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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Fäden regnet?«, erkundigte sich J’lantir, während er sich gleichzeitig vor der Antwort fürchtete.
    Â»Achtundvierzig«, erwiderte Dalia. Es gelang ihr nicht, ihre Stimme ruhig klingen zu lassen; jeder hörte ihre Verzweiflung heraus.
    Â 
    Am nächsten Morgen wurde Kindan von Ariths Husten geweckt. Es dauerte eine Weile, bis er sich vergegenwärtigte, dass er mit dem Rücken an ihrer Flanke lehnte und die schlafende Lorana auf dem Schoß hielt. Arith kehrt ihm ihren Kopf zu und schaute schuldbewusst drein.
    Â»Schon gut«, beruhigte er sie. In diesem Moment nieste Arith und bekleckerte ihn mit einem Sprühnebel aus grünem Schleim.
    Lorana rührte sich, setzte sich aufrecht hin und blinzelte den Schlaf aus den Augen.
    Â»Es ist nichts passiert«, teilte Kindan ihr beruhigend mit.
    Lorana sah ihn prüfend an. »Sie hat wieder geniest, nicht wahr? Du bist über und über mit grünem Rotz besudelt.«
    Arith gab einen verlegenen Ton von sich.
    Â»Du auch«, erwiderte Kindan und blickte auf Lorana hinunter. Dann verbesserte er sich. »Nun ja, nicht so sehr wie ich, nehme ich an.«

    Bist du hungrig?, wandte sich Lorana an Arith.
    Ich habe Durst, antwortete der Drache nach kurzem Überlegen.
    Â»Arith möchte trinken«, verkündete Lorana und stand auf. Auch Kindan erhob sich von dem unbequemen Steinboden.
    Â»Ehe wir irgendwo hingehen, sollten wir uns säubern«, meinte er und pellte sich aus seiner beschmutzten Tunika. »Sonst denken die Leute noch, wir wären krank.«
    Lorana ignorierte seinen Versuch, einen Scherz zu machen. Nachdem Arith den beiden Menschen höflich zugenickt hatte, rappelte sie sich hoch, streckte sich, trippelte mit zierlichen Schritten an die Außenkante ihres Weyrs und sprang geschmeidig in die Luft. In einem äußerst sicheren Gleitflug steuerte sie den Kratersee an.
    Â»Weißt du was?«, meinte Kindan und zeigte auf die goldene Silhouette, die sich rasch entfernte, »ich habe noch nie einen Jungdrachen gesehen, der sich so selbstbewusst bewegt wie deine Arith.«
    Lorana deutete ein Lächeln an. »Sie besitzt in der Tat eine außergewöhnliche Körperbeherrschung.«
    Sie trafen auf Arith, die dicht am Seeufer im Wasser planschte.
    Â»Nun«, näselte jemand hinter ihnen, »jetzt, da ihr euch dazu herabgelassen habt, wieder in die Weyrgesellschaft zurückzukehren, könntet ihr anfangen, nach diesen besonderen Räumen zu suchen, von denen so viel die Rede ist.«
    Sie drehten sich um und sahen Tullea, die in lässiger Haltung gegen Miniths Vorderbein lehnte. Neben ihr stand B’nik.
    Â»Arith ist krank«, erklärte Lorana und richtete den Blick wieder auf die junge Königin, die Wasser verspritzend aufs Ufer zutappte.
    Â»Ein Grund mehr, um sich mit der Suche zu beeilen«, erwiderte Tullea. »Oder verplempert ihr eure Zeit lieber mit Schäkern?« Sie warf einen angewiderten Blick auf Kindans nackte Brust. »Du solltest dir etwas überziehen.«
    Tullea wandte sich ab und ging in ihren Weyr zurück. B’nik folgte ihr mit versteinerter Miene.
    Â»Ich lass dich jetzt allein und mache mich auf die Suche nach diesen geheimnisvollen Räumen«, sagte Kindan zu Lorana. »Aber zuerst muss ich in mein Quartier und ein sauberes Hemd anziehen.«
    Als Kindan an der Küchenkaverne vorbeikam, rief Kiyary seinen Namen.

    Â»Tullea hat’s dir aber ordentlich gegeben, was?«, witzelte Kiyary und grinste maliziös. »Ich kann sie ja verstehen – beim Anblick deiner nackten Brust könnte selbst ein Drache in Ohnmacht fallen.«
    Kindan, der sehr wohl wusste, dass die meisten Drachenreiter aufgrund ihres Trainings wesentlich muskelbepackter waren als er, ging auf Kiyarys gutmütigen Spott ein. »Das kommt vom vielen Gitarrespielen«, gab er schmunzelnd zurück.
    Â»Und die Arbeit auf dem Trommelturm hat dir auch nicht geschadet, wie man sieht«, ergänzte Kiyary und betrachtete ihn mit einem anerkennenden Blick. Ihre Musterung fiel gründlicher aus, als man es aufgrund ihrer Spötteleien hätte vermuten können. »Wenn ich dich so ansehe, dann kann ich verstehen, warum Tullea so großen Wert darauf legt, dass du deine Blöße bedeckst.«
    Kindan schnaubte, winkte Kiyary mit einer knappen Geste zu und setzte eilig seinen Weg fort. In seinem Quartier suchte er sich ein frisches Hemd heraus und streifte es

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