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DRACHENERDE - Die Trilogie

DRACHENERDE - Die Trilogie

Titel: DRACHENERDE - Die Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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angeekelt vor Sharash aus.
    „Deine Wut auf die Drachenheit und ihren Herren wird uns sehr von Nutzen sein“, war der Vogelmensch überzeugt. „Es erwartet niemand von dir, dass du sie zügelst oder gar unterdrückst.“
     
    5. Kapitel
    Im Licht des Jademonds
     
    Eines der Vogelmenschenkinder trat auf Kallfaer zu, streckte die Hand aus und deutete auf den Mann aus Winterborg; dabei wandte es sich an Sharash und stieß ein paar schrille Laute aus, gegen die sich selbst das Gezwitscher der Vögel wie ein tiefer Bass anhörte. Sharash antwortete in derselben schrillen Sprache, und sowohl Kallfaer als auch Orik verzogen das Gesicht, so sehr schmerzten die Laute in ihren Ohren.
    „Eure Kinder scheinen geborene Folterknechte zu sein“, brummte Kallfaer grimmig.
    Sharash sah ihn einen Augenblick lang an und fragte: „Gilt das allein für die Kinder unserer Rasse?“
    Der Seemanne erwiderte den Blick des Vogelmenschenkinds, der wieder auf ihn gerichtet war. „Was hat das Balg über mich gesagt?“
    „Er hat gefragt, ob wir die Flügellosen mitnehmen, wenn die Drachen uns bis hierher folgen und wir durch das kosmische Tor gehen müssen.“
    „Durch das kosmische Tor?“, fragte Kallfaer verwirrt.
    „Er meint, es sei für euch besser, hier zu bleiben, um euch von den Dracheniern erschlagen oder vom Feuer ihrer Drachen versengen zu lassen. Dann würdet ihr zumindest schnell sterben, während euch auf dem Jademond vermutlich eine lange Qual bevorstünde, da ihr nicht fliegen könnt.“
    „Ihr wollte auf den … auf den Jademond?“
    In diesem Moment schoss ein Strahl aus einer der Höhlen und bildete einen zuerst bläulichen, dann grellweißen Bogen, der sich bis zum schwarzen Felsen spannte, aber schon nach wenigen Augenblicken wieder verblasste.
    Orik wandte den Kopf und starrte Sharash an. „Ihr habt das Geheimnis der kosmischen Tore gelüftet?“
    „Davon, dass wir es gelüftet hätten oder dieses Tor beherrschen würden, kann keine Rede sein“, verneinte der Geflügelte. „Wir sind noch immer dabei, es zu erforschen, aber wir haben die Hoffnung nicht aufgegeben, eines Tages in unsere alte Heimatwelt zurückzukehren.“
    „Eure alte Heimatwelt?“, wiederholte Kallfaer erstaunt. „Aber die Legende besagt doch …“
    „Die Legende, dass unsere Rasse nur das Ergebnis eines missratenen Zaubers wäre, entspringt der Eitelkeit der Menschen“, erklärte Sharash. „Offenbar können sie es nicht verwinden, dass ein anderes Volk mehr über diese Dinge weiß und sogar das Wissen aus der ersten Welt bewahrte, die es bewohnt hat, während ihr selbst euch daran nicht mehr zu erinnern vermögt.“
    „Es ist auch wesentlich länger her, dass die Menschen durch eins der kosmischen Tore auf diese Welt kam. Und auch den älteren Völker der Magier und Drachen ging das Wissen über die Tore aus irgendeinen Grund verloren und verschwand im Schlund des Vergessens.“
    Im diesem Moment flammte erneut der bogenförmige Lichtstrahl auf. Diesmal jedoch war er blutrot, und unter dem Bogen entstand das Bild eines wild wuchernden Waldes: Grüne Stauden wuchsen dort empor, riesige farnartige Gewächse standen neben gewaltigen Bäumen, deren Stämme von Schlingpflanzen mehr oder minder eingeschnürt waren.
    Die Vogelmenschen schien dieser Anblick stark zu bewegen. Ein schrilles, von Piepslauten durchsetztes Stimmengewirr erhob sich, und noch einmal flogen mehrere Hundert von ihnen aus ihren Höhlen hervor, um zu sehen, was sich auf dem Plateau Interessantes tat.
    „Und ich hatte bisher gedacht, dass wir es sind, derentwegen sich hier alle versammelt haben und herumglotzen“, ließ sich einer der anderen geretteten Seemannenkrieger vernehmen, ein Mann mit einer pfeilförmigen Narbe auf der Stirn, die fast aussah wie eine typische Magierfalte, nur dass sie keineswegs angeboren war, sondern der Form nach wahrscheinlich von einem Unfall mit einem Harpunenhaken herrührte.
    „Ich bin Kraanrgar Falschmagier, war Harpunier auf verschiedenen Schiffen und fuhr aus im Gefolge großer Seemammutjäger“, stellte er sich vor, als er bemerkte, dass Orik und Kallfaer ihn anstarrten. Dann trat er auf die beiden zu und erklärte: „Mein letztes Schiff lag im in der Werft von Vogelborg, weil es bei unserer letzten Jagd schwere Schäden davongetragen hatte. Meine Heimat ist eigentlich die Insel Rotland, wohin diese Drachenbrut sicher auch noch kommen wird. Allerdings werde ich dann wohl kaum dort sein können, um meiner Sippe zu

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