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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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»Weshalb beharrst du so hartnäckig auf der Annahme, in diesen alten Räumen die Kur für unsere Drachen zu finden«, herrschte sie Lorana an.
    Dem Mädchen ging langsam die Geduld aus. »Einen konkreten Grund kann ich dir natürlich nicht nennen, aber es gibt immerhin Anhaltspunkte.« Sie streifte Kindan mit einem Blick. »Ich beziehe mich auf ›Windblütes Lied‹, in dem von einer jungen Heilerin die Rede ist. Ich weiß, es hört sich bizarr an, aber wenn dieser Text eigens für unsere Generation, für unsere missliche Lage, geschrieben wurde, dann ist es kein Zufall, dass ich auf Umwegen in diesem Weyr gelandet bin. Und als Erklärung dafür fällt mir im Augenblick nur ein, dass irgendjemand möchte, dass ich in diese Kammern gelange.«
    B’nik schaute besorgt. Lorana fing seinen Blick auf. »Wie viele Drachen werden noch sterben?«, fragte sie ihn rundheraus. Er zuckte zusammen.
    Sie wandte sich an die anderen, die am Tisch saßen. »Wird dieser Weyr in Kürze keinen einzigen Drachen mehr beherbergen und nur noch ein verlassener Kraterkegel sein? ›Drachenreiter müssen fliegen, um die Fäden zu besiegen!‹«, zitierte sie. »Die Bestimmung der Drachen ist es, Pern vor den Fädenschauern zu beschützen. Und wenn es keine Drachen mehr gibt, wird es in absehbarer Zeit auch keine Menschen mehr auf diesem Planeten geben. Wir müssen erfahren, was hinter jener versiegelten Tür liegt. Ich sehe keinen anderen Weg, um die Krankheit auszukurieren. Ketan und ich haben alles Erdenkliche ausprobiert, um ein Heilmittel zu finden – ohne Erfolg. Dass Drachen krank werden, ist etwas völlig Neues.
Ich glaube, ohne die Hilfe unserer Vorfahren sind alle Drachen vom Aussterben bedroht.«
    Sie fasste speziell B’nik ins Auge. »Weyrführer, ich flehe dich an, hol noch einmal die Bergleute hierher. Wir müssen in diesen anderen Raum hineingelangen. Dahinter verbirgt sich womöglich unsere einzige Hoffnung.«
    Â»Und falls wir wieder einmal enttäuscht werden, wissen wir wenigstens, woran wir sind – dass wir mit dem Allerschlimmsten rechnen müssen«, fügte M’tal mit finsterer Miene hinzu.
    B’nik holte tief Luft und wandte sich an M’tal. »Sorge dafür, dass die Bergleute wieder anrücken!«
    Â 
    Â»T’mar!«, rief K’lior, als der Reiter des großen Bronzedrachen absaß. T’mar trug ein breites Grinsen zur Schau. K’lior eilte zu ihm hin und umarmte ihn überschwänglich.
    Â»Wie ist es gelaufen?«, fragte K’lor und rückte wieder ein Stück von dem Bronzereiter ab. Er hatte nur Augen und Ohren für den Neuankömmling, ihm war nicht einmal bewusst, dass der Rest des Weyrs sich um sie scharte und gespannt auf Neuigkeiten wartete.
    T’mars Lächeln erlosch, und nun erst fielen K’lior die Schatten unter den Augen des Reiters auf. Aufmerksam musterte K’lior ihn und die anderen Drachenreiter, die soeben von ihrer Reise in die Vergangenheit aus dem temporalen Dazwischen zurückgekehrt waren. Drei Planetenumläufe lang weilten diese Männer und Frauen mit ihren Drachen im Igen Weyr, der vor zehn Planetenumläufen aufgegeben worden war. T’mar machte einen erholten Eindruck, er war von der Sonne gebräunt und schien körperlich topfit zu sein – aber der Zeitsprung hatte ihn völlig geschafft.
    Â»Ich würde dieses Abenteuer niemandem empfehlen, Weyrführer«, antwortete T’mar und taumelte vor Schwäche. Er kämpfte darum, sich auf den Beinen zu halten. »Es sei denn, die Umstände lassen einem keine andere Wahl.«
    Â»Den Drachen ging es gut, aber selbst die jüngsten Reiter fühlten sich … als würden sie gedehnt, gestreckt, in die Länge gezogen – es lässt sich nur schwer in Worte fassen. Man war ständig müde und in reizbarer Stimmung. Zwischen den Jüngeren von uns kam es sogar zu Streit und Handgreiflichkeiten, ungeachtet der Tatsache, dass viele von ihnen verwundet
waren. Aber dieser gewaltige Sprung in die Vergangenheit machte die Leute zänkisch und intolerant.«
    Mit einem eigentümlichen Ausdruck blickte er seinen Weyrführer an. »Wir verweilten einfach zu lange in derselben Zeit. Wir konnten unsere eigenen Echos hören, aus einer Phase, in der wir jünger waren. Es war richtig unheimlich … gruselig.« Er brach

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