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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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hat das infernalische Getrommel zu bedeuten?«, wollte er wissen.
    Â»Janir, hol meine Arzttasche und bring sie mir zum Trommelturm«, ordnete Windblüte barsch an und lief an ihm vorbei durch die Tür.

    Â»Trommelturm? Windblüte, draußen gießt es in Strömen – du wirst klatschnass!«
    Â»Tu einfach, was man dir sagt, Janir«, rief Emorra und folgte ihrer Mutter auf dem Fuß. »Tieran hat gerade einen planetenweiten Alarm ausgerufen!«
    Auf halbem Weg zum Trommelturm holte Janir sie ein. Als er an ihnen vorbeihetzen wollte, schrie Windblüte: »Zurück! Gib mir den Koffer und geh keinen Schritt weiter.«
    Â»Ihr könntet euch beide mit irgendeinem Erreger anstecken, und das wäre ein Desaster«, erklärte Emorra, als Janir sie fragend anschaute.
    Janir hatte verstanden und fügte sich; schwer atmend hielt er inne und stand im strömenden Regen da.
    Wann ist der Junge eigentlich so gewachsen?, wunderte sich Windblüte, als sie sich dem Trommelturm näherte. Am Fuß der Treppe wartete Tieran. Hoch droben auf dem Turm gewahrte Windblüte den schemenhaften Umriss einer weiteren Person, die offenbar angespannt nach unten spähte; sämtliche Glühkörbe waren geöffnet, um den Schauplatz zu beleuchten. Mit Genugtuung vermerkte Windblüte, dass Tieran sich exakt an die Quarantäne-Vorschriften hielt, die sie ihm beigebracht hatte.
    Tieran hielt etwas wie beschützend in den Händen. Neben ihm, auf dem Boden, lag der zerschmetterte Körper einer Feuerechse.
    Â»Sie sind buchstäblich vom Himmel gefallen«, rief Tieran. »Beide konnte ich nicht auffangen.«
    Das Tier am Boden war tot. Aus dem kleinen Maul tröpfelte grüner Speichel.
    Â»Bei diesem Unwetter hattest du Glück, dass du überhaupt eine Echse fangen konntest«, rief Emorra aufmunternd zurück.
    Abwehrend reckte Windblüte ihrer Tochter einen Arm entgegen. »Bleib, wo du bist! Dieses Gebiet steht unter Quarantäne!«
    Emorra hielt sich zurück, schätzte die Lage kurz ein, marschierte tapfer weiter und griff nach dem ausgestreckten Arm ihrer Mutter.
    Â»Törichtes Mädchen! Warum tust du das?«, fauchte Windblüte Emorra an.
    Â»Du wirst meine Hilfe brauchen«, antwortete Emorra resolut.
    Â»Ich verzichte auf deinen Beistand, weil ich mein einziges Kind nicht gefährden möchte«, gab Windblüte zurück. »Und er darf auch nichts riskieren. Pern kann es sich nicht leisten, euch beide zu verlieren!«

    Emorra hob eine Augenbraue. »Eines Tages wirst du mir das erklären müssen«, erwiderte sie. »Aber nicht jetzt gleich. Sag mir, was ich tun kann.«
    Tieran hörte den Wortwechsel und schaute erleichtert drein, als er sah, dass Windblüte ihren Arztkoffer dabeihatte.
    Â»Diese Feuerechse lebt noch!« Mit einem Kopfnicken deutete er auf das Tier in seinen Armen. »Es ist ein Männchen. Ich glaube, dass es eine Behandlung mit Antibiotika braucht.«
    Â»Wie willst du das beurteilen?«, fragte Windblüte streng. Dann kniete sie nieder, um die tote Feuerechse zu untersuchen. Vorsichtig stubste sie sie an, zog einen Spatel aus dem Koffer und entnahm eine Probe von der grünen Flüssigkeit, die aus dem Maul des Tieres sickerte.
    Â»Gib mir einen Probenbeutel«, forderte sie ihre Tochter auf. Nachdem Emorra ihr einen Beutel gereicht hatte, verwahrte Windblüte den Spatel darin.
    Â»Diese Feuerechse hat Atembeschwerden – vermutlich durch eine Infektion«, meldete sich Tieran erneut. »Sie benötigt dringend ein Antibiotikum.«
    Â»Was für eins?«, fragte Windblüte? »Du hast weder eine Ahnung, welches spezielle Antibiotikum anschlagen würde, noch welche Dosis erforderlich ist.«
    Tieran knirschte mit den Zähnen. »Wir haben doch nur noch ein Antibiotikum zur Verfügung. Das weißt du besser als ich, Windblüte. Ich meine das Breitband-Antibiotikum, und ich würde dem Tier die maximale Dosis entsprechend seiner Körpermasse geben.«
    Â»Von diesem Antibiotikum ist nicht mehr viel übrig, Tieran«, erwiderte Windblüte. Ihre Stimme ging beinahe im Brausen des Windes und im prasselnden Regen unter. »Wenn wir es dem Tier geben, und die Menge reicht nicht aus, wird die Feuerechse sterben. Selbst wenn wir sie mit dem Medikament retten können, dürfen wir nicht vergessen, dass es Wichtigeres gibt, als das Leben eines Tieres zu

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