Dr. House
aber auch mal entspannt sein. All diese Seiten muss sie im Krankenhaus ausleben.«
– LISA EDELSTEIN
Lisa Edelstein über… Lisa Edelstein
»Meine Karriere ist langsam und stetig verlaufen, ich bin jedes Jahr ein kleines Stück weitergekommen … Ich arbeite seit 1988. Damals führte ich mein eigenes Stück in New York auf, ein Musical über AIDS, das ich selbst geschrieben und komponiert hatte. Das brachte mich in eine bestimmte Richtung. Dann kam ich nach L.A. und wurde allmählich für coole Jobs wie Seinfeld , Überflieger und Verrückt nach Dir gebucht.
Den Job bei Dr. House bekam ich eine Woche, nachdem ich von Desperate Housewives eine Absage erhalten hatte. Es freut mich, dass Felicity Huffman die Rolle bekommen hat, sie macht das super, und ich freue mich, dass ich meine Rolle habe, denn die ist perfekt für mich. Ich bin sehr dankbar für die Serie; ich bin schon so lange dabei, dass ich das wirklich zu schätzen weiß. So wie ich das sehe, hat niemand mir etwas geschenkt oder irgendwelche Gefallen getan. Ich habe einfach nicht locker gelassen und mich bis hierher durchgekämpft.«
AUTOR: »In der ersten Folge von The West Wing waren Sie eine zentrale Figur.«
»Die Nutte. Das war in vieler Hinsicht ein Traum. Es war ein wunderbar stilvolles Projekt. Ich habe mit Aaron Sorkin und Tommy Schlamme bei Sports Night zusammengearbeitet. Aaron erzählte mir von dem West-Wing- Pilotfilm, es gäbe darin eine Rolle, die ich unbedingt spielen sollte. Ich versuchte trotzdem für C. J. vorzusprechen, aber sie wollten mich als die Nutte. Ich bin also eher eine Nutte als eine Pressesprecherin. Was soll’s.
Die erste Szene haben wir in einem Hotelzimmer gedreht. Ich trage ein Männerhemd und einen Slip. Als Jugendliche war ich total verliebt in Rob Lowe – er war auf der Highschool mein Lieblingsfilmstar. Das war ein unglaublicher Moment in meinem Leben. Wenn ich nur zurückkehren und meinem fünfzehnjährigen Ich sagen könnte, dass ich nicht nur als Schauspielerin
arbeite, was schon immer mein Traum war, sondern obendrein noch bei diesem fantastischen Projekt in Slip und Männerhemd mit Rob Lowe herummache … Ja, und ein ähnlich gutes Gefühl gibt mir nun diese Serie.«
AUTOR: »Sie wissen, dass Sie in einer Kultserie mitspielen?«
»Das sagt man, ja. Es ist wunderschön, so ein Feedback über den eigenen Job zu bekommen. Zugleich ist es zu groß, um es zu verstehen. Ich komme her und erledige meine Arbeit. Ich werde häufiger erkannt und öfter in meinen Gesprächen unterbrochen, ich entdecke mehr Fotos von mir, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie aufgenommen wurden. Ich muss verstärkt für meine Sicherheit sorgen, musste umziehen.
Manches daran stört oder beunruhigt mich. Anderes ist angenehm. Natürlich ist es schön, wenn die eigene Arbeit anerkannt wird. Aber ein fanatischer Fan zum Beispiel kann auch beängstigend sein. Viele Leute sind besessen, einige sind vollkommen harmlos, aber das weiß man nicht bei allen so genau.
Durch das Internet ist alles so leicht zugänglich geworden. Selbst bei den Emmys auf dem roten Teppich werde ich die dümmsten Sachen gefragt. Dieses Jahr wollte jemand von mir wissen, was wir unter den Kitteln tragen. Will denn niemand ein paar Illusionen behalten? Müssen wir unbedingt über meinen Tampon reden? So fühlt sich das an. Ich verstehe einfach nicht, warum die Leute solche Details wissen wollen.
HDTV ist auch ein Beispiel: So viele Details braucht man gar nicht. Dadurch werden die Runzeln im Gesicht schärfer, und man sieht älter aus. Nun sagen mir die Leute auf der Straße gern, dass ich viel jünger und schlanker aussehe, als sie dachten – wie toll. Auf eine Art ist das ja nett, aber realistisch betrachtet sehen mich in einer Woche vielleicht tausend Leute persönlich, aber 88 Millionen alt und fett im Fernsehen.«
AUTOR: »Die Leute denken wahrscheinlich, sie hätten ein Recht darauf, so etwas zu sagen, weil sie das Gefühl haben, Sie zu kennen.«
»Das ist ein wenig seltsam. Man ist ein Produkt, das man zugleich verkauft, vermarktet und produziert.«
AUTOR: »Aber nicht, wenn Sie die Straße entlanggehen.«
»Mittlerweile selbst dann. Das hat viel zu tun mit dem Reality-TV. Mein Job ist das, was ich hier tue. Ich liebe ihn wirklich, aber das Übrige ist schon eine ziemliche Herausforderung. Aber so verdiene ich mein Geld, und ich verdiene definitiv nicht schlecht, also muss ich damit
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