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Dornteufel: Thriller (German Edition)

Dornteufel: Thriller (German Edition)

Titel: Dornteufel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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Job.«
    »Ach ja? Aber du bist nicht unersetzlich, oder?«
    Er schien etwas dazu sagen zu wollen, schluckte die Anmerkung aber hinunter. »Security liegt nicht jedem«, meinte er lapidar. »Security muss man verkörpern. Sie muss sichtbar sein.«
    »Du verkörperst also … Sicherheit.«
    »Zumindest sieht es für die anderen so aus. Das reicht.«
    »Und das gefällt dir? Immer nur Meetings, Audits und Sicherheitsschulungen? Den Leuten auf die Finger klopfen, Policies und Direktiven entwerfen?«
    »Immerhin hast du eine Vorstellung davon, was ich so treibe.« Er lächelte; offenbar versuchte er, sie abzulenken.
    »Du meinst, für eine Ingenieurin …«
    »Ich könnte nicht den ganzen Tag über Luftvolumen, Luftwechsel, Transmission, Wärmemengen in kWh und so weiter nachdenken, wenn du das meinst.«
    »Du bist auch gut informiert.«
    »Ja, ich bin über beinahe alles informiert, was bei Serail Almond läuft. Gib mir einen kleinen Vertrauensvorschuss, und denk darüber nach.«
    »Worüber?« Sie hatte Probleme, sich zu konzentrieren. Die beiden Cocktails, die sie hier oben getrunken hatte, waren großzügige Mischungen gewesen.
    »Darüber, Serail Almond den Rücken zu kehren.«
    »Das geht jetzt zu weit, Robert.« Julia stand auf. Wie launisch er doch war. Sie hatte keine Lust, sich das weiter anzuhören. »Ich geh schlafen«, erklärte sie und legte einen Geldschein auf den Tisch. »Um wie viel Uhr wollen wir morgen starten?«
    »Warte.« Er winkte dem Kellner.
    Julia ging allein in Richtung Fahrstuhl, doch er holte sie schnell ein, nachdem er bezahlt hatte. »Sorry«, sagte er. »Du bist so richtig oder falsch bei Serail Almond wie ich. Aber im Gegensatz zu dir weiß ich in etwa, worauf ich mich eingelassen habe.«
    »Ach ja? Und worauf haben wir uns eingelassen?« Sie betraten den leeren Fahrstuhl.
    »Es ist nicht ganz ungefährlich, Julia«, warnte er.
    »Da musst du schon konkreter werden.« Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. »Hat deine plötzliche Besorgnis mit dem Unfall vor dem Hotel zu tun?«, fragte sie nach einer kleinen Pause. Das zumindest ergäbe einen Sinn.
    »Nein, wie kommst du darauf?« Er schüttelte abwehrend den Kopf.
    Irgendetwas verschwieg er ihr. Und sie wollte es herausfinden, bevor er ihr entwischte. Julia drückte auf den Notknopf, und der Fahrstuhl kam ruckend zwischen dem sechsten und dem fünften Stock zum Stehen. Er warf ihr einen überraschten Blick zu. Sie trat ein Stück näher an ihn heran, um ihm besser in die Augen sehen zu können. »Wer A sagt, muss auch B sagen, Robert.«
    »Ich habe schon zu viel gesagt«, erwiderte er und wich keinen Millimeter vor ihr zurück.
    »Was ist so gefährlich, Chief Information Security Officer?«
    »Im Moment du«, antwortete er. »Im Ernst. Ich weiß nicht viel mehr als du, Julia. Sei einfach vorsichtig.«
    Sie dachte an den Toten vor dem Hotel. Den Fuß ohne Schuh. Das Blut … Wie schnell das Leben zu Ende sein konnte. Und wie sinnlos es war, sich zu streiten. Sie stand zwischen ihm und dem Schaltbrett des Fahrstuhls. Unvermittelt musste sie lächeln über die groteske Situation.
    Er legte seine Hände um ihre Taille und zog sie an sich. Seine Nähe fühlte sich gut an. Den ersten Eindruck, den sie von ihm gewonnen hatte, musste sie jedenfalls revidieren: Er war unterhaltsam, nett und sehr sexy. Und alles andere würde sich später klären. Sie legte ihm eine Hand in den Nacken und zog sein Gesicht dichter zu sich heran. Sie küsste ihn, und er erwiderte den Kuss, erst erstaunt, dann leidenschaftlich.
    A N B ORD DER A URORA
    Wie viel Zeit wohl inzwischen vergangen war? Wie lange konnte er noch durchhalten? Kamal kauerte in seiner Ecke des Containers, fühlte die leise Vibration des Schiffsdiesels und den Wellengang. Je weniger er sich bewegte, desto weniger Wasser verbrauchte er. Er musste nur die Zeit rumkriegen. Kamal schloss die Augen und versuchte, sich in das Dorf seiner Kindheit zurückzuversetzen. Er sah seine Eltern und seine Geschwister vor sich, in Zeiten, als es ihnen noch weitaus besser ergangen war und der Krieg ihnen noch nicht die Lebensgrundlage entzogen hatte.
    Er dachte an die gemeinsamen Mahlzeiten in ihrem alten Haus zurück. Seine Mutter hatte Hadia auf dem Schoß gehabt und gefüttert und später den kleinen Elyas, der jetzt eigentlich zur Schule kommen sollte. Es hatte oft Pilaw gegeben oder Hammelfleisch mit Fladenbrot – und zu besonderen Gelegenheiten den süßen Reispudding, den er so sehr liebte. Er fragte

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