand und mit Ferland redete. Doch wo war der Mann, der wie Robert Parminski aussah? Sie würde sich hier unten jeden einzelnen Gast genau ansehen, wenn Sonja und sie ihre Reden beendet hatten. Dann ging ihr auf, dass sie sich das sparen konnte. Entweder bemerkte Robert sie, wenn sie auf der Bühne stand, und gab sich zu erkennen, oder er wollte, aus was für Gründen auch immer, nicht mit ihr reden. Wenn nicht …
    Ihre Gedanken kamen zum Stillstand, als sie den Lichtblitz sah. Er kam aus Richtung ihres Tisches. Julia fühlte, wie eine Druckwelle wie ein unsichtbarer Lastwagen gegen sie raste. Sie hörte einen ungeheuren Knall, der ihr die Trommelfelle zu zerfetzen schien; und Sekundenbruchteile später flog sie durch die Luft und schlug mit Rücken und Hinterkopf gegen etwas Hartes. Julia rang nach Luft, und etwas in ihrem Kopf schien zu explodieren.
    Dann war es still. Still bis auf den Schmerz und ein Rauschen in ihren Ohren, durch das, wie durch eine

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