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Drachenfutter

Drachenfutter

Titel: Drachenfutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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du dem Rosenröschen hier sagtest, du suchtest eine Truppe, die es mit einer ganzen Armee aufnimmt«, erklärte er und wies mit dem Daumen auf Brockhurst.
    »Brockhurst ist mein Name, nicht Rosenröschen!« knurrte der Imp.
    »Na schön, Bockwurst«, nickte der alte Mann. »Kein Grund zur Aufregung.«
    »Brockhurst heiße ich!«
    »Ihr habt ganz recht gehört«, unterbrach ich wieder in der Hoffnung, der Alte würde abziehen, wenn seine Neugier befriedigt war.
    »Gut!« erklärte der Mann. »Auf mich könnt ihr zählen. Ich und Blackie haben schon lange keinen anständigen Kampf mehr mitgemacht.«
    »Wieviel Jahrhunderte ist das denn her?« spottete Brockhurst.
    »Sieh dich vor, was du sagst, Bockwurst!« warnte ihn der alte Mann. Wir sind vielleicht alt, aber wir können dir immer noch ein paar Takte erzählen, wie man einen Krieg gewinnt.«
    »Wer ist Blackie?« fragte ich und kam damit Brockhursts Erwiderung zuvor.
    Zur Antwort richtete der alte Mann sich auf ... bis er fast kerzengerade dastand und tätschelte seinen Stock.
    »Das ist Blackie«, verkündete er stolz, »Der beste Bogen, der je von Archäa kam, und da kamen eine Menge guter Bogen her.«
    Voller Schrecken wurde mir klar, daß der Stock ein ungespannter Bogen war, dessen Schnur nun locker um das Holz gewickelt war. Er ähnelte keinem Bogen, den ich jemals gesehen hatte, war schwerfällig und uneben, doch so glatt poliert, daß ihm in seinem Glanz ein eigenes Leben inne zusein schien.
    »Wartet mal!« Brockhurst war plötzlich sehr interessiert. »Sagtet Ihr, Ihr kommt von Archäa?«
    »Das sagte ich«, grinste der alte Marin. »Ajax ist mein Name, Kämpfen mein Beruf. Bis jetzt habe ich noch keinen Krieg erlebt, der den alten Ajax hätte niedermähen können, und ich habe eine ganze Menge davon miterlebt.«
    »Hm ... würdet Ihr uns wohl einen Augenblick entschuldigen, Sir?« Brockhurst lächelte entschuldigend.
    »Aber gewiß, mein Sohn.« Der Alte nickte. »Laßt euch Zeit.«
    Ich konnte die plötzliche Verhaltensänderung des Imps nicht begreifen, doch er schien Feuer und Flamme zu sein, als er seinen Kopf zu mir drehte, also beugte ich mich nahe genug zu ihm, um zu hören, was er zu sagen hatte.
    »Stell ihn ein, Boß!« zischte er mir ins Ohr.
    »Was?« keuchte ich, da ich nicht glauben konnte, was ich gerade gehört hatte.
    »Ich sagte, stell ihn ein!« wiederholte der Imp. »Ich habe dir vielleicht nicht viel zu bieten, aber einen Rat kann ich dir geben. Und jetzt lautet mein Rat, stell ihn ein!«
    »Aber er ist doch ...«
    »Er stammt von Archäa!« fiel Brockhurst mir ins Wort. »Boß, in dieser Dimension hat man das Bogenschießen erfunden. Man findet kaum noch Archäer in einem Alter, daß sie eingestellt werden könnten. Wenn ihr wirklich einen Krieg am Hals habt, dann stell ihn ein. Er könnte für uns das Zünglein an der Waage werden!«
    »Wenn er so gut ist«, flüsterte ich zurück, »können wir ihn uns dann leisten?«
    »Ein Goldstück wäre angemessen«, lächelte Ajax mit gefletschten Zähnen, wobei er seinen Kopf zu den unsrigen steckte. »Ich nehme euer Angebot an.«
    »Großartig!« Brockhurst strahlte.
    »Wartet einen Augenblick!« schrie ich verzweifelt. »Ich habe einen Partner ...«
    »Ich weiß, ich weiß«, seufzte Ajax und hob abwehrend die Hand. »Ich habe es gehört, als du mit Bockwurst hier verhandelt hast.
    »Brockhurst«, knurrte der Imp, jedoch immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen.
    »Wenn dein Partner keine Helfer findet, sind wir eingestellt!« lachte der alte Mann und schüttelte den Kopf. »Es ist ein bißchen eigentümlich, aber wir haben nun einmal eigentümliche Zeiten.«
    »Das kannst du laut sagen«, murmelte ich.
    Allmählich kam ich zu der Auffassung, daß ich bei meiner Unterhaltung mit Brockhurst zu laut gesprochen hatte.
    »Aber eines solltest du wissen, Bürschchen«, murmelte Ajax vertrauensvoll. »Ich werde verfolgt.«
    »Von wem?« wollte ich wissen.
    »Ich weiß es nicht recht«, gab er zu. »Habe es noch nicht herausbekommen. Es ist der kleine, blaue Kerl in der Ecke hinter mir.
    Ich reckte meinen Hals, um in die angegebene Ecke zu schauen. Sie war leer.
    »Was für ein Kerl?«
    Ajax drehte seinen Kopf mit einer Geschwindigkeit, die sein gebrechliches Aussehen Lügen strafte.
    »Verdammnis!« fluchte er. »Nun hat er es schon wieder geschafft. Ich sage dir doch, Junge, deshalb bekomme ich ja auch nicht heraus, hinter was er her ist!«
    »Aha, ... natürlich, Ajax«, antwortete ich

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