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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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nachzudenken die restlichen Würstchen und schließlich die Schokolade aus dem Automaten in den Mund gestopft und das knisternde bunte Papier achtlos auf den Waldweg hatte fallen lassen. Irgendwann hatte er Licht gesehen, welches hin und wieder durch die dicken Baumstämme blitzte, und kurz darauf die vertrauten Geräusche vorbei rasender Autos auf der A24 vernommen. An all das erinnerte er sich später nicht.
    Aber er erinnerte sich an die Blicke der Gäste, als er durchgefroren und mit schokoladeverschmiertem Mund in der Tür der Raststätte ‘Sachsenwald’ gestanden hatte. Er erinnerte sich daran, wie die Gespräche abrupt verstummt waren und wie alle ihn angestarrt hatten – angesteckt vom Schrecken, der ihm so deutlich ins Gesicht geschrieben stand.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

III - Aufbruch

Das stumme »I«
     
     
    7. November, Albertinen-Krankenhaus, Hamburg, Deutschland
    A ls Singer in dem Krankenhausbett erwachte, war es bereits heller Tag, vielmehr fast Mittag. Elf Uhr zweiundvierzig, verriet ihm ein Blick auf die leuchtend roten Ziffern der kleinen Digitaluhr auf dem Nachttisch. Im Gegensatz zum letzten Mal erwachte er an diesem Tag in einer wesentlich belebteren Unterkunft, wie ihm die gedämpfte Geräuschkulisse verriet, die vom Gang in sein Krankenzimmer drang.
    Die Tür zu eben jenem Gang wurde schwungvoll geöffnet und ein Riese betrat den Raum. Der hünenhafte Körper des Mannes steckte in einem weißen Kittel, nicht unähnlich dem, den Singer noch vor Kurzem selbst getragen hatte, nur verfügte dieser über zwei Taschen an der Seite, aus der linken ragte ein Stethoskop. Ein in blauer Schreibschrift besticktes Schildchen auf der Brusttasche des Kittels verriet Singer den Namen des Arztes. Ausgesprochen hübsch, fand Singer, nur leider nicht besonders leserlich. Irgendwas mit »W«.
    »Na, Sie Schlafmütze, wie fühlen wir uns heute Mittag?«, dröhnte ein markerschütternder Bass aus der Brust des Ungetüms, bei dem es sich nur um den zuständigen Oberarzt handeln konnte.
    »Oh, schon viel besser, Dr. ...äh, Wos-tri-atz-ky.«, entzifferte Singer mühevoll das Namensschild an der Brust des Arztes.
    »Das freut mich zu hören, denn ich denke, wir haben Sie allmählich genug aufgepäppelt«, brummte es aus dem massigen Gesicht über der ungeheuerlichen Kinnlade. »Zeit, das Bett für jemanden frei zu machen, der es wirklich benötigt, wie?«
    Ein Donnergrollen, das vermutlich ein Lachen darstellen sollte.
    Singer fragte sich fasziniert, wie es überhaupt möglich war, dass so viele Zähne, jeder von der Größe eines kleinen Grabsteins, in einem einzigen Mund Platz fanden. Der Arzt sah aus, als ob er Bäume verspeiste. Zum Frühstück. Und anschließend ein paar Autos oder Häuser.
    »Ich weiß zwar nicht, wie sie es schaffen konnten, derart zu dehydrieren, mein Guter, aber das nächste Mal nehmen sie doch einfach eine große Wasserflasche mit, wenn sie sich schon mitten in der Nacht im Wald verlaufen müssen. Oder noch besser: Sie verlaufen sich gar nicht erst!« Das fand Dr. Wos-tri-atz-ky nun wirklich zum Brüllen komisch, aus seiner Brust drangen Geräusche, die Singer an das Nebelhorn eines Dampfschiffs denken ließen. Prustend stapfte der Arzt zum Fenster und öffnete es mit Bestimmtheit, vermutlich in der Hoffnung, dass Singer gleich mit hinausgeweht würde. Dann drehte er sich wieder zu seinem Patienten um.
    »Scherz beiseite, machen Sie sich schon mal bereit, ja?«, brüllte er. »In 10 Minuten schicke ich Ihnen die Schwester mit dem Papierkram und ein paar Klamotten vorbei. Ihr Jagdanzug war leider nicht mehr zu retten.«
    Er warf Singer ein breites Grinsen zu. »Und dann ab nach Hause, nehmen Sie ein Bad, lesen Sie ein gutes Buch oder so. In zwei Tagen sind Sie wieder fit!«
    »Werde ich tun. Nichts lieber als das, Dr. Wostriatzky«, log Singer.
    »Wos-tratz-ky«, röhrte der grinsende Gigant, »das ‘I’ ist nämlich stumm.« Darauf schien er aus irgendeinem mysteriösen Grund stolz zu sein. Schließlich setzte er sich wieder in Richtung Tür in Bewegung.
    Bevor er das Zimmer verließ, zögerte er für einen Moment und drehte sich noch einmal zu Singer um. »Ach ja, und lassen Sie bei Ihrem nächsten Jagdausflug lieber die Hand ein wenig vom Zielwasser, ja? Ich habe mir mal ihre Leberwerte angeschaut. Naaa jaaa …« Wostriatzky warf einen skeptischen Blick über seine Schulter in Singers Richtung und vollführte mit seiner riesigen Pranke

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