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Drachenkampf

Drachenkampf

Titel: Drachenkampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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bewachten die von vereinzelten Fackeln erleuchtete Baustelle. Fünf Pavillons begannen sich zwischen den Gerüsten und dem angesammelten Baumaterial zu erheben. Sie umgaben ein großes Plankendach, doch Leprat konnte nicht sehen, was es schützte. Daneben erstreckten sich Erdwälle.
    Hatte man im Zuge der Bauarbeiten etwa einen unerwarteten Fund gemacht? Oder wurden die Bauarbeiten nur unternommen, um etwas anderes zu verschleiern? Was auch dahintersteckte, Leprat musste herausfinden, um was es sich handelte.
    Er beobachtete die Bewegungen der Söldner, bevor er sich auf leisen Sohlen weiter vorwagte. Flink und leise betrat er die Baustelle, schlüpfte von Schatten zu Schatten und schaffte es, unter die Bedachung zu schlüpfen, ohne dass er entdeckt wurde. Darunter verbarg sich eine Grube, in die man über eine Rampe und einige Leitern hinabsteigen konnte. Diejenigen, die sie gegraben hatten, hatten die uralten Fundamente eines großen, runden Gebäudes freigelegt, das Leprat sofort an den schwarzen Turm aus der Sage erinnerte – denjenigen, dessen verwunschene Steine womöglich den Namen Dampierre inspiriert hatten.
    Der Musketier sprang in die Grube hinab und landete geschmeidig auf dicken, nackten Steinplatten. Einige davon waren herausgenommen worden, wo eine Wendeltreppe tiefer in die Erde hinabführte. Die Stufen führten zu einer sehr alten Tür aus schwarzem Holz, die vor langer Zeit zugemauert worden zu sein schien und erst kürzlich wieder freigelegt worden war. Ihr guter Erhaltungszustand war bei näherer Betrachtung erstaunlich, genauso wie die Leichtigkeit, mit der sie sich öffnen ließ. Dahinter befand sich eine Treppe, die durch Kerzen in Wandnischen beleuchtet wurde.
    Leprat betrat diese Treppe vorsichtig, zählte einundsiebzig steinerne Stufen, die ihn tiefer hinunterführten als auf den Grund des Weihers. Nachdem er durch eine weitere schwarze Tür gegangen war, erblickte er einen ziemlich großen, leeren Saal, dessen Gewölbe von Reihen runder Säulen getragen wurde. Auch hier brannten einige Kerzen in der Dunkelheit. Die Luft war feucht, und von der Decke tropfte es in jahrhundertealte Pfützen.
    Leprat, der immer neugieriger wurde, erkundete seine Entdeckung weiter.
    Zu beiden Seiten gab es mehrere Türen, niedrig und ebenfalls schwarz. Aber die mittlere Säulenreihe und die Kerzen, die dort in regelmäßigen Abständen brannten, schienen den Weg zu weisen, zu einem Bogen am Ende des Saals, unter dem eine allerletzte Kerze brannte.
    Leprat ging darauf zu.
    Er streckte den Arm aus, um den purpurfarbenen Vorhang zur Seite zu schieben, der den Bogen verhängte, als ihn eine plötzliche Bewegung alarmierte. Er fuhr herum und sah gerade noch, wie sich ein schuppiger Schwanz davonschlängelte. Eine Syle. Kein gutes Zeichen. Diese fleischfressende Salamanderart, deren Exemplare manchmal so groß sein konnten wie Katzen, war extrem flink und gefräßig. Der Geruch von Blut machte sie rasend, und zu mehreren konnten sie einen verletzten Menschen angreifen und ihn bei lebendigem Leibe fressen.
    Der Musketier nahm sich zusammen und schob den Vorhang zur Seite.
    Sieben Reiter, die mitten in der Nacht vom Schloss aus aufgebrochen waren, ritten den Streifen Erde entlang, der die Insel im Weiher mit dem Ufer verband. Der Erste war Savelda, der fähigste Vollstrecker der niederen Machenschaften der Schwarzen Kralle. Der Zweite war der Alchemist der Schatten und falsche Zaubermeister unter dem Decknamen Maudit, der wahre Planer eines Komplotts, das darauf abzielte, das Schicksal Frankreichs für immer zu verändern. Bei dem Dritten handelte es sich eigentlich um eine ausgesprochen schöne Reiterin, nämlich um die als Schildknappe verkleidete Herzogin von Chevreuse, die ganz entzückt war von dem Kitzel, den dieser nächtliche Ausflug ihr bereitete. Die vier anderen waren Auftragsmörder, die genau wie diejenigen, die die Insel bewachten, von Savelda rekrutiert worden waren, um die Söldner zu ersetzen, die die Chevaulegers der Schwestern vom heiligen Georg im Elsass getötet hatten.
    Die Reiter hatten die Baustelle erreicht und saßen ab.
    Doch nur Savelda, der Alchemist und die Herzogin traten unter die Bedachung, die den Graben verbarg und verschwanden auf der Wendeltreppe. Der Spanier mit seiner silbern verzierten Augenklappe ging voran. Er strotzte vor Selbstbewusstsein.
    Die beiden anderen wollten sich vergewissern, ob auch alles für die morgige Zeremonie bereit war. Angesichts dieser Inspektion in

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