Dr. House
klarkommen.«
AUTOR: »Sehen Sie fern?«
»Sehr gern. Es gibt zur zeit so viele gute Serien: Mad Men , Big Love , Nurse Jackie , 30 Rock , True Blood … Leute, die keinen Job haben, erzählten mir, dass es mittlerweile sehr schwierig ist, einen zu bekommen, weil die Fernsehanstalten so viel Reality-TV machen. Aber immerhin gibt es mittlerweile sehr verschiedene Sender. Und beim Kabelfernsehen laufen weniger Folgen, das steigert die Qualität. Wir drehen zweiundzwanzig pro Jahr, das ist schon ganz ordentlich.«
AUTOR: »Macht es Ihnen nach sechs Jahren immer noch Spaß?«
»Ich liebe meinen Job einfach. Wirklich. Ich fahre gern ins Studio, ich mag es, unechte Straßen entlangzulaufen, ich mag die Menschen. Ich bin in der richtigen Branche für mich. Ich bin ein sehr gut für diese Umgebung geeignetes menschliches Wesen. Die Drehbücher sind klasse. Wenn die schlecht sind oder die Autoren ausgebeutet werden … Hier ist das anders. Wie Sie sehen, haben wir neben den netten Leuten auch aus anderen Gründen Glück mit unserem Job.«
AUTOR: »Treibt Sie das ganze medizinische Zeug manchmal in den Wahnsinn?«
»Nein, ich finde es toll. Ich schätze jedes bisschen Information, das ich bekomme, und behalte es gut. Ich habe ein ganz gutes Verständnis für
medizinische Fragen, denn mein Vater ist Arzt. In einem anderen Leben könnte ich vielleicht eine gute Ärztin sein. Aber ich war eine schlechte Schülerin, Schule hat mich nicht interessiert. Ich hätte das Medizinstudium nie geschafft. Ich habe ja nicht mal das College abgeschlossen. Ich bin eine Abbrecherin und nicht besonders gebildet.«
AUTOR: »Aber Sie spielen eine Ärztin im Fernsehen.«
»Das stimmt. Und ich kann viele Fragen beantworten und dabei gut klingen.«
AUTOR: »Kommt manchmal jemand zu Ihnen und …«
»Nein, aber das werde ich oft gefragt.«
AUTOR: »Sehen Sie manchmal jemanden auf der Straße und sagen: ›Oh, der da hat bestimmt …‹?«
»Ja, das passiert. Ich stelle sogar oft Diagnosen. Ich kann nicht anders. Die Leute glauben, ich würde das tun, weil ich im Fernsehen eine Ärztin spiele, aber ich mache das schon mein ganzes Leben. Ich sollte ein Dementi veröffentlichen: ›Es liegt nicht daran, dass ich eine TV-Ärztin spiele – ich bin eben allwissend in medizinischen Fragen.‹«
10
ECHT GEFÄLSCHT
Requisite und Special Effects
»Das hier sind nicht die echten Riesentennisbälle, die waren etwas kleiner. Zu Beginn der Staffel hatten wir sechs davon, aber dann wurden die echten nicht mehr hergestellt. Wir haben mit den Chinesen gesprochen, aber die Originalbälle haben wir nicht mehr bekommen. Jetzt springen sie nicht mehr so gut.«
– TYLER PATTON, Requisiteur
Viele Folgen Dr. House bestehen aus zwei Sendungen in einer: aus dem Teaser, der die Folge einleitet, und der Folge, in der entwickelt wird, was im Teaser passierte. Der Teaser kann vollkommen anders aussehen als alles, was die Zuschauer von Dr. House kennen: andere Location, andere Darsteller, andere Atmosphäre. Es gab schon einige beeindruckende Sequenzen: zusammenstürzende Gebäude (»Allein«), Unfälle in der Antarktis (»Cate aus dem Eis«), intergalaktische Reisen (»Abby im Sünderland«) sowie zahlreiche Unfälle mit Autos, Motorrädern und Geländewagen. Die kurzen Teaser-Filmchen können Spielfilmdimensionen annehmen, was die Special Effects angeht. Die schwierigste und dramatischste Szene geschah aber am Ende einer Folge: der Busunfall in »Im Kopf von House«.
»Im Kopf von House« sollte ursprünglich 2008 nach dem Super Bowl ausgestrahlt werden und dem prestigeträchtigen
Sendeplatz entsprechend wie eine Bombe einschlagen. Im Teaser ist House zu sehen, wie er nach dem Unfall verwirrt und verletzt ausgerechnet in einem Striplokal Orientierung sucht. In den meisten Teasern tritt keiner der Stammschauspieler auf. Dass House gezeigt wurde, wie er in den Genuss eines Lap Dance kam, wäre eine Gelegenheit gewesen, den vielen Zuschauern des Football-Spiels die Hauptfigur vorzustellen, da die meisten von ihnen die Serie wahrscheinlich nicht kannten. Aber die Idee scheiterte am Autorenstreik. »Im Kopf von House« bildete zusammen mit »Im Herzen von Wilson« das Finale von Staffel 4. Wilson verliert seine Freundin Amber und House bringt sich beinahe um, als er herauszufinden versucht, wer mit ihm in dem verunglückten Bus saß und welche Symptome diese Person hatte, die sich am Ende als Schwerkranke
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