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Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX

Titel: Drachenblut 2 - Linien | textBLOXX Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: www.text-bloxx.de
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Fingern angelte ich in meiner Jakentasche und beförderte einen Datenkristall zu Tage.
    Wenig später klingelte es an der Tür. Suman war, wie versprochen, nach seiner Arbeit als Hausboy zurückgekehrt. Er trat ein, schloß die Tür und überprüfte, ob das Zimmer gesichert war. In allen Gildehäusern konnte man Räume vor neugierigen Zeitgenossen schützen. Ein in die Wände, Türen und Fenstervorhänge eingearbeitetes magisches Fließ, sorgte für absolute Diskretion.
    »Ja was haben wir denn da?«, fragte er mich und schmunzelte dabei, als ich den Kristall hoch hielt.
    »Ein Datenkristall - Alexander Vaughan hat ihn mir heimlich zugesteckt.«, meinte ich und ertete zwei von Erstaunen hochgezogene Augenbrauen: »Intressant... Schauen wir doch mal, was da drauf ist.«
    Wir schnappten uns ein Datenpad und klickten den Kristall in die dafür vorgesehene Fassung. Der Kristall strahlte kurz auf, doch die Daten wollten nicht auf der Sichtplatte des Pads erscheinen.
    »Der Kristall wurde verschlüsselt.«, knurrte Suman enttäuscht, »Es wird einige Zeit dauern, den Schlüssel zu finden.«

Und dann wird sich auftun ein Schlund. Und der Schlund wird fressen. Gierig und unersätzlich wird er alles verschlingen.
    Und er wird nicht unterscheiden zwischen gut und böse, denn dieser Schlund ist das Nichts. Das Nichts kennt kein Gut und es kennt kein Böse. Es ist das, dass nichts ist.
1. Prophezeihung der blinden Frau vom Berg.
    »Und sonst, wie war das Bad im Haifischbecken«, fragte mich Suman und schaute mich provozierend an, als er nachschob: »Wie gefällt dir Ole Olson?«
    Ich antwortete, indem meine Augen verdrehte: »Hör mir auf. Der Typ ist der Hammer. Ich könnte mir vorstellen, dass er das Blut beiderlei Geschlechtes in Wallung bringen kann. Meins hat er in Wallung gebracht.«
    »Er könnte es dir auch nehmen, das Blut. Der Mann gilt als Auftragskiller. Man sagt, er sei ein Mitglied der Bruderschaft der Meuchelmörder.«, entgegnete Suman und fuhr fort: »Ole Olson ist kein Mensch, den man unterschätzen sollte. Niemanden aus der Runde solltest du unterschätzen. Selbst der fette Markendorfer hat mehr Leichen im Keller als wir Weinflaschen. Jeder einzelne dieser erlauchten Gruppe steht auf dem Standpunkt, dass der Zweck die Mittel heiligt. Das Wort Skrupel ist für sie ein Fremdwort.«
    »Was ist mit Vaughan?«, warf ich ein.
    Suman zögerte. Seine Lippen nahmen einen indifferenten Ausdruck an: »Ich weiß es nicht. Vaughan gibt uns seid einiger Zeit Rätsel auf. Er macht von Zeit zu Zeit Andeutungen, aus denen wir aber nicht schlau werden. Dieser Datenkristall«, Su deutete auf das Datenpad, dass gerade den Kristall verdaute, »ist ein sehr unerwartete Zug.«
    Mir kam eine Idee. Eigenlich war es ein völlig absurder Gedanke, mit dem ich mich vermutlich hoffnungslos lächerlich machen würde. Trotzdem äußerte ich ihn: »Kann es sein, dass Vaughan ein Gefangener ist?«
    Suman K'Tar starrte mich geschockt an. Seine Augen wurde so groß wie Mandarinen. Sein Unterkiefer klappte hinunter. Ich kam mir blöd vor und äußerte dies auch: »Vergiß was ich gesagt habe. Das war schwachsinnig. Ich bin immer noch ein dummer Schüler, der es nicht Meister der Gilde genannt zu werden.«
    Suman drehte seine Kopf von links nach rechts und wieder zurück. Dieser Bewegung wiederholte er und wurde dabei immer schneller, bis er bei einem ausgewachsenen Kopfschütteln angekommen war: »Ich Idiot! Ich blinder, tauber, dummer Schwachkopf! Natürlich, dass ist die Lösung! Er reist nicht einfach mit Boldin und Szwang herum, er ist ihr Gefangener. So macht sein Verhalten überhaupt erst Sinn. Wieso hab' ich das nicht früher gesehen! Ich Hornochse!«
    Ich war verblüfft. Hielt Suman meine dumme Idee wirklich für möglich?
    »Und ob! Aber weißt du was das bedeutet?«, Suman sah mich ernst an. Ich überlegte. Ich analysierte die Situation so, wie man es mich auf der Gildeschule gelehrt hatte. Ich nahm alle Fakten zusammen. Mein PDA-Implantat verknüpfte die Informationen und verlieh ihnen unterschiedliche Gewichte, je nach dem, wie sicher oder vertrauenswürdig ein Faktum war. Suman musterte mich dabei und nickte zustimmend. Er wusste ganz genau, was ich machte.
    »Also«, begann ich mein Analyse, »Alexander Vaughan ist mit 76% Wahrscheinlichkeit ein Gefangener Boldins und Szwangs. Boldin und Szwang und damit auch Markendorfer sind an einem geheimen Projekt dran (88% Wahrscheinlichkeit), bei dem sie entweder auf Vaughans Hilfe

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