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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Kindan.
    Sie lächelte. »Ich merke nur, ob irgendeine Zutat fehlt. Dann stimmt das Aroma nicht.«
    Â»Ich hätte dich nach den Zutaten fragen und den Tee selbst aufbrühen können«, sagte Kindan.
    Â»Mit einer kranken Feuerechse auf dem Arm?« Lorana schüttelte den Kopf. »Außerdem habe ich gern geholfen.«
    Â»Noch einmal vielen Dank«, sagte Kindan. Valla schniefte und drehte sich um. Lorana beugte sich vor und hielt eine Hand über Vallas Kopf, ohne die Haut zu berühren.
    Â»Ich spüre die Hitze, die von ihr aufsteigt«, erklärte sie.

    Valla hustete blubbernd und spuckte grünen Schleim, der auf Loranas Hand landete.
    Â»Das tut mir Leid«, bedauerte Kindan.
    Â»Du brauchst dich nicht zu entschuldigen.« Lorana stand von ihrem Stuhl auf. »Ich wasche den Rotz einfach ab. Und wenn ich schon mal stehe, suche ich gleich nach einem Messlöffel.«
    Â»Dort drüben sind sie.« Kindan deutete auf ein Regal.
    Â»In Küchen scheinst du dich ja gut auszukennen«, erwiderte Lorana lächelnd.
    Â»Nur in dieser«, antwortete Kindan. »In erster Linie weiß ich, wo sich die Mittel befinden, die ich brauche, um die Folgen von zu langem Feiern zu lindern. Als Harfner bin ich mitunter fast die ganze Nacht auf, um zu singen und zu musizieren. Hinzu kommt der gute Wein. Hinterher habe ich einen rauen Hals vom Singen und Kopfschmerzen, wenn ich zu viel getrunken habe.«
    Lorana säuberte ihre Hände, dann nahm sie einen kleinen Messlöffel und ging damit an den Tisch zurück. Sie goss ein wenig von dem Gebräu auf den Löffel und gab Kindan ein Zeichen. Während er Valla festhielt, öffnete Lorana vorsichtig das Maul der Feuerechse und überredete sie dazu, die Dosis zu schlucken.
    Â»Jetzt bleibt uns nichts anderes übrig, als zu warten«, seufzte Kindan. Er warf einen Blick auf Lorana. »Du solltest dich wieder hinlegen. Es ist kurz vor der Morgendämmerung.«
    Lorana nickte, unterdrückte ein Gähnen und entfernte sich.
    Zurück in ihrem Zimmer, bestaunte sie noch einmal die Decke und beobachtete, wie die facettierten Juwelen im Licht der ersten Sonnenstrahlen zu funkeln begannen.
    Ausgeruht und erfrischt stand sie am nächsten Morgen auf. Bewaffnet mit Skizzenblock und den Buntstiften, die Kindan ihr geschenkt hatten, ging sie nach draußen in den Kraterkessel.
    Wieder füllte sich der Kessel allmählich mit Feuerechsen und Drachen; aus dem Schlummer erwachte, begaben sie sich an den Kratersee, um sich zu säubern und den Durst zu stillen. Einige tauchten ins Dazwischen ein, wenn der Hunger sie zu den Futterplätzen trieb, die zum Teil weit außerhalb des Weyrs lagen.
    Lorana arbeitete schnell, füllte ein Blatt nach dem anderen mit farbenprächtigen Szenen, in denen sie die übermütigen Eskapaden der munteren
Feuerechsen und die geruhsameren Streiche der Drachen festhielt. Über allem spannte sich ein strahlend blauer, vom sanften Licht der Morgensonne beglänzter Himmel. Sie hielt erst inne, als ihr das Papier ausging. Bestrebt, ihre Ausbeute zu zeigen, rannte sie in die Küchenkaverne.
    Sie traf Kindan so an, wie sie ihn verlassen hatte. Als er ihre Schritte hörte, hob er den Kopf, und seine unglückliche Miene verriet ihr, was passiert war.
    Â»Valla ist tot«, sagte er mit gepresster Stimme.
    Â 
    Â»Wie wird er damit fertig?«, fragte M’tal ein wenig später K’tan, nachdem der Heiler ihm vom Tod der Feuerechse berichtet hatte.
    Â»Er wird darüber hinwegkommen«, antwortete K’tan und schüttelte den Kopf. »Kindan hat den Verlust seines Wachwhers erlebt, ganz zu schweigen vom Verlust seiner ganzen Familie bis auf die ältere Schwester. Er hat die Pest überstanden, wobei er sich trotz seiner Jugend bewährt hat, als der Heiler starb, dem er assistiert hatte.«
    Â»Das ist mehr, als man von manchem von uns sagen kann«, räumte M’tal bedauernd ein. Er litt immer noch unter Gewissensbissen, weil er beschlossen hatte, den Weyr zu isolieren, sowie er die Nachricht vom Ausbruch der Pest bekam.
    Â»Deine Entscheidung damals war richtig«, erklärte K’tan, der genau wusste, worauf der Weyrführer anspielte. »Dir blieb keine andere Wahl.«
    Â»Was es mir nicht leichter macht.«
    K’tan nickte. »Als die Pest vorüber war, haben wir geholfen, wo wir konnten.«
    M’tal gab einen knurrenden Laut von

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