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Drachenkaiser

Drachenkaiser

Titel: Drachenkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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aufrechte Haltung erinnerte Silena an einen Samurai, auch wenn Hautfarbe und Gesicht nicht passen wollten. Ein Ägypter im tiefsten Asien erschien ihr ebenso fehl am Platz wie sie.
    »Ihnen geht es gut«, sagte er freudig und eilte an ihr Bett. »Zhiao hat Ihnen berichtet?«
    »Ja. Es tut gut, ein bekanntes Gesicht zu sehen«, antwortete sie und freute sich ebenfalls, Fayence wiederzusehen. Sehr sogar – und das machte sie misstrauisch gegenüber sich selbst. Es wird die Schwangerschaft sein. »Wir beide gegen den Drachenkaiser und seine Armee. Was halten Sie davon, Fayence?«
    »Eine unlösbare Aufgabe«, erwiderte er mit einem aufrichtigen Lächeln. »Für mich. Aber die Frau, die einen Lung allein ohne eine echte Waffe tötet, wird damit fertig. Ich stehe Ihnen zur Verfügung.«
    Zhiao reichte ihm eine Tasse Tee. »Ganz so schlimm, wie Sie beide befürchten, wird es nicht sein. Wir haben einen Weg erkundet, Sie in die Verbotene Stadt zu schmuggeln. Aber um den Kampf mit dem Drachenkaiser und seine engsten Vertrauten kommen Sie nicht herum.«
    »Nun gut. Dennoch sind mir zwei zu wenig.« Silena wusste um ihre Schwäche im Bodenkampf. Einmal hatte sie das Glück der Mutigen gehabt, ein zweites Mal wollte sie es nicht herausfordern. »Wir brauchen das Officium.«
    »Nein«, lehnte Zhiao sofort ab. »Wir haben uns aus Verzweiflung an Sie gewandt, weil wir diese Leistung nicht selbst vollbringen können und weil Sie eben nicht mehr zum Officium gehören, Großmeisterin. Der Drachenkaiser würde außerdem davon erfahren. Er ist gut informiert.«
    »Ich brauche Großmeister Brieuc und die wenigen Drachenheiligen, die noch übrig sind. Zur Sicherheit.« Silena fiel die Lösung unverzüglich ein. »Lassen Sie sie entführen, Herr Zhiao, wie Sie mich entführt haben. Fingieren Sie Unfälle und schieben Sie die Schuld den Drachenanbetern in die Schuhe. Sind Brieuc und die anderen erst hier, kann ich sie leicht überzeugen. Ihnen ist es gleich, gegen welche Art Drache sie in den Kampf ziehen, solange es einen Drachen zu töten gibt.«
    Zhiao nahm einen Stift und einen Zettel aus dem Sakko. »Das bespreche ich mit den anderen. Aber es klingt, als könnten wir es versuchen.« Er machte sich Notizen.
    »Dann benötige ich eine Fernmeldestation, um mich über die Suche nach meinem Mann zu erkundigen und eine Nachricht an Leida Havock …«
    »Nein«, sagte Zhiao höflich, aber sehr ablehnend. »Wir können Ihnen keinerlei eigene Kontakte nach draußen gewähren. Sie sind offiziell tot, und das sollen Sie auch bleiben. Sie sagen mir, was Sie wünschen, und ich stimme ab, ob wir es möglich machen können. Wie wir Ihren Wunsch umsetzen, müssen Sie uns überlassen.« Er bemerkte ihre Wut. »Sie sind keine Gefangene, Großmeisterin. Der Drachenkaiser hat seine Spitzel überall und würde sofort bemerken, wenn wir etwas gegen ihn planen. Das können wir nicht riskieren.« Zhiao verneigte sich. »Ich bitte um Ihr Verständnis und in Anbetracht der Sache um Ihre Einwilligung.«
    Widerstrebend gab sie nach. »Ich möchte wissen, was mit Leida Havock geschehen ist. Ich habe sie ausgesandt, um Voss zu stellen. Finden Sie das heraus?«
    »Mit Sicherheit, Großmeisterin.« Er wirkte sehr erleichtert. »Wir beeilen uns. Sonst noch etwas?«
    »Schokolade, Dauerwurst und etwas Senf«, wünschte sie sich. »Kein Brot.«
    Fayence verzog das Gesicht. »Das ist eine … widerliche Mischung.«
    »Nicht für eine Schwangere.« Silena fuhr sich mit der rechten Hand über den Bauch. Noch war so gut wie nichts zu spüren. »Wir müssen uns beeilen, sonst werden wir mit dem Angriff bis nach der Entbindung warten müssen«, sagte sie halb im Scherz.
    »Nein, wir können nicht so lange warten. Die Heilerin hat die Ankunft des neuen Lebens im Juli gesehen.« Zhiao rechnete ihr vor, wie lange es noch zur Niederkunft war. »Sobald wir Ihre Freunde in Beijlng versammelt haben, sollten wir losschlagen. Ich lasse Ihnen alle Pläne der Verbotenen Stadt bringen, damit Sie sie auswendig lernen können.« Er packte Stift und Blatt weg. »Ich muss mich noch einmal bedanken, dass Sie uns beistehen. Wer einen Nie-Lung tötet, kann auch den Drachenkaiser bezwingen.«
    »Ich dachte, Nie-Lung wäre sein Name?«
    »Nein. Es ist eine Bezeichnung für einen besonders gefährlichen, schrecklichen Drachen, der auch andere Drachen frisst. Es ist die schlimmste Sorte, die wir in China kennen.« Er verneigte sich erneut und ging hinaus.
    »Meine Sachen werden sie mir auch

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