DrachenKind: Gegen die Finsternis (German Edition)
Jack und er gingen zu ihnen herüber und setzten sich auf den Boden vor Saja, neben Mia, den Adler und Seath. Der Boden war mit Gras bewachsen, an manchen Stellen stachen sogar die Spitzen kleiner Büsche heraus.
„Ich werde euch gleich einem weiteren Mitglied des Rates vorstellen, dem da. Er ist das Oberhaupt allen Lebens, das sich in Form von Vögeln hier herumtreibt. Er hat zu seinem Schutz seinen Namen abgelegt, ihr werdet ihn einfach nur mit "Adler" oder "Steinadler" anreden müssen, wenn ihr das unbedingt wollt. Ich denke, ansonsten reichen auch Gedanken, wie im Moment auch.“
Der Adler putzte sich gerade sein Gefieder. Er war ziemlich groß, größer als ein kleines Pony. Er hatte eine schöne, dunkelbraune Farbe und leuchtend gelbe Augen, die grimmig aussahen und sich stechend in die Gedanken der Besucher hineinbohrten. Eric verschloss seine Gedanken, bevor das Tier ihn ansah. Er drehte den Spieß um und drang in die Gedanken des Adlers vor. Alles, was er entdeckte, waren Weisheit und Stärke. Der Adler ließ es geschehen, wehrte sich nicht. Eric bemerkte seine Freundlichkeit und zog sich aus dessen Inneren zurück. Er mochte ihn auf Anhieb und es schien, als würde der Vogel seine Zuneigung erwidern. Saja nickte zufrieden.
„Hab mir gleich gedacht, dass ihr euch mögt. Er ist eines der mächtigsten Tiere hier, sowohl Mental als auch in anderen Hinsichten. Er wird sich mit dir unterhalten wollen, da bin ich sicher. Ah, da ist Iman.“
Sie nickte in Richtung Eingang, wo ein großer, alt aussehender Tiger aufgetaucht war. Er schlenderte gelassen auf sie zu und als er Jack erkannte, weiteten sich seine müden Augen und er machte einen Hüpfer.
„Jack, da bist du ja endlich! Wie schön dich wieder zu sehen. Ich dachte schon ihr hättet die Reise nicht überstanden. Oder gar nicht erst angetreten. Komm her!“
Jack saß wie angefroren fest auf dem Boden. Eric sah seine Gedanken. Jack zweifelte gerade an seinem Verstand, wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte geglaubt, der Alte sei schon lange tot, aber jetzt stand er da, vergnügt und äußerst lebendig. Jack stand auf und umarmte seinen Freund. Der setzte sich hin und beschnüffelte den Jungen, der so ein großes Stück gewachsen war, seitdem er ihn das letzte Mal gesehen hatte.
„Ich dachten, du schon gestorben…Ich freue mich, dich sehen! Wie sein du hier her gekommen?“
„Saja und ich sind zusammen geflohen. Die Zoowärter hatten keine Ahnung, womit sie es zu tun hatten, als sie Saja aufnahmen. Da war sie noch klein und putzig. Jetzt ist sie groß und hässlich. Und sie hat mich befreit, zusammen sind wir dann durch eines der Zeitfenster hier her gekommen.“
Eric traute seinen Ohren nicht. Zeitfenster? Ja genau…Waren die Tiere vielleicht alle Astronauten und er wusste es nur nicht? Saja sah ihm seine Verblüffung an und nachdem sie Iman einen tadelnden Blick zugeworfen hatte, sagte sie:
„Das, was der alte Teppich da gemeint hat, erkläre ich dir gleich, wenn die Anderen da sind.“
Offensichtlich waren sie und Iman beste Freunde. Eric konnte sich sonst nicht vorstellen, dass ausgerechnet Saja sich so beschimpfen ließ. Iman stand auf und kam zu ihnen. Seath und Mia erhoben sich schweigend und verbeugten sich, Eric tat es ihnen gleich und besah sich den alten Tiger. Er wirkte genau wie Saja, klug, erfahren, stark. Eric bemerkte langsam, dass der Ausdruck von Stärke in diesen Kreisen eine ganz neue Bedeutung bekam. Es hatte nichts mehr damit zu tun, wie viel Gewicht ein Jan heben konnte oder wer beim Armdrücken gewann. Dieser Punkt wirkte noch weiter von der alten Welt entfernt als manche andere Dinge, die er bisher erlebt hatte. Iman verbeugte sich kaum merklich und legte sich dann vor Eric auf den Boden. Sein Schwanz schaukelte hin und her.
„So, du bist also der, den wir gesucht haben. Der blaue Drache. Ich bin froh dich zu sehen.“
„Danke, Jack hat mir schon von dir erzählt. Du scheinst ihn gleich ins Herz geschlossen zu haben, wie?“
„Jack ist ein aufrichtiger Mensch und wir sind Seelenverwandte. Das hast du sicher bemerkt? Ich mochte ihn von dem Moment an, als ich ihn vor dem Gehege stehen sah. Er hatte sich verlaufen aber war für sein Alter ziemlich tapfer. Fand ich gut! Und dann kam sie und hat ihn abgeholt. Ich hätte mich gern noch länger mit ihm unterhalten.“
Iman nickte Mia zu und sie lächelte.
„Ich hätte auch nicht gedacht dich wieder zu sehen, hatte keine Ahnung, dass du hier einen Platz
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