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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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bestätigte ich. »Jederzeit.«
    »Ach, ja«, seufzte er. »Ich sollte mich nicht so viel mit mir selbst beschäftigen. Wie ist es dir denn ergangen? Was führt dich denn auf den Bazar?«
    Nun war es an mir, eine Grimasse zu schneiden.
    »Aahz und ich sitzen ganz schön in der Tinte«, erklärte ich. »Wir wollen hier versuchen, eine Truppe zu unserer Unterstützung anzuwerben.«
    »Dann heuert ihr Leute an?« Brockhurst war plötzlich ganz bei der Sache.
    »Hmm. Warum?« erwiderte ich.
    Zu spät begriff ich, was ich gesagt hatte.
    »Dann hast du es ernst gemeint, als du sagtest, du würdest mich anstellen!« Brockhurst setzte sich freudestrahlend neben mich.
    »Hm ...«, machte ich.
    »Das ist ja großartig«, kicherte der Imp und rieb sich die Hände. »Glaub mir, Skeeve, du wirst es nicht bereuen.«
    Ich bereute es jetzt schon.
    »Nun warte mal eine Minute, Brockhurst«, unterbrach ich ihn verzweifelt. »Da gibt es einige Punkte, die du bei dem Job wissen solltest.«
    »Zum Beispiel?«
    »Äh ... einmal stehen unsere Chancen miserabel«, erklärte ich wohlüberlegt. »Wir haben es mit einer ganzen Armee zu tun. Das ist eine ziemlich harte Sache angesichts der niedrigen Bezahlung.«
    Ich dachte, daß ich mit dieser Bemerkung den Punkt träfe. Das tat ich auch.
    »Wie niedrig ist die Bezahlung denn?« fragte der Imp plump.
    Nun saß ich in der Klemme. Ich hatte nicht die geringste Vorstellung, wie viel Söldner normalerweise bekamen.
    »Wir ... äh ... wir könnten nicht mehr als ein Goldstück für den gesamten Auftrag anbieten.« Ich zuckte die Achseln.
    »Einverstanden!« rief Brockhurst aus. »Beim aktuellen Stand meiner Finanzen, kann ich es mir gar nicht leisten, ein solches Angebot abzulehnen, wie gefährlich der Job auch sein mag.«
    Mir fiel auf, daß ich mir gelegentlich von Aahz einmal die Wechselkurse erläutern lassen müßte.
    »Hm ..., da ist noch ein anderes Problem«, murmelte ich nachdenklich.
    »Und das wäre?«
    »Nun, mein Partner, du erinnerst dich doch an Aahz?«
    Der Imp nickte.
    »Also, er ist gerade unterwegs, um eine Truppe anzuheuern, und er hat das Geld bei sich«, fuhr ich fort. »Es kann durchaus sein, daß wir nicht mehr genug Geld haben, dich anzustellen, wenn er Erfolg hat.«
    Brockhurst schürzte die Lippen einen Augenblick lang, dann zuckte er die Achseln.
    »Na«, sagte er. »Ich werde es riskieren, ich hatte ja ohnehin nichts anderes vor. Wie ich schon sagte, haben sie mir nicht gerade die Tür eingerannt mit Arbeitsangeboten.«
    Nun fiel mir keine Ausrede mehr ein.
    »Also ...«, sagte ich lahm, »wenn du dir darüber im klaren bist ...«
    »Vorsicht, Boß«, unterbrach mich das Gemurmel des Imps. »Wir haben Gesellschaft bekommen.«
    Ich weiß nicht, was mich mehr ängstigte: die Tatsache, daß Brockhurst mich >Boß< nannte, oder die gespensterhafte Erscheinung, die an unseren Tisch getreten war.

14
»Wir können noch ein paar gute Leute gebrauchen.«
B. CASSIDY
    Einen Augenblick lang dachte ich, vor uns stände ein Skelett. Dann sah ich genauer hin und begriff, daß wirklich Haut über die Knochen gespannt war, obwohl ihre staubig-weiße Tönung sie sehr tot aussehen ließ.
    Die Blässe der Gestalt wirkte noch leichenhafter durch den blau-schwarzen Kapuzenumhang, in den sie gehüllt war. Erst als ich das runzlige Gesicht mit einem struppigen, kurzen Bart bemerkte, begriff ich, daß es sich bei unserem Besucher um einen sehr, sehr alten Mann handelte.
    Er sah so schwach aus, als würde er gleich zusammenbrechen und klammerte sich verzweifelt an einen knorrigen, schwarzen Wanderstab, der allein in der Lage schien, ihn aufrecht zu halten. Doch seine Augen blinkten noch ganz klar und sein Lächeln strahlte Selbstvertrauen aus, während er dastand und uns ansah.
    »Habe ich euch Jungs richtig verstanden?« fragte er mit krächzender Stimme.
    »Wie bitte?« Brockhurst schaute ihn finster an.
    Der Greis schnaubte verächtlich und sprach lauter.
    »Ich sagte >Habe ich euch Jungs richtig verstanden?!<« brüllte er.
    »Was ist los? Bist du taub?«
    »Hm ... verzeiht mir«, unterbrach ich hastig. »Ehe wir Eure Frage beantworten können, müssen wir ja wissen, was Ihr zu verstehen glaubtet.«
    Der alte Mann dachte einen Augenblick nach, dann hüpfte sein Kopf zu einem plötzlichen Nicken auf und nieder.
    »Tatsächlich, da hast du recht!« kicherte er. »Ziemlich schlaues Kerlchen.«
    Er begann, zur Seite zu schwanken, fing sich dann aber wieder.
    »Ich glaubte, gehört zu haben, wie

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