DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
Sein Schwanz fegte gedankenverloren durch das Laub. Sogar hier war es noch rot, manchmal gelb, obwohl er sich einige Kilometer von der kleinen Lichtung am Waldrand entfernt hatte. Er dachte nach. Jack war sein bester Freund. Er konnte nicht einfach beleidigt sein, das brächte ihm weder Zufriedenheit noch machte es die Verzögerung der Preisgabe von Jack ungeschehen. Also ließ er sich beruhigen, besänftigte sein Inneres.
Vor sich hörte er etwas zwischen den gigantischen Bäumen. Eine Person, die sich mit leisen Schritten durch den Wald bewegte, auf dem weichen Boden mit jedem Schritt ein paar Zentimeter einsank, mit ihrem Körper unzählige Pflanzen berührte und sie in hörbare Bewegung versetzte. Eric dachte nach. Er war gewiss nicht sehr schnell geflogen, vielleicht hatte er gerade mal drei Kilometer zurückgelegt. Das konnte Jack sicher schaffen in der Zeit, die seit seinem Aufbruch bis jetzt vergangen war. Er lauschte. Der Geruch eines Tieres mischte sich unter die Geräusche der Schritte, die sich nun auch veränderten. Eric stand auf. Seine Flügel hatte er zusammenfalten müssen, um auf dem kleinen, sehr spärlich bewachsenen Fleck im Wald Platz zu finden. Langsam kamen die Pfoten näher, die kaum noch auf den Blättern zu hören waren. Ein schleichendes Etwas bewegte sich zwischen den riesigen Bäumen hindurch. Eric wusste gleich, wer es war.
Der Tiger kam zwischen den Bäumen hervor und blieb wie angewurzelt stehen, als er den Drachen sah. Er hatte ihn nicht gehört, hatte ihn nicht riechen können da der Wind aus der falschen Richtung kam. Er war überrascht. Eric legte sich wieder hin. Sein Kopf lag direkt vor dem Tier, das da neugierig und unsicher vor ihm stand. Die Gedanken des Tigers waren unkonzentriert, er dachte an seine Möglichkeiten zu fliehen und an das Ziel seiner kleinen Verfolgung. Eric wurde schon wieder sauer. Wie kam Jack auf den Gedanken, dass er vor Eric fliehen müsste? Das war langsam zu viel, er fragte sich, ob Jack ihm noch vertraute.
„Was willst du? Ich wollte eigentlich einfach kurz meine Ruhe haben…“
Jack setzte sich hin, saß da wie ein Hund, der darauf wartete, dass sein Herrchen einen Ball werfen würde. Aber Eric warf weder einen Ball noch sah er im Moment aus, als hätte er Lust zum Spielen. Er lag einfach nur so da, sah ihn an und dachte nach. Jack räusperte sich leise.
„Reden. Ich will reden. Und mich schuldigen.“
Eric dachte nach. Sich zu unterhalten machte immer einen Sinn, konnte die Lösung für Probleme sein. Er hatte schlechte Laune, wollte sie loswerden. Also ja, er würde sich mit seinem Freund unterhalten.
„Schieß los…“
„Ich wollen dich bitten ganz zu hören. Nicht unterbrechen. Also…Ich es wissen oder gelernt seit über vier Monate. Du waren noch nicht so weit, ich wollten, dass du erst finden dich selbst. Sonst du nicht hätten geglaubt. Und ich denken immer noch es waren besser so.“
Eric knurrte genervt, Jack schrak zusammen.
„Hören bitte zu. Ich nicht wissen, ob es beste Idee, aber es war gut. Und jetzt der Moment, in dem ich sagen, weil wir nun alle unsere Kräfte brauchen. Darum…“
Eric sah ihn fest an. Er bemerkte langsam, dass eigentlich er selbst diese Entscheidung gefällt hatte. Den Richtigen Moment zu wählen war seine eigene Aufgabe gewesen. Die Gedanken zuckten durch sein Bewusstsein wie lange Seile, an denen jemand kräftig zog. Eine seltsame Spannung, die nur langsam nachließ. Es war er selbst gewesen, er hatte sich selbst entscheiden müssen, an was er glauben wollte…Und Jack hatte einfach nicht mehr getan, als ihn mit seinem "Aberglaube", so nannte Eric es damals noch, nicht weiter zu belabern. Eric mochte Jack und seine Naturverbundenheit, aber an einem Punkt, an dem sich ein Mensch in ein Tier verwandelte, hätte er außer einem Schnauben oder einem Lachen nicht mehr hervorgebracht. Damals.
„Tut mir leid,“ sagte er leise, „ich habe selbst entschieden, wann du es mir sagen solltest…Du hast gar nichts falsch gemacht…Sorry.“
Jack entspannte sich deutlich, legte sich ebenfalls hin. Er sah wirklich gut aus, scharrte mit den Krallen im Moos und schien dem Geruch des vorhin an dieser Stelle verzehrten Hirsches auf die Schliche zu kommen. Er hatte ebenfalls Hunger. Eric war nicht überrascht. Dann fragte er:
„Können du wieder zurückkommen Wir haben es eilig und wir nach Hause. Und dann zu den versteckten Tieren…Sie sehr weit weg wohnen, wir brauchen lange bis dahin…“
Eric stand
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