Drachenblut
ab, als ihm die Worte ausgingen, und schüttelte den Kopf.
»Aber jetzt seid ihr wieder daheim â in eurem eigenen Weyr und in eurer eigenen Zeit«, betonte Kâlior und betrachtete zufrieden die kompletten Geschwader, die im Kraterkessel landeten.
Tâmar straffte die Schultern, lächelte stolz und vollführte eine weit ausholende Handbewegung. »Weyrführer, ich bringe dir einundertzweiundzwanzig kampffähige Drachen!«
»Wunderbar!«, erwiderte Kâlior und klopfte Tâmar anerkennend auf die Schulter. »Sie sollen sich auf ihre Weyr verteilen und sich ausruhen.« Mit erhobener Stimme richtete er das Wort an die Umstehenden. »In drei Tagen müssen wir gegen Fädenschauer kämpfen.« Zu Tâmar gewandt fügte er hinzu: »Morgen ist für euch noch ein Ruhetag, aber übermorgen beginnen wir mit dem Training.«
»Schon in drei Tagen regnet es Fäden?«, staunte Tâmar. »Habe ich etwa einen zu späten Zeitpunkt erwischt?«
»Keineswegs«, beruhigte ihn Kâlior »Dein Timing ist perfekt. Wir werden nämlich den Ista Weyr unterstützten.« Er winkte seinen Geschwaderzweiten Pâdor herbei.
Als Pâdor sich zu ihnen gesellte, erklärte Kâlior: »Um es von vornherein klarzustellen, wir werden demnächst allen Weyrn helfen.« Er nickte Pâdor zu. »Teile du ihnen mit, was wir getan und herausgefunden haben.«
Pâdor wandte sich zum Gehen.
»Warte!«, rief Tâmar ihm hinterher. »Du wirst meine Berichte brauchen!«
Kâlior winkte ab, doch Tâmar stöberte bereits in seinem Packsack. »Vor unserem Abflug habe ich sie geschrieben.«
»Ausgezeichnet!«, entgegnete Kâlior begeistert. Dann drohte er dem ermatteten Bronzereiter mit dem Finger. »Und nun sieh zu, dass du in dein Quartier kommst und ein bisschen Ruhe findest!«
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»Es tut mir Leid, Jâken, aber das kann ich nicht riskieren«, erklärte Bânik dem verzweifelten Bronzereiter. »Tâmac übernimmt dein Geschwader.«
»Aber es ist doch nur ein harmloser Husten!«, protestierte Jâken und wandte sich um Unterstützung heischend an Mâtal, Ketan und die anderen. »Und du brauchst jeden einsatzbereiten Drachen â¦Â«
»Ganz recht«, fiel Bânik ihm ins Wort. » Kampfbereit lautet das entscheidende Wort. Einen gesundheitlich angeschlagenen Drachen setze ich nicht ein, das Risiko ist mir zu groÃ. Deshalb scheiden auch Jâtol und die Hälfte meines eigenen Geschwaders aus. Limanth ist krank, und dein Drache und du werdet euch schonen.«
»Ich habe einmal diesen Fehler gemacht«, sagte Mâtal. »Hast du schon vergessen, was für ein Chaos daraus resultierte?«
Jâken lieà den Kopf hängen und ergab sich in sein Schicksal.
»Du kannst den Weyrlingen helfen«, bot Bânik dem Drachenreiter an. »Dann kann ich Pâgul und Kirth einsetzen.«
Jâken warf ihm einen resignierten Blick zu, schluckte tapfer und nickte resigniert.
Bânik gab Mâtal einen Wink, dann marschierten die beiden Männer davon, um die Vorbereitungen des Weyrs zu überwachen. Man rüstete sich, den Fädenfall über Benden zu bekämpfen. Ketan und Lorana tauschten Blicke. Der Heiler deutete mit dem Kinn auf Bânik und hob fragend die Augenbrauen. Lorana seufzte und rannte Bânik hinterher.
»Bânik!«, rief sie laut. Der Weyrführer hielt inne, drehte sich zu Lorana um und bedeutete Mâtal, er möge ohne ihn weitergehen.
»Dies wird das letzte Mal sein«, beantwortete Bânik ihre unausgesprochene Frage. Seine Miene war ernst, und in einer eindringlichen Geste hob er die Hände. »Den nächsten Einsatz führt Mâtal an.«
Lorana nickte, griff nach seinen Händen und drückte sie fest. »Gib gut Acht auf dich.«
»Ich passe schon auf mich auf«, versprach Bânik. »Zum Wohle des ganzen Weyrs.«
»Und wenn du zurückkommst, erzählst du es Tullea!«, ermahnte sie ihn.
Bânik stieà einen schweren Seufzer aus und nickte. Dann wandte er sich ab und steuerte auf seinen Drachen zu.
»Weyrführer!«, rief Lorana. »Ich wünsche euch allen einen erfolgreichen Kampf und eine sichere Heimkehr!«
Bânik hob den Arm und salutierte.
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Nachdem Lorana eine Stunde lang nach Kindan gesucht hatte, fand sie
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