Dr. House
›mich und meinen Tag‹ und in welches makrobiotische Restaurant wir gegangen sind.«
AUTOR: »Sie sollten sich wirklich darum kümmern, Sie haben ja sonst nichts zu tun.«
»Sie haben Recht. Ich sollte endlich meinen Hintern hochbekommen.«
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EINZELFÄLLE
Die außergewöhnliche Medizin bei Dr. House
»Wenn es auch nur ein einziges Mal vorgekommen ist, können wir es machen. Das Tolle an Ärzten ist, dass sie alles dokumentieren. Man findet wirklich über alles Fallberichte im Internet oder in Fachzeitschriften. Nur wenn wir nicht mindestens einen Fall in den letzten fünfzig Jahren ausfindig machen können, kommt etwas nicht in Frage. Ansonsten: Willkommen im Kuriositätenkabinett.«
– DR. DAVID FOSTER
Jede Woche begibt sich Dr. House mutig in das Reich der medizini schen Merkwürdigkeiten. House’ Abteilung für diagnostische Medizin nimmt nur die Fälle, an denen sich andere schon die Zähne ausgebissen haben. Mark zum Beispiel, der Ehemann von House’ Ex Stacy, war bei fünf Ärzten, bis Stacy sich an House wandte; Jason, der House in »Ultima ratio« mit vorgehaltener Waffe zu einer Diagnose zwingt, war bei sechzehn in drei Jahren und der Sohn des Bankers Roy Randall bei siebzehn (»Einmal Karma, bitte!«). Im Pilotfilm wiederholt Foreman den Grundsatz aus dem Medizinstudium: Hört man Hufgetrappel, soll man an Pferde denken, nicht an Zebras. Aber nachdem siebzehn Ärzte vor ihm alle Pferde eliminiert haben, hat House eben nur mit Zebras zu tun.
Die medizinischen Fälle sind die wöchentlichen Rätsel, die Knobeleien, die House als Beschäftigung und einzige ihm mögliche
Verbindung zum Rest der Welt braucht, wie er mit Dr. Nolans (Andre Braugher) Hilfe in der sechsten Staffel verstehen wird. Der Fall der Woche spiegelt in irgendeiner Weise wider, was gerade im Leben der Hauptfiguren geschieht. Er dient also zum einen als wöchentlicher Fortsetzungskrimi, zum anderen ist er ein Mittel, die übergreifenden Handlungsbögen fortzuführen. Für eine Krankheit ist das eine ganze Menge.
»Dr. House begibt sich mutig ins Reich der medizinischen Merkwürdigkeiten.«
Dabei geht es nicht darum, den Schurken der Woche dingfest zu machen. Die Zuschauer sehen die Sendung nicht, um sagen zu können »Ich wusste , dass es subakute sklerotisierende Panenzephalitis ist!« (»Falsche Geschichte«). Sie schauen sie sich an, weil sie wissen wollen, was der Diagnoseprozess über die beteiligten Ärzte und Patienten aussagt, wie sie sich verhalten und aufeinander reagieren. Dr. David Foster ist leitender medizinischer
Berater von Dr. House und außerdem Supervising Producer. Er erläutert, warum er zum Beispiel gern eine Krankheit verwendet, die verursacht, dass man lügt: »Die sich entwickelnde medizinische Geschichte muss eine sein, die nur wir erzählen können. Eine, die House die Gelegenheit gibt, den Charakter des Patienten zu kommentieren. Dessen medizinisches Problem wird auf eine für House typische Art gelöst.«
Manche Leiden sind durch die Art ihres Auftretens teuflisch House-mäßig. Sie sehen entweder nach etwas ganz anderem aus oder ihre Symptome reflektieren die philosophischen und ethischen Landminen und Barrikaden des täglichen Lebens. Hier sind die bewussten Lügen der Patienten nicht einmal mitgezählt:
Stacys Ehemann Mark erzählt House, er sei mit Stacy in die Flitterwochen nach Paris gefahren. Ein PET-Scan zeigt, dass er annahm, er habe die Wahrheit gesagt. Das bedeutet, er hat Wahnvorstellungen — möglicherweise ein Symptom von akuter intermittierender Porphyrie (»Risiken«).
Eine Frau schwört, sie habe seit der Trennung von ihrem Mann mit niemandem mehr geschlafen. Aber sie schlafwandelt und hat dabei Sex mit ihrem Ex (diese Krankheit wird »Sexomnia« genannt) (»Versteckte Wahrheit«).
Ein Schriftsteller leidet an einer Aphasie (Verlust des Sprechvermögens) und Agraphie (Verlust der Schreibfähigkeit), weil er versuchte, seine bipolare Störung zu behandeln, die er vor seiner Frau verheimlichte (»Ferndiagnose«).
Das äußerlich perfekte junge Model ist in Wirklichkeit ein Zwitter – »Die ultimative Frau ist ein Mann«, kommentiert House (»Kratzer im Lack«).
Ein Polizist stirbt an einer bakteriellen Infektion, die durch den Taubenkot verursacht wurde, den er als Dünger für seine Marihuana-Pflanzen verwendete (»Schlechter Scherz [1]«).
Die mörderischen Wutanfälle des von LL Cool J gespielten Todeskandidaten wurden durch ein Phäochromozytom hervorgerufen,
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