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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Dunkelheit zurechtfanden. Sie schienen den Weg genau zu kennen. Whuon fiel auf, dass keiner der Wölfe sprach. Sie wankten alle stumm auf ihren Reittieren dahin und gaben keinen Laut von sich.

    Auch die Pferde gaben nichts von sich. Sie wieherten nicht, sie schnaubten nicht. Sie setzten einfach stur ein Bein vor das andere – sie bewegten sich wie Maschinen, nicht wie lebende Wesen. Schweigend zog diese Karawane des Grauens daher.
    Stunden vergingen. Am Horizont ging die Sonne langsam auf – in wenigen Augenblicken würde es wieder drückend heiß sein.
    Aber am Horizont tauchte auch noch etwas anderes auf!
    Es war eine riesige Kuppel. Sie mochte so groß wie eine ganze Stadt sein.
    „Das ist Aruba!“, rief Yarum aus.
    „Was ist das?“, wollte Whuon wissen.
    „Die Stadt des Magiers. Sie spielt in den tykischen Sagen eine große Rolle.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Ja, Whuon! In der Sage wird sie stets als großer Kuppelbau beschrieben. Ich hätte es kaum für möglich gehalten, dass sie tatsächlich existiert!“
    In der Kuppel öffnete sich ein großes Tor, als der Trupp der Wolfsmenschen sie erreichte.
    Whuon und seine Freunde wurden hineingeführt. Das Tor schloss sich blitzschnell. Der Raum, in dem sie sich nun befanden, war in einem Halbdunkel gehalten. Hell loderten Fackeln an den Wänden. Whuon und die anderen wurden angewiesen, von ihren Pferden zu steigen. Gespenstisch anmutende Wolfsmenschen führten sie eine schmale Treppe hinauf.

    Eine Tür wurde aufgestoßen, ein dunkles Verlies offenbarte sich. Die Tür wurde zugemacht und verschlossen – die drei befanden sich jetzt allein in ihrem Gefängnis.
    Dieser Raum war düster – nur einige Fackeln spendeten etwas Licht.
    „Das haben wir nun davon, dass wir uns ergeben haben!“, schimpfte Yarum.
    „Wenn wir ihnen Widerstand geleistet hätten, dann hätten sie uns schon in der Stadt umgebracht“, gab Whuon zu bedenken.
    Gorich ging ratlos hin und her.
    „Es ergibt sich die Frage, was wir jetzt tun“, meinte er zu Whuon.
    „Ich würde sagen, dass wir erst abwarten, bevor wir etwas tun!“
    „Abwarten! Abwarten! Wir müssen etwas tun!“, rief Yarum.
    „Und was soll deiner Meinung nach getan werden, Yarum?“, erkundigte sich Whuon ruhig. Aber der Karawanenführer zuckte mit den Schultern.
    Gorich klatschte wütend seine Hände zusammen.
    „Wir können wirklich nichts tun“, sagte er leise, wobei er sich in die Lippe biss.
    „Da wir jetzt nichts zu tun haben, können wir uns in unserem Gefängnis ja ein wenig umsehen. Wer weiß, ob es uns später einmal nützlich sein kann, wenn wir uns hier zurechtfinden“, meinte Whuon. Gorich und Yarum nickten langsam.
    Whuon nahm eine Fackel von der Wand und ging vorne weg – die anderen folgten.
    Aus der Ferne hörten die drei eine Musik erklingen. Sie war nur sehr leise, aber dennoch deutlich zu hören.
    Whuon leuchtete auf einen Haufen menschlicher Gebeine.
    „Wir waren offenbar nicht die ersten, die man hierher brachte und ermordete“, meinte er kaum hörbar.
    „Woran mögen sie gestorben sein?“, erkundigte sich Gorich.
    Whuon zuckte mit den Schultern.
    „Wir werden es wohl bald erfahren“, prophezeite er.
    Sie gingen weiter. Und wieder war diese Musik da – es war eine geheimnisvolle, mystische Melodie, die man aus weiter Ferne hören konnte. Die Melodie schien immer gleich weit entfernt zu sein.
    „Diese Musik – woher kommt sie?“, fragte Gorich.
    „Es ist der Gesang der Gorgosch“, sagte Yarum abwesend.
    Whuon blickte den Karawanenführer erstaunt an.
    „Wer sind die Gorgosch?“, fragte er.
    „In den Sagen sind die Gorgosch eine Rasse von Ungeheuern und Monstren, die von den Magiern von Aruba gezüchtet worden ist – genau wie die Wolfsmenschen.
    Sie erzeugen diesen Gesang.“
    „Hoffen wir, dass die alten tykischen Sagen diesmal unwahr sind“, sagte Gorich.
    Da ertönte plötzlich ein Brüllen!
    Aus dem Dunkel trat ein gigantisches Monstrum!

    Es besaß sechs riesige Arme und zwei stämmige Beine.
    Der Kopf war im Verhältnis zum Körper sehr groß.
    Riesige gelbe Zähne guckten aus dem Maul hervor.
    Whuon kam es so vor, als ob die Musik lauter und heftiger geworden war. Aber das konnte natürlich Einbildung sein.
    Schweigend wichen die drei vor dem grauenhaften Monstrum zurück, während es Schritt für Schritt näherkam. Es war unverkennbar, dass dieses Wesen nicht in friedlicher Absicht kam.
    Da blieb Whuon stehen.
    Mutig hielt er dem Untier die Fackel entgegen und

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